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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH RYAN LANGAN LYN STONE JACQUELINE NAVIN
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tief in seinen Augen brannte und fragte sich, ob sie seinen guten Charakter vielleicht doch zu sehr ausgenutzt hatte, sodass Will jetzt für sie verloren war.
    In diesem Augenblick klopfte jemand an die Tür. Will rief: „Tretet ein“, und Elbert erschien.
    „Mylord, die Wachen auf dem Wehrgang berichten, dass sie auf der südlichen Weide eine Gruppe Männer erspäht haben. Sie führen ein blaurotes Banner mit sich.“
    Will runzelte die Stirn. „Wie viele sind es?“
    „Man sagte mir, es wären sieben oder acht.“
    „Kennt irgendjemand ihre Farben?“
    „Nein, Mylord, aber der Hauptmann der Wache ist noch dabei, die Männer zu befragen. Vielleicht weiß einer etwas.“
    Sie wurden von Olivia unterbrochen. Ihre Stimme klang hölzern und tonlos, als sie sagte: „Ich weiß, wer sie sind.“
    Der Mann und der Junge drehten sich zu ihr um. Entsetzen breitete sich in Olivia aus. „Auf dem Banner ist ein Wappen, habe ich recht?“
    Elbert nickte. „Aus dieser Entfernung können wir es aber nicht genau erkennen.“
    „Ihr werdet feststellen, dass es einen Keiler darstellt. Das passende Symbol für den Mann, der dieses Wappen führt.“ Sie ließ den Kopf hängen und sagte mit entschiedener Stimme: „Clement Cavenere kommt, um mich und Stephen zu holen.“

10. KAPITEL
    Olivia hätte nicht unglücklicher aussehen können. Und die Gefühle, mit denen Will auf ihren Anblick reagierte, hätten nicht tiefer sein können. Doch er hatte sich wegen dieses Mädchens schon genug zum Narren gemacht. Zumindest reichte es ihm für diesen Tag. Er verdrängte den Wunsch, sie ihn die Arme zu schließen, und setzte eine barsche Miene auf.
    „Sorge dafür, dass man ihn in den Burgsaal führt und dass er in den Genuss unserer Gastfreundschaft kommt, Elbert. Seine Männer ebenso.“ Der Junge machte eine kurze Verbeugung und schoss davon.
    Zu Olivia sagte Will nur: „Ich bin sehr gespannt darauf, ihn zu sehen.“
    Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht und zeigte, dass sie ihn missverstanden hatte. Will holte schon Luft, um etwas zu erwidern, als Elbert wieder durch die Tür trat und sie unterbrach.
    „Mylord, da läuft ein Mädchen herum und schreit nach Olivia. Sie ist völlig außer sich.“
    Olivia trat vor. „Das muss Gean sein.“
    „Sage ihr, dass ihre Herrin hier bei mir ist.“
    „Ihre Herrin? Ihr meint Olivia?“
    „Bringt sie zu mir.“
    Jetzt wandte er sich zu Olivia um, die ihm erklärte: „Sie muss von Clements Ankunft erfahren haben und denkt jetzt sicher, wir müssten fliehen.“
    „Wir werden ihr sagen, dass das gar nicht infrage kommt“, erwiderte er und dachte dann weiter über das nach, was ihm durch den Kopf ging. „Lord Clement muss anständig behandelt werden.“ In ihm begann ein Plan Gestalt anzunehmen. „Damit die Zukunft von keiner Schande befleckt werden kann.“
    Wenn ihm der Doppelsinn seiner Worte bewusst gewesen wäre, hätte er sich sicher näher erklärt. Aber er war zu sehr in seine verwickelten Pläne vertieft, als dass er die Anzeichen der Angst auf Olivias Gesicht bemerkt hätte.
    Das Mädchen Gean wurde hereingeführt. „Ich möchte, dass du das Kind holst“, ordnete Will an. „Warte auf meinen Befehl, ihn mir in den Saal zu bringen.“
    „Ich bitte Euch, Mylord“, flehte Gean, „liefert uns nicht aus!“
    Als er hinter sich ein Geräusch hörte, wollte Will sich umdrehen. Aber Gean zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, denn sie fiel auf die Knie und umklammerte seine Hände. „Wenn nicht um unsertwillen, dann zum Wohl des Kindes. Ich bitte Euch, habt Mitleid. Es gab gute Gründe für uns, das Kind an uns zu nehmen.“
    Will schüttelte den Kopf. „Ich verspreche dir, dass du und deine Herrin hier in Sicherheit seid. Ich werde sie mit meinem Leben schützen, das schwöre ich. Und auch das Kind. Auf mein Wort, tue, was ich dir sage, Mädchen. Du und deine Herrin müsst …“ Er drehte sich nach der Stelle um, wo Olivia gestanden hatte. Jetzt war der Platz leer.
    Will wurde das Herz bleischwer. Die kleine Närrin war geflohen.
    „… ihr müsst euch auf mich verlassen“, beendete er den Satz mit tonloser Stimme. „Elbert, geh mit Gean und hole mir das Kind. Und währenddessen tu dein Bestes, Junge, und überzeuge dieses Mädchen davon, dass ich sie und ihre Herrin nicht verraten werde. Mein Gott, all diese jammernden Frauen verderben mir noch die Laune.“
    „Wollt Ihr, dass ich Olivia suche?“, fragte der Junge.
    Will seufzte. „Nein. Bring nur das Kind in deine

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