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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vielleicht gab Faith deinem Onkel die Schuld, dass sie hinausgeworfen wurde, und ließ diese Notizen in der Hoffnung zurück, dass deine Eltern sie finden würden.“
    Er schüttelte den Kopf. „Dies hier klingt aufrichtiger als alles, was ich seit Langem gehört habe.“
    Dass sein Onkel seine Schwester verraten hatte, war nur eine Sache. Noch wütender machte ihn der Umstand, dass der Mann ihm all die Jahre etwas vorgespielt hatte. Faith hatte ein ausführliches Tagebuch über ihre Erfahrungen mit Onkel Russ und seine Rolle bei ihrer Flucht hinterlassen. Wenn man ihr Glauben schenken konnte, und das tat Ryan, hatte sein Onkel tatsächlich allen Grund, die Schlüssel in seine Hände zu bekommen. Schon allein, um seine Haut zu retten, musste er Faiths Hinterlassenschaften an sich bringen.
    „Was kommt jetzt?“, fragte Zoe.
    „Es ist Zeit, Onkel Russ einen Besuch abzustatten.“
    Sie nickte. „Du kannst mich gerne bei deinen Eltern absetzen, wenn du hinfährst.“
    Wenn man berücksichtigte, wie wenig sie seine Eltern und das Haus mochte, war dies ein großherziges Angebot. „Da diese Entdeckung nur deiner Hartnäckigkeit zu verdanken ist, gebührt dir bei der Konfrontation ein Platz in der ersten Reihe.“
    „Ich wollte niemals Belastendes über deinen Onkel finden. Um deinetwillen hoffte ich, dass ich unrecht habe“, beteuerte sie mit eindringlicher Stimme und großen Augen.
    „Aber du bist nicht überrascht.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er erhob sich, reichte ihr eine Hand und zog sie nach oben. Sie steuerten auf die Treppe zu, als er sich plötzlich umdrehte und sie in ihn hineinlief. Er hielt sie an der Taille fest und küsste sie. Obwohl er sie damit überrumpelt hatte, erwiderte sie den Kuss. Ihre Zunge traf die seine, und als er sie enger an sich zog, entfuhr ihr ein leichtes Stöhnen.
    Er hatte dies gebraucht – sie und die Bestätigung, dass es etwas Gutes und Vertrauenswürdiges in seinem Leben gab. Und sie schien das zu verstehen.
    Er vertiefte seinen Kuss, und ihr gegenseitiges Verlangen wuchs mit jeder Sekunde.
    Mit größtem Bedauern machte er sich langsam von ihr los. Er hatte noch keine Erfüllung gefunden, noch lange nicht, doch er hatte die Ermutigung bekommen, die er für das, was vor ihm lag, brauchte.
    „Wofür war der?“, fragte sie und fuhr sich mit der Zunge über ihre feuchte Unterlippe.
    „Es ist zu lange her und ich brauchte Lebenskraft.“
    Sie lachte. „Das ist ja wohl ein merkwürdiger Vorwand.“
    Er grinste. „Ich wusste nicht, dass ich überhaupt einen brauche.“
    „Nun, du glaubst ja wohl nicht, dass ich einfach so zum Vernaschen bin, oder?“ Sie tätschelte ihm neckisch die Wange und ging die Treppe hinauf.
    Er schätzte ihre Schlagfertigkeit und dass sie ihn nicht mit Mitleid oder Samthandschuhen behandelte. Ein weiterer Grund, warum diese Frau ein Anker, sein Anker, war, ob sie es nun wusste oder nicht.
    Das Baldwin’s befand sich Downtown. Bei all dem Verkehr und den Baustellen dauerte die Fahrt über eine Stunde. Eine stille Stunde, in der Ryan seinen Gedanken nachhing und auch Zoe schwieg.
    Sie wusste, dass Faiths Worte ihn so überrascht hatten, dass er sie an seiner Seite haben wollte, wenn er seinen Onkel damit konfrontierte – einen Mann, dem er immer vertraut und den er geliebt hatte wie den Vater, den er hätte haben sollen. Den Vater, den er verdient hatte, dachte sie.
    Zu entdecken, dass sein Vorbild und Mentor Dreck am Stecken hatte, verletzte ihn offenbar sehr. Zoe sah den Schmerz in seinen Augen und die Enttäuschung in seinem Gesicht. Sogar bei dem Kuss hatte sie seine Verzweiflung gespürt. Sie konnte ihm nicht verwehren, was er jetzt am dringendsten benötigte, und sie würde ihn durch diese schwere Zeit begleiten. Danach würde sie ihren Plan in die Tat umsetzen und den schmerzlichen Prozess des Abschieds beginnen. Des Abschieds von Sam und des Abschieds von Ryan.
    Sie ließ ihn vorangehen und rief aus reiner Intuition schnell noch Quinn an. Er sollte überprüfen, was bei den Baldwins in den Jahren vor und nach dem Verschwinden von Faith geschehen war, und sie wollte wissen, ob er auf etwas gestoßen war. Tatsächlich hatte der Mann, der Sam in Boston verfolgt hatte, Verbindungen zur Familie. Er war der Sohn eines Mannes, der in die Entführung der Baldwin-Lastwagen verstrickt gewesen war. Zoe war sicher, dass Onkel Russ den Kerl angeheuert hatte, um Sam zu verfolgen. Wut, aber auch Mitgefühl mit Ryan erfüllten sie.
    Onkel Russ hatte

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