Hochzeit Auf Griechisch
Hier und Jetzt zu konzentrieren. Auf Ryan und diesen Moment mit ihm.
Offensichtlich ging es ihm nicht anders. Lachend nahm er ihren Vorschlag an, und sie gingen zusammen ins Bad. Danach fuhren sie zurück zu Zoes Elternhaus, wo Ryan sie trotz ihrer Proteste bis zur Eingangstür begleitete.
Auch wenn sie es nie zugeben würde, wusste sie es doch zu schätzen, dass man ihm das Verhalten eines Gentlemans beigebracht hatte. Außerdem war sie dankbar für die zusätzlichen Minuten, die sie mit ihm allein war. Doch unglücklicherweise musste sie ihm noch etwas sagen, was die Stimmung eindeutig verderben würde.
„Zoe …“
„Ryan …“
Beide begannen gleichzeitig, und sie lachte.
„Ladies first.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich verdiene es wirklich nicht, dass du so nett zu mir bist.“
Er zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst, doch falls du dich irgendwie unsicher fühlen solltest, kann ich dir versichern, dass du wundervoll warst im Bett.“ Ein neckisches Grinsen umspielte seine Lippen, und als er sich ein breites Lächeln erlaubte, kamen seine Grübchen zum Vorschein.
Sie errötete, als sie daran dachte, wie sie sich geliebt hatten und wie gut er sich in ihr angefühlt hatte.
„Weißt du, dass du anbetungswürdig aussiehst, wenn du rot wirst? Ich werde daran arbeiten, dass du es möglichst oft tust“, murmelte er.
„In der Beziehung bin ich leider kein mediterraner Typ. Mein dunkler Teint sollte eigentlich dafür sorgen, dass ich mich nicht verrate“, entgegnete sie.
„Nun, mir wäre es gar nicht recht, wenn du deine Gefühle vor mir verbergen würdest. Was willst du mir also sagen?“
Sie verlagerte unbehaglich ihr Gewicht. Die Sonne stand noch nicht hoch, und doch war ihr heiß, was sowohl an ihren Nerven als auch an Ryans Nähe lag.
Wenn es um Männer und Beziehungen ging, hatte sie normalerweise alles unter Kontrolle. Doch sie wusste nicht, wie sie mit ihren Gefühlen für diesen Mann umgehen sollte. „Ich … wir … letzte Nacht war wundervoll“, sagte sie.
„Ja, das war es.“ Seine Stimme wurde eine Oktave tiefer. „Aber ich höre ein ‚Aber‘ kommen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Kein typisches ‚Aber‘.“
„Sondern?“
„Sieh mal …“ Sie atmete tief und zwang sich, ihn anzusehen. „Wir haben uns wegen Sam kennengelernt. Weil du ihr Onkel bist und sie in deinem Leben haben willst. Und wir haben ihr nichts über deine wahre Identität gesagt, weil ich mir über dich und deinen Charakter Gewissheit verschaffen wollte.“
Er lehnte sich mit der Schulter gegen die Eingangstür. „Und das hast du jetzt?“
„Unglücklicherweise ja, das habe ich.“ Er war ein guter Mann. Von der besten Sorte, wirklich. Sie griff nach seiner Hand und presste sie fest. „Wir müssen Sam die Wahrheit sagen.“ Ihr Magen zog sich zusammen bei den Worten.
Sie mochte sich die Reaktionen auf diese Enthüllung gar nicht vorstellen. Doch es war an der Zeit. Sie hatte nicht länger das Recht, ihrer Familie und Sam die Wahrheit vorzuenthalten. Sie alle mussten aufhören, mit einer Lüge zu leben. Vor allem Zoe selbst. Sie durfte nicht länger so tun, als könnte Ryan ein Teil ihres Lebens werden. Sie entwickelte Gefühle für einen Mann, der nur auf der Durchreise war und nur Aufruhr hinterlassen würde.
Ryan blickte hinunter auf ihre verschlungenen Hände. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er war so sehr mit der letzten Nacht und mit Zoe beschäftigt gewesen, dass sie ihn damit überrumpelte. Er und Zoe waren sich so nah gewesen. Sicher, Sam sollte wissen, dass er ihr Onkel war, doch ihm war es recht, so lange zu warten, bis der Zeitpunkt reif war.
Aus welchem Grund also jetzt? Benutzte Zoe seine Beziehung zu Sam, um ihn auf Distanz zu halten? Möglich war es, schließlich hatte er heute Morgen ihre Besorgnis bemerkt. Er hatte beobachtet, wie sie nach dem Aufwachen ganz steif geworden war und sich offenbar kurz überlegt hatte, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Wäre sie vor ihm aufgewacht, hätte sie sich sofort davongemacht, keine Frage. Er spürte, dass Zoe Angst hatte, auch wenn er die Gründe dafür noch nicht kannte.
Er wollte mehr Zeit für sie. Mehr Zeit für sie beide.
Doch sie gab ihm nun das, weswegen er gekommen war, und er konnte nicht ablehnen. „Bist du sicher, dass es der richtige Zeitpunkt ist?“, fragte er.
Zoe ließ seine Hand los, um eine körperliche und emotionale Distanz zu schaffen. Sie
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