Hochzeit Auf Griechisch
Seite standen, wenn auch nur um Sams willen.
Dafür schuldete er ihr was, und als er ihren Augen begegnete, stieg ein seltsames Gefühl von Dankbarkeit in ihm auf. Nein, er machte sich was vor: Wenn er die schwarzhaarige Schönheit ansah, stieg verdammt mehr als nur Dankbarkeit in ihm auf.
„Wir stellen Sams Geburtstagsgeschenk und das neueste Mitglied der Familie vor!“, sagte Elena, die mit einer Leine in der Hand den Raum betrat und damit seine Gedanken unterbrach.
„Oh, was ist es?“, fragte Sam.
Ryan versuchte, etwas zu sehen, doch der Teenager trat vor ihn und verdeckte ihm die Sicht. Er hörte ein lautes Quieken, das zwar von Sam stammen konnte, doch sein Instinkt sagte ihm, dass das Geräusch von einem Tier kam.
Wenn er sich nicht irrte, von einem Schwein.
„Das gibt’s nicht“, murmelte er.
„Oh doch“, gab Zoe zurück.
Er hatte nicht bemerkt, dass er die Worte laut ausgesprochen hatte.
„Sie werden es nett finden.“ Sie zwang ihn zu einem bemühten Lächeln.
Er stand auf und ging um die Couch, um einen ersten Blick auf das … Schwein zu werfen. Es war winzig. Ein winziges, schwarz-weißes Schwein. Mit Rüssel und allem. „Ich bin erleichtert, dass mein Hörvermögen offensichtlich nicht nachlässt.“
„Und Sie haben auch keine Halluzinationen“, sagte Zoe.
„Ja, danke.“
Elena beugte sich zu Sam vor und klopfte auf den Boden neben sich. „Komm, setz dich hin.“
Sam gehorchte und beide saßen nun mit gekreuzten Beinen auf dem Boden. Alle anderen waren ebenfalls verstummt, weil sie sahen, dass das kleine Schwein zitterte wie Espenlaub.
„Sam, das ist Ima. Ima, das ist Sam“, sagte Elena, als sie das Schwein hochhob und sanft in Sams Schoß legte.
„Ima?“, fragte Sam. Sie hielt inne und zog die Nase kraus, während sie über den Namen nachdachte. „Ach, ich hab’s“, sagte sie schließlich und kicherte.
„Ich nicht“, murmelte Ryan.
Alle Blicke wandten sich ihm zu.
„I’m a pig – ich bin ein Schwein, Doofie“, sagte Sam grinsend. „Kapiert? Ihr Name ist Ima Pig.“ Als Ryan nicht sofort antwortete, verdrehte Sam die Augen. „Siehst du, Zoe, ich habe dir doch gesagt, dass er …“
„Samantha!“, ermahnten Elena und Nicholas gleichzeitig.
Elena nahm sanft Sams Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. „Sei nett zu Mr. Baldwin. Er ist ein Gast in diesem Haus, und er ist älter als du. In diesem Haus respektieren wir Menschen, die älter sind als wir selbst.“
Sam blickte zu Boden, bevor sie Ryan zerknirscht anblickte. „Sorry, Mister“, sagte sie, wobei ihre Hand zu den alten Schlüsseln an ihrer Kette wanderte.
Ryan rang nach Luft. Sie wurde getadelt, weil sie frech zu ihm gewesen war, während er hier saß und ihr ins Gesicht log. Das war weder richtig noch fair. Die Scharade belastete ihn bereits jetzt, und er fragte sich, wie lange er es schaffen würde, den Sozialarbeiter zu spielen.
„Ist schon in Ordnung“, brachte er heraus. „Es ist dein Geburtstag und du bist aufgeregt. Ich verstehe das.“ Auch wenn er wusste, dass es keine Rolle spielte, was für ein Tag es war. Sams raue Art stammte aus einer anderen Zeit.
Er entschuldigte sich und ging in die Küche. Hinter sich hörte er Elenas Anweisungen zum Umgang mit dem Tier. Sie erklärte, dass Ima alles, was von oben auf sie zukam, für eine Bedrohung hielt, weshalb sich Sam dem Schwein immer von der Seite nähern sollte. Offensichtlich hatte sie sich genauestens nach der Pflege von Schweinen erkundigt. Elena Costas schien eine liebende und fürsorgliche Mutter zu sein. Der Gedanke machte ihm ziemlich Angst.
Doch er war Sams Onkel. Ihr Fleisch und Blut. Sicher zählte das auch etwas … oder?
In ihrem Elternhaus zu sitzen und Sam dabei zu beobachten, wie sie ihre Geschenke auspackte, erinnerte Zoe an frühere Geburtstage und Ferien. Jede Menge Spaß und unglaubliche Geschenke hatten immer dazugehört. Zoe erinnerte sich an den Hund, den sie zum zehnten Geburtstag bekommen hatte. Für Ari hatte es eine Katze gegeben. Und irgendwie, vielleicht weil die Costas es so wollten, hatten sich alle vertragen. Dieses Gefühl von Familie gab ihr Kraft, und sie wollte dasselbe für Sam.
Aus diesem Grund hatte sie Ryan den ganzen Tag beobachten lassen, wie ihre Familie mit Sam umging, bevor sie sich zu ihm setzte. Und aus diesem Grund gönnte sie ihm nun einige Minuten zum Nachdenken allein in der Küche, bevor sie ihm folgte. Er sollte begreifen, wie gut Sam zu ihnen passte.
„Hey, Sie, Mr.
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