Historical Weihnachtsband Band 4
dich.“
Sie drückte Grace noch einmal kurz an sich und sah ihr nachdenklich nach, während sie das Zimmer verließ. Danach schloss Addie seufzend die Augen. Ständig ging ihr derselbe Satz durch den Kopf. Grace liebt ihn nicht. Grace liebt ihn nicht .
Gewiss wäre es besser, wenn sie bis zum Morgen warten würde, um mit Sebastian zu sprechen. Doch sie war rastlos und wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen, sonst würde sie auch diese Nacht keine Ruhe finden. Ihre innere Stimme beschuldigte sie zwar, in Wirklichkeit wolle sie nur Sebastian sehen und in seiner Nähe sein. Aber Addie befahl ihrer inneren Stimme, still zu sein, und machte sich auf den Weg zu Sebastians Zimmer.
Sebastian sah aus dem Fenster in seinem Schlafzimmer, ohne wirklich etwas zu erblicken. Das Gespräch, das er vor wenigen Minuten vor Addies Zimmer unfreiwillig mit angehört hatte, ging ihm nicht aus dem Sinn.
Bitte, Addie. Setz dich für mich bei Sebastian ein, ja?
Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen, Schätzchen .
Er hatte sie nicht belauschen wollen, aber an der halb geöffneten Tür hatte er alles gehört. Um nicht noch von den beiden Schwestern ertappt zu werden, hatte er sofort kehrtgemacht. Doch seitdem musste er ständig an diese Sätze denken.
Was genau würde Addie tun wollen?
Ein leises Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Offenbar schienen heute Abend alle den Wunsch zu verspüren, ihn zu besuchen. Schnell ging er öffnen, und sein Herz machte einen Sprung, als er Addie erblickte. Unwillkürlich ließ er den Blick über ihren jungfräulich weißen Spitzenmorgenrock streifen, der sie züchtig vom Hals bis zu den Knöcheln bedeckte. Dennoch ahnte Sebastian die verlockenden weiblichen Rundungen, die darunter verborgen waren.
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, und sofort heftete er den Blick auf ihren sinnlichen Mund. Heiße Leidenschaft durchfuhr ihn. Nur knapp schaffte er es, ein Stöhnen zu unterdrücken. Zum Teufel, was hatte Addie um diese Zeit in seinem Schlafzimmer zu suchen?
„Du bist noch wach“, stellte sie leise fest.
Er hob die Augenbrauen. „Dasselbe könnte ich zu dir sagen.“
„Ich weiß, mein Benehmen ist vollkommen ungehörig, aber könnte ich kurz mit dir reden? Es ist sehr wichtig, sonst würde ich dich nicht darum bitten.“
Jede Vernunft sprach dagegen. Sebastian wusste, das Klügste wäre, ihr zu sagen, dass, was es immer es auch war, bis morgen warten könne, und sie wegzuschicken.
Doch stattdessen trat er einen Schritt zurück und bedeutete ihr hereinzukommen.
„Danke.“ Sie schlüpfte an ihm vorbei, und Sebastian sog scharf den Atem ein, als sie ihn dabei streifte. Ihr Jasminduft kitzelte seine Sinne, und er musste an sich halten, nicht nach ihr zu greifen und sie an sich zu drücken. Langsam schloss er die Tür, ließ sich einige Momente Zeit, um sich zu fassen, und drehte sich zu ihr um. Zu seinem Unbehagen stand sie kaum eine Armlänge von ihm entfernt.
Betretenes Schweigen legte sich über den Raum, und wieder musste Sebastian gegen den Wunsch ankämpfen, Addie zu umarmen. Es war ihm fast unmöglich, sich zurückzuhalten, jetzt, da er wusste, dass sie und Evan doch nicht heiraten würden.
„Was möchtest du, Addie?“
„Ich ... ich möchte ...“ Ihr Blick heftete sich auf seinen Mund.
Sebastian spürte, wie ihm noch heißer wurde. Ohne sich genau bewusst zu sein, was er da tat, machte er einen Schritt auf sie zu. „Was möchtest du? Sag es mir.“
In ihren Augen las er die Antwort. Und noch bevor er sich rühren konnte, warf sie sich ihm plötzlich in die Arme und küsste ihn. Sebastian vergaß alles andere außer dem Gefühl, ihre Lippen auf seinen zu spüren. Kaum hatten sie sich berührt, stöhnte er auf und vertiefte den Kuss voller Leidenschaft. Addie stellte sich auf die Zehenspitzen und presste sich an ihn. Die vielen Jahre der Zurückhaltung wurden in einem einzigen Moment ausgelöscht, als hätten sie nie existiert.
Ohne sich von ihr zu lösen, wich er einige Schritte zurück, bis seine Schultern die Tür berührten. Er spreizte die Beine, zog Addie mit sich und vergaß alles andere um sich.
Es gab nichts mehr für ihn außer dem unglaublichen Gefühl ihrer Nähe, dem Jasminduft ihrer zarten Haut, ihrem weichen Haar unter seinen Händen. Sosehr er sich bemühte, behutsam vorzugehen und jeden Moment auszukosten, ging es doch über seine Kräfte. Die geringe Wahrscheinlichkeit, dass er seine Leidenschaft noch
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