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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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und setzte sich in den großen Ruhesessel.
    Zoe wickelte das Geschenk aus. „Die sind wunderbar“, rief sie, während sie vom Badeöl bis zur Fußcreme jede Flasche und Tube und jeden einzelnen Schwamm in dem Korb bewunderte.
    Ryan wäre lieber gestorben, als in diesem Moment ihre Eltern anzusehen. Ein verstohlener Blick bestätigte ihm, dass Nicholas ihn finster musterte. Der Mann wusste zweifellos, dass seine Tochter letzte Nacht nicht nach Hause gekommen war und offensichtlich noch immer die Kleidung von gestern Abend trug.
    Aber war es seine Schuld, dass Zoe mit dreißig noch immer zu Hause wohnte? Trotzdem krümmte er sich innerlich.
    „Danke, Sam, dass du Ryan beim Aussuchen meiner Lieblingsdüfte geholfen hast“, unterbrach Zoes Stimme seine Gedanken.
    „Schon in Ordnung. Du weißt, ich liebe dich.“ Sam klang etwas gedämpfter. Ryan vermutete, weil die Aufregung wegen ihres Geschenks nun vorüber war.
    „Wie wär’s, wenn du Ryans anderes Geschenk öffnest?“, fragte Elena.
    Nun da er Zoes freudige Reaktion auf die Bade-Utensilien erlebt hatte, hätte er sein eher praktisches Geschenk am liebsten wieder eingesteckt. Doch das war nicht möglich.
    Elena, Nicholas und Sam versammelten sich um Zoe, während diese das Papier aufriss und das Geschenk herauszog, das die Wirkung des ersten abschwächen sollte. Das aber würde wohl kaum geschehen, dachte er. Nun da sie sich geliebt hatten und da ihre Familie wusste, dass sie die Nacht miteinander verbracht hatten, konnte er mit keinem Geschenk gewinnen.
    Er zwang sich, Zoe anzusehen. Sie starrte so lange auf den Montblanc-Füller in der schwarzen Schachtel, dass ihm fast schlecht wurde.
    „Für die Unterschrift unter deinen ersten Vertrag“, sagte er lahm.
    Sie begegnete seinem Blick, und ihre Augen füllten sich mit Wärme, Dankbarkeit und, wie er registrierte, mit verdammt viel mehr. „Das ist das Aufmerksamste, was ich je erlebt habe“, sagte sie.
    „Und das dümmste und langweiligste“, grunzte Sam und erhob sich von der Couch. „Ich gehe zu Michelle.“ Sie war von Ryans Geburtstagsgeschenk eindeutig ebenso wenig beeindruckt, wie sie es von ihm selbst war.
    „Sei rechtzeitig wieder da, damit wir um drei einkaufen gehen können“, sagte Elena.
    „Danke, Sam. Danke an alle“,sagte Zoe.„Ich sollte dies alles in mein Zimmer bringen.“ Ohne Ryan anzusehen, stapelte sie die Geschenke auf dem Arm.
    Er fragte sich, was ihr diesmal Angst machte. Entweder war es die Tatsache, dass ihre Eltern von ihrer Beziehung wussten, oder sie wollte einfach nur so schnell wie möglich die letzte Nacht vergessen machen. Am Morgen hatte er sie beruhigen können, indem er sie wie von Sinnen küsste und ihr so zu verstehen gab, dass sie keine Angst haben musste. Doch hier konnte er nichts Derartiges tun.
    In dem Schweigen, das sich ausbreitete, hörte er, wie Nicholas Elena zuflüsterte: „Wieder einer, der kein Grieche ist.“
    Elena legte ihren Kopf auf seine Schulter und sprach ihm ins Ohr: „Hauptsache, sie ist glücklich, Nicky. Sie sollte haben, was wir haben, oder?“
    Nach diesen beiden unüberhörbaren Kommentaren stürzte Zoe geradezu in Richtung Treppe, die zu ihrem Zimmer führte.
    Als Ryan sich erhob, um sich von Zoes Eltern zu verabschieden, bemerkte er das Einverständnis zwischen ihnen. Eine Liebe und Wärme, die er zwischen seinen Eltern nie erlebt hatte. Bei ihnen zu Hause regierte auch in persönlichen Beziehungen die Formalität. Elena und Nicholas scherten sich offensichtlich kein bisschen um den äußeren Anschein. Gestern Abend hatte ihm die Familie erzählt, dass ihre Streitereien explosiv waren. Und ihre Versöhnungen ebenso.
    Wieder blickte er zu Elena und Nicholas. Nach dem, was sie zu Hause erlebt hatte, konnte Zoe eigentlich nicht an Beziehungsangst leiden. Also musste sie sich vor irgendetwas an ihm fürchten .
    Das alles bestätigte ihm nur, dass seine Ahnung, was Zoes plötzliches Misstrauen anging, richtig war. Sie wollte Distanz zwischen ihnen schaffen, und Sam die Wahrheit zu sagen, würde sie diesem Ziel näherbringen.
    In den neuen Büroräumen schritt Ari auf dem Linoleum auf und ab, das Zoe gerade erst gewischt hatte. „Einen Füller? Der Mann hat dir einen Füller zum Geburtstag geschenkt?“, fragte sie schockiert.
    „Ist das nicht das aufmerksamste Geschenk, das du dir vorstellen kannst?“ Zoe rollte den Füller zwischen ihren Handflächen. Das Geschenk ließ sie an Ryan und seine Widersprüche denken. Sein steifes

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