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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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besteht die Alternative darin, bei Grandma Vivian zu sein.“ Zoe schauderte demonstrativ.„Und ich glaube nicht, dass sie mich sehr mag.“
    Ryan schüttelte den Kopf. Diesen Gedanken musste er ihr sofort ausreden. Auch wenn er nicht daran glaubte, dass seine Mutter begeistert war von Zoe, ließ ihn ihre Kehrtwendung in Bezug auf Faith und Sam doch hoffen, dass sie ihre Vorstellung von einer passenden Frau für ihn ebenfalls überdachte.
    Ihm persönlich war es dabei egal, was seine Mutter dachte, da es um sein Leben ging und er schon lange nicht mehr das tat, was seine Eltern von ihm erwarteten. Ja, Zoe konnte vielleicht einen Riss in der Familie verursachen, doch was hieß das schon? Schließlich waren die Baldwins auch in ihren besten Tagen kein Hort der Harmonie gewesen.
    Bis vor Kurzem hatte er noch gefürchtet, dass die Familie ihn ähnlich wie einst Faith verstoßen könnte. Doch seit er Zoe kannte, war das nicht mehr so. Sie zu verlieren fürchtete er weitaus mehr .
    „Meine Mutter weiß nur nicht, was sie von dir halten soll. Es gibt einen Unterschied zwischen Verwirrung und Ablehnung. Wenn sie schon einlenkt, um Sam zu verstehen, wird es bei dir ein Leichtes sein.“ Er zwinkerte ihr zu und kicherte, als sie errötete.
    Zoe verdrehte die Augen. „Was willst du damit sagen? Mich zu kennen heißt, mich zu lieben?“, neckte sie ihn.
    „Das hast du gesagt, nicht ich.“
    Als ihr ihre Wortwahl bewusst wurde, blickte sie schnell hinunter und durchstöberte den nächsten Karton. Liebe war offensichtlich ein Phänomen, über das sie derzeit nicht sprechen wollte. Er weigerte sich, ihre Bedenken allzu ernst zu nehmen. Er hatte entschieden, den Umgang zwischen ihnen normal und freundschaftlich zu halten, damit sie erkannte, wie gut sie als Paar zueinanderpassten. Also widmete er sich ebenfalls seinem Karton, um nach etwas Vertrautem Ausschau zu halten.
    Stunden vergingen. Sein Rücken und seine Schultern schmerzten von der gebückten Haltung, und sein Nacken war verkrampft vor Anspannung und Enttäuschung. Er war drauf und dran aufzugeben.
    Zoe hatte ihre Hälfte an Kartons bereits durchsucht und saß nun mit geschlossenen Augen auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt. Sie wirkte sehr zerbrechlich – ganz anders als die starke Frau, als die er sie kannte. Sie so zu sehen verstärkte seine Sehnsucht und weckte ihn ihm das Verlangen, sie in den Arm zu nehmen.
    Er schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte sich auf seinen Karton. Sein Blick fiel auf einen Stapel Papiere. Auf den ersten Blick sah es nur nach Zahlenkolonnen auf altem Computerpapier aus.
    Er zog die Papiere heraus, und obwohl die Tinte bereits verblasst war, konnte er die Worte „Baldwin’s Department Stores“ in der Kopfzeile entziffern.
    Sein Herz begann zu rasen. „Bingo“, rief er erwartungsvoll.
    Zoe sprang auf die Füße und hockte sich neben ihn. „Was hast du gefunden?“
    Er blätterte die Papiere durch. Auch wenn Baldwin’s heute technisch moderner war, schien es sich hier doch eindeutig um alte Versicherungsansprüche zu handeln.
    „Alte Geschäftsunterlagen vom Baldwin’s und … ein Brief oder eigentlich eine Art Tagebuch. Es ist Faiths Schrift“, sagte er. Das vertraute Gekrakel aus der Vergangenheit gab ihm das Gefühl, als ob seine Schwester neben ihm säße. Unwillkürlich überlief ihn ein Schauer.
    „Alles okay?“, fragte Zoe.
    „Ja.“
    „Willst du es lesen?“
    Ein Teil von Ryan wollte unbedingt raus aus diesem dunklen, feuchten Keller, um die Worte seiner Schwester in einer warmen, vertrauten Umgebung zu lesen, und ein anderer Teil wollte sofort wissen, was sie hinterlassen hatte.
    Die Neugier überwog. „Ja, ich werde es gleich hier lesen. Willst du es sehen?“ Er strich sich mit der Hand über die Stirn und führte die Papiere dichter an seine Augen.
    Zoe beugte sich vor und las mit ihm. Schon beim ersten Überfliegen war er verstört, und als er die Bedeutung des Briefes endgültig begriff, ergriff ihn Entsetzen.
    Ihm wurde schwindlig, als er Zoe ansah. „Wie es scheint, hattest du recht“, sagte er dumpf.
    „Ryan, es tut mir so leid.“
    „Weil du mich dazu gebracht hast, die Wahrheit über meinen Onkel zu erkennen? Irgendjemand musste mir ja die rosarote Brille vom Gesicht reißen.“ Sein Lachen klang auch in seinen Ohren bitter und gezwungen.
    „Könnte sie das erfunden haben?“, fragte Zoe.
    „Versuch jetzt nicht, meine Gefühle zu schonen“, sagte er.
    „Es wäre doch möglich, oder?

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