Hochzeit Auf Griechisch
alles andere als traditionell.“
Mit dem Wissen, was Ari durchgemacht hatte, als Zoe ihr Verschwinden hatte vortäuschen müssen, konnte sie den Schmerz über den Verlust seiner Schwester nachempfinden.
Sie drückte mitfühlend seine Hand. „Das tut mir wirklich leid.“ Sie meinte es ehrlich, auch wenn er ihnen vielleicht Sam fortnehmen wollte. „Ihre Leute müssen ganz aufgeregt sein, dass Sie Sam gefunden haben.“ Ihre Stimme wurde heiser vor ihrem Schmerz bei dem Gedanken, dass sie jemanden verlieren könnte.
„Meine Familie stellt sich auf die Neuigkeiten ein“, erwiderte er vage. „Wie sorgt man denn für ein Schwein?“
Ein wenig subtiler Themenwechsel. Zoe notierte sich im Geiste, ihn bei ihrem morgendlichen Treffen gegenüber Quinn und Connor zu erwähnen. Dass sie die Besprechung im Büro abhalten wollten, schien nun eine noch bessere Idee. Sie wollte nicht riskieren, dass Sam oder irgendein anderer Familienangehöriger von dem Gespräch etwas mitbekam. Und da sie bereits einige Informationen über Ryan Baldwin erhalten hatte, beschloss sie, bei seinem Themenwechsel mitzuspielen.
„Sie können ein Schwein wie jedes andere Haustier füttern und trainieren. Lesen Sie keine Zeitung? George Clooney hat eins, und er liebt das Tier mehr als jede Frau, die er bislang getroffen hat. Wollen Sie Ima kennenlernen?“, fragte sie.
„Ima Pig“, sagte er und schüttelte sich. „Nein danke. Ich werde sie in Zukunft meiden.“
„Mädchen.“ Zoe grinste. „Wo wohnen Sie?“
„Im ‚Trump Plaza‘.“
„Den ganzen Weg nach Atlantic City?“, fragte sie. Direkt am Strand gab es eine Reihe kleiner, aber hübscher Hotels und Motels, die sich näher an Ocean Isle befanden.
„Laut Automobilclub sind es nur zwanzig Minuten.“
Sie verdrehte die Augen. „Lassen Sie mich raten. Ein Motel in der Nähe ist unter Ihrer Würde.“
Er öffnete den Mund, um zu antworten, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Egal. Sie scheinen sich ja bereits Ihr Bild gemacht zu haben.“
„Das habe ich, Mr. Baldwin. Versprechen Sie mir nur noch, dass Sie sich an unsere Abmachung halten.“ Weil sie keine andere Wahl hatte, als ihm zu vertrauen.
Ihm zu vertrauen, dass er nicht zum Jugendamt ging und dort seine Identität als Sams Onkel enthüllte. Ihm zu vertrauen, dass er es nicht ihren Eltern erzählte und sie damit komplett verwirrte, was vermutlich eine Reaktion zur Folge hatte, die sie sich lieber nicht vorstellen wollte. Und schlimmer noch, sie musste ihm vertrauen, dass er es nicht Sam erzählen würde.
Zoe schluckte schwer.
Dieses Mal war er es, der ihre Hand drückte. Sie fühlte sich so wohl, dass sie völlig vergessen hatte, dass sie noch immer mit verschränkten Händen dastanden.
„Ich weiß, dass Sie mich nicht gut kennen und ich gerade erst aus dem Nichts aufgetaucht bin, um Ihr Leben plötzlich auf den Kopf zu stellen. Doch wenn ich eins versprechen kann, dann dass ich trotz meiner Sozialarbeiter-Lüge ein Mann bin, der zu seinem Wort steht. Wenn ich Ihnen etwas verspreche, dann können Sie sich darauf verlassen.“ Seine Stimme wurde leise und heiser.
„Und?“, fragte sie.
„Und ich verspreche, meinen Teil der Abmachung einzuhalten.“ Seine tiefen braunen Augen blickten sie an, warm und verlockend. Er war sexy und zum Greifen nah.
Sie musste eine Närrin sein – denn sie glaubte ihm. „Ich habe morgen Termine, insofern würde ich es begrüßen, wenn Sie hier nicht vor morgen Nachmittag auftauchen.“
Er nickte. „Das lässt sich machen.“
Sie hatte noch eine Frage, bevor sie ihn zur Tür begleitete. „Was tun Sie eigentlich, dass Sie sich einfach so frei nehmen und Ihre Zeit in Ocean Isle verbringen können, bis die Sache geklärt ist?“
„Ich bin Rechtsanwalt.“
Fatzke, dachte sie, doch sie hatte danach fragen müssen. „Ich nehme an, in der Familienkanzlei?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich mag mich mehr angepasst haben als meine Schwester, doch es gibt immer noch Dinge, die ich auf meine eigene Art erledige.“ In seinen Augen schien es verführerisch zu funkeln. Eine Art sexuelle Warnung?
Doch dann rief sie sich ins Gedächtnis, dass dies Mr. Konservativ war und sie sich geirrt haben musste. Trotzdem musste sie daran denken, wie es wäre, sich von ihm auf seine eigene Art behandeln zu lassen.
„Das werde ich mir merken“, hörte sie sich sagen, bevor sie ihn mit sich zu ihrer Familie zog, um sich zu verabschieden.
Am nächsten Tag tauchte Zoe früh zu der Besprechung mit
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