Hitzkopf
sei er gestochen worden.
„Perfecto!“ Ka-KLICK . „Wir haben's. Alles klar. Lass locker.“
„Bist du sicher?“ Aber er hatte sich bereits aus der Position gelöst. Ihm tat, vom langen halten der Position, alles weh. Draußen wurde es dunkel und er wartete darauf, fertig zu werden. Scheiße. Kein Wunder, dass Models immer so mürrisch drein blickten.
Er sah zu Dante hinüber, welcher hypnotisiert und blind schien, ganz so, als seien seine Bindehäute von den hellen Scheinwerfern geblendet worden. Sein Mund stand offen. Seine Arme waren fest verschränkt, umarmten sich selbst, um den Nerv für etwas aufzubringen.
Griff ging auf ihn zu und schüttelte verwirrt den Kopf. „Was ist los?“
Dante sprach mit leiser Stimme direkt zu Beth. „Die ist für mich. Alek kann diese Aufnahme nicht haben.“
„Sagst du.“ Beth stand bereits auf einer Leiter, um einen Filter vor einem Scheinwerfer zu wechseln. „Das war verfluchte Kunst! Ich denke, das würde ein gigantisches Logo für irgendwas werden.“
Dante ging zu ihr herüber, bis zu ihren Knien, um aufzublicken. Sein roter Mund war nur eine zusammengepresste Linie. „Ich meine es ernst. Dieses Bild gehört mir.“ Er pikste einen wütenden Finger in ihre Richtung, aber sie zuckte auf ihrer Leiter nicht einmal zusammen.
Sie schlug seine Hand zur Seite und schob ihren kleinen, scharfen Kiefer wie ein Boxer hervor. Böse, kleine Fee . „Ich weiß. Ich dachte mir schon, du würdest es mögen.“
Dante knurrte. Buchstäblich. Er knurrte sie an, als sei er ein Dobermann.
Griff rollte seine müden, schmerzenden Schultern, während er ihnen verwirrt zusah. Danach blickte er auf seine nackten Muskeln hinab. „Dante, was willst du mit so einem Bild von mir anfangen?“
„Es behalten.“ Dante wandte sich ihm zu, um ihn todernst anzusehen. Seine schwarzen Brauen waren auf eine Art und Weise wütend und besitzergreifend zusammengezogen, die etwas Sanftes in Griff ansprach und ihn zum Lächeln brachte. „Lach mich nicht aus.“
Griff schüttelte seinen Kopf und erhob kapitulierend seine Hände. „Ich lache nicht. Ich frage.“
Von ihrem Aussichtspunkt aus betrachtete Beth den schmollenden Italiener mit zur Seite gelegtem Kopf und einem frechen Lächeln. Sie hatte etwas vor, spielte mit ihm. Die Verhandlung war wie ein stummes Ping-Pong-Spiel zwischen ihnen.
Dante drehte sich ihr zu, seine Arme vor der Brust verschränkt, sein Gesicht eine harte Maske.
„Ich sag dir was...“ Beth ließ ihre Worte ihn umschlingen wie eine Boa Constrictor und drückte zu. Ich habe demnächst einen Auftrag für einen Nackte-Kerle-Kalender: Ein Traum in Schaum . Wenn du dein armseliges Gerippe hierher schwingst und einen Nachmittag lang posierst, splitterfasernackt in einer Badewanne, haben wir einen Deal. Mach zwei Nachmittage daraus und ich bezahle dich sogar.“
„Hey!“ Griff richtete sich auf, hielt sich nicht einmal mit dem dämlichen Bademantel auf. Er war sich nicht einmal sicher, wer hier wen gelinkt hatte.
„Kein Haargel!“ Sie wedelte mit einem Finger vor ihm herum.
Dante zwinkerte und hielt ihr seine Hand hin. „Deal.“
Sie schüttelten die Hände. Griff machte sich auf den Weg, um das Öl abzuwaschen und sich im Badezimmer anzuziehen. Dante und Beth quasselten glücklich über Blenden und Filter. Beth musste bis zum neuen Jahr eine Reihe Grußkarten fertigstellen und wollte wissen, ob sie gerne ein paar extra Kröten mit Modeln verdienen wollten.
Griff erhaschte einen Blick auf sein eigenes, glückliches Gesicht im Spiegel. Er zog sein Unterhemd herunter. Es fühlt sich so gut an, angezogen zu sein.
„Baby, wir bestellen beim Thailänder.“ Dante schob seinen Kopf zur Tür herein.
Lächelnd drückte Griff ihm einen Kuss auf die Wange, der etwas länger dauerte, als nötig gewesen wäre. „Ich mag's, wenn du mich so nennst.“
„Ist das okay?“
„Himmel, ja! Thailändisch klingt prima. Ich bin am Verhungern.“ Griff zeigte mit seinem Kopf Richtung Beth und dem Rest des Studios. „Aber... bist du einverstanden mit...?“
„Machst du Witze? Sie ist ein Genie! Diese letzte Aufnahme?“ Dante lehnte sich vor und biss sanft in seinen Hals. „Die verrückte Lesbe hat einen Weg gefunden, dass ich mich noch mehr in dich verliebe. Und ich dachte das –“ Dante küsste seinen lächelnden Mundwinkel. „ – wäre unmöglich.“
„Stop.“ Aber Griff lächelte und ließ ihre Gesichter einen Moment lang aneinander ruhen, lehnte sich gegen seinen
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