Historical Saison Band 18
und lächelte. „Wie Sie sehen, habe ich es überlebt.“
„Das freut mich für Sie, Sir.“ Sie war beeindruckt davon, wie er sich die Welt auf eigene Faust erobert hatte. „Und wie viel Mut es erfordert haben muss für jemanden, der so jung war. Ich bewundere Sie.“
„Ich nehme an, Sie hatten es leichter als ich.“
Sie nickte gedankenvoll und entschied sich, ihm gegenüber genauso offen zu sein. „Ich bin die Tochter eines Baronet, meine Mutter ist eine ehemalige Gouvernante. Bei meiner Geburt waren beide schon älter, und als einziges Kind wurde ich ordentlich verwöhnt. Mit neunzehn heiratete ich Ludmore. Meine Eltern hatten die Ehe arrangiert. Insofern haben Sie recht – ich hatte es gut in meiner Kindheit und mit meiner Erziehung und auch in meiner Ehe.“
„Sie wurden zu Hause unterrichtet?“ Er trank einen Schluck Sherry.
Miranda beobachtete, wie er mit seiner Zungenspitze am inneren Rand seiner Oberlippe entlangfuhr, und verlor den Faden. Sie räusperte sich und sah beiseite. „Zu Hause … ja. Meine Eltern wollten mich nicht ins Internat schicken. Sind Sie später noch einmal zur Schule gegangen?“
„Nein, aber ich bin ziemlich belesen. Suchen Sie einen Hauslehrer? Dann müssten Sie sich womöglich nach jemand anderem umsehen.“ Plötzlich wurde sein Lächeln wärmer, intimerer. „Obwohl es natürlich darauf ankäme, was ich Ihnen beibringen soll.“
Sein neckender Ton suggerierte die Sorte Unterrichtsstunden, die in einem regulären Klassenzimmer nicht vorgesehen war … Bei der Vorstellung, sich ihm hinzugeben, wurde ihr ganz heiß.
„Sind Sie gern zur See gefahren?“, fragte sie, in der Hoffnung, es nicht mit einem unverbesserlichen Streuner zu tun zu haben, auch wenn dies möglicherweise sein einziger Fehler war. Irgendeinen Fehler musste er haben, wenn auch nicht ausgerechnet diesen. „Haben Sie Sehnsucht danach?“
Er schüttelte den Kopf. „Diese Erfahrung liegt hinter mir. Ich würde nur noch im Notfall erneut in See stechen.“
Miranda hatte den Eindruck, dass er vollkommen gelassen war und bereit, jede ihrer Fragen zu beantworten.
„Hat Mr Tood Ihnen erklärt, weshalb ich Sie treffen wollte?“
Morleigh zuckte mit den Schultern. „Er sagte, Sie trügen sich mit dem Gedanken zu reisen, und da ich von der bekannten Welt so gut wie alles gesehen habe, könnte ich Ihnen vielleicht das ein oder andere lohnende und sichere Reiseziel empfehlen.“
„Ja, bitte. Das würde mir sehr helfen.“ Sie entspannte sich unmerklich und kam zu dem Schluss, dass er wirklich bestens geeignet war. Ihre gemeinsamen Kinder würden auf jeden Fall zauberhaft aussehen … Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass der ganze Mann zu perfekt war, um wahr zu sein. Aber vielleicht wäre ihr nach den drei vorherigen Fehlschlägen jeder halbwegs normale Kandidat so erschienen.
„Ich würde mich freuen, wenn Sie zum Abendessen bleiben“, sagte sie einer plötzlichen Eingebung folgend. Sie musste mehr über ihn wissen und fragte sich, ob sie je genug Zeit haben würde, all das zu erfahren, was sie interessierte.
Er nickte. „Ja, danke. Sehr gern.“
Sie tranken ihren Sherry aus und begaben sich in den Speisesalon.
Das Dinner verlief in einer angenehm geselligen Atmosphäre. Er erwies sich als gewandter Gesprächspartner, der von den fremden Ländern, in denen er gewesen war, wunderbar poetisch zu erzählen vermochte. Miranda konnte kaum glauben, dass er tatsächlich so ideal geeignet sein sollte, aber sie war regelrecht verzaubert von ihm.
Sie machte sich klar, dass er davon nichts wissen durfte, wenn sie die Oberhand behalten wollte. Obwohl er auf den ersten Blick lässig wirkte, nahm sie eine Ernsthaftigkeit an ihm wahr, eine subtile Ausstrahlung von Befehlsgewohnheit und Führungskraft.
Als sie sich später am Abend voneinander verabschiedeten, verneigte er sich und zog ihre Hand an seine Lippen. Er sah sie unter seinen unglaublich langen Wimpern hervor an und hielt ihren Blick, während er ihre Fingerknöchel küsste. Seine warmen Lippen verweilten einen Moment länger, als es die Schicklichkeit gestattete. Sie hatte nichts dagegen.
„Darf ich Sie wieder aufsuchen?“ Seine Stimme klang tief und sinnlich. Verheißungsvoll. „Morgen? Bitte sagen Sie Ja“, bat er lächelnd.
Sie erwiderte sein Lächeln. „Selbstverständlich. Wir könnten gemeinsam ausreiten, wenn Sie möchten.“
„Ja, ich möchte. Vorausgesetzt, Sie haben ein Pferd für mich. Ich unterhalte derzeit nämlich
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