Hitzkopf
Latexspielzeug einführten, das vom Management bereitgestellt würde, oder sich von dem Russen mit seinen eigenen Händen/Mund/Anus „assistieren“ lassen würden.
Ja, danke. Nein, danke.
Griff studierte den Vertrag mit der nötigen Sorgfalt, Dante dagegen hatte einfach seinen Namen eingefügt, wo er sollte und hatte bereits zur letzten Seite geblättert, wo er schon dabei war, auf der gestrichelten Linie zu unterschreiben. Mitten im falschen Wohnzimmer und mit ungeduldig wippendem Bein. Er wollte einfach nur das Geld haben, sein Haus retten und dass das hier möglichst schnell vorbei war. Griff seufzte und hörte auf gegen sein Gewissen anzukämpfen. Dante brauchte ihn; das war genug.
Alek befand sich auf einer Seite des Zimmers und hantierte mit einer teuer aussehenden Videokamera herum, die sich auf einem Stativ befand und auf den Wohnzimmerbereich gerichtet war. In der Nähe der Tür summte eine Reihe von Rechnern wie ein Bienenstock. Ein HotHead Bildschirmschoner lief auf dem Flachbildmonitor, unter einer von Polaroids übersäten Pinnwand: im Wesentlichen muskulöse Typen, die nackt posierten. Scheiße. Anscheinend wollten es sich eine Menge Kerle für HotHead besorgen.
Würde gerne tauschen, dachte Griff.
Dante ließ sich in den breiten Ledersessel fallen, den Griff so oft in den letzten Wochen gesehen hatte.
Griff war inzwischen sicher, dass es eine physikalisch sichtbare Spur zwischen seinem Laptop und „Montes“ Seite bei HotHead geben musste. Griff kannte jeden Zentimeter dieses falschen Wohnzimmers – die Fließband-Kunst über dem großen schwarzen Sessel, die eierschalfarbenen Wände, sogar der raue, hellbeige Teppich. Hier stehen und es sich in 3D anzusehen, verursachte in Griff das Gefühl, als sei er durch seinen Laptop-Bildschirm in die Website hineingelaufen, ganz so, als wäre er ein Videospielcharakter. Pornoman! Das einzige unbekannte Möbelstück stand an einer Seitenwand: ein passendes Zweisitzer Sofa.
Ha. Wenn das mal nicht passte.
Griff entschied sich dafür und versuchte, nicht so viel Platz einzunehmen. Er gab das Lesen auf und unterschrieb ebenfalls auf den gestrichelten Linien. Was, zur Hölle, machte es für einen Unterschied? Er wusste, was er hier tat, was sie hier taten. Und auf gar keinen Fall, würde es irgendwelche erweiterten Aktivitäten geben. Er stellte fest, dass Alek die Kameras so ausrichtete, dass sie direkt auf das kleine Sofa zeigten. Ihm wurde klar, dass Dante unmittelbar neben ihm sitzen würde, was wiederum offensichtlich der Punkt war, warum es überhaupt ein so kleines Sofa gab. Schulter an Schulter und ihre Beine würden zusammengepresst sein. Sie würden die Bewegungen des jeweils anderen spüren, wenn sie sich selbst ihren salzigen Handschlag gaben.
Super.
Dante auf seinem Lederthron und Griff auf der Couch, warteten sie in unangenehmer Stille darauf, dass Alek mit seinen Kameras fertig wurde und sich wieder auf sie konzentrierte.
„Die Lichter bringen deine Augen um, also versuch lieber sie Richtung Kamera zu halten.“ Dante drehte sich zu ihm um, um ihm diesen hilfreichen Tipp zu geben. Er nickte mit dem Kopf zu den Lampen auf den Stativen.
Griff grunzte, um ihm zu verstehen zu geben, dass er ihn wahrgenommen hatte und um den Atem auszustoßen, den er angehalten hatte. „Okay.“
„Mit dir alles in Ordnung?“ Dante lehnte sich verschwörerisch vor, seine Ellbogen auf seinen Knien. Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Murmeln, so als wolle er nicht, dass Alek ihn aus drei Metern Entfernung hören konnte, so als wolle er mit Griff ein privates Gespräch führen, hier, in diesem falschen Zimmer mit den falschen Möbeln.
Alek war damit beschäftigt, zu versuchen, das lange Kabel bei der Tür zu entwirren, sein rasierter Kopf glänzte dabei im Licht der Scheinwerfer. Er schenkte ihnen absolut keine Aufmerksamkeit und blieb in höflicher Distanz, was Griff durchaus zu würdigen wusste.
„Nervös schätze ich.“ Griffs Stimme klang dumpf in seinen eigenen Ohren. Er versuchte seine Schultern zu entspannen. „Ich bin in Ordnung.“
Dante zwinkerte. „Na, das ist doch mal die Wahrheit. Na los, G. Du wirst sogar fantastisch sein.“
Griff lachte nicht, auch wenn er wusste, dass es das war was Dante wollte. Stattdessen drehte er sich Richtung Alek am anderen Ende des Raums. „Brauchen Sie Hilfe damit?“
Alek erhob sich und wischte sich die staubigen Hände an seiner Jeans ab. „Nein. Ist nichts Schlimmes. Tut mir leid, dass ich Sie
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