Hochzeit Auf Griechisch
Tisch.
„Ihr müsst verstehen, wie schwer das für mich ist. Faith war meine beste Freundin. Ihr gehörte meine ganze Loyalität.“ Patty verschränkte die Finger, während sie sprach.
„Niemand wäre wütend, wenn du etwas wusstest und es nicht meinen Eltern gesagt hast“, beruhigte Ryan sie. „Wer weiß schon, ob es Faith zurück nach Hause gebracht hätte und ob es bei einem zweiten Versuch besser gelaufen wäre. Ich bin dankbar für deine Loyalität meiner Schwester gegenüber. Sie hatte nicht so viel davon. Insofern bin ich auch nicht wütend, wenn du meinem Privatdetektiv nicht alles gesagt hast.“
Offensichtlich erleichtert nickte Patty. „Wie hast du herausgefunden, dass Faith ein Kind hat?“,fragte sie verblüfft.
„Den Durchbruch brachte eine Spur zu ihrem Exfreund, der eine lebenslängliche Haftstrafe absitzt. Als ich herausfand, dass Faith tot war, konnten wir ihre letzten Aufenthaltsorte ermitteln, und das führte uns zu der Entdeckung, dass sie ein Kind hatte.“
Patty schüttelte den Kopf. „Ich hatte keine Ahnung. Ich habe nicht gelogen, als ich sagte, dass ich nie wieder etwas von Faith gehört habe. Wo ist ihre Tochter jetzt?“
„Sam lebt bei meiner Familie in New Jersey“, erklärte Zoe.
„Und was wollt ihr nun von mir?“, fragte Patty.
Während Zoe in ihrer Handtasche die Schlüssel suchte, zog Ryan das alte Formular hervor. „Das hier“, sagte er. „Wir hoffen, dass sie dich angerufen haben, bevor sie den Inhalt von Faiths Schließfach vernichteten.“
Als Patty das Papier sah, begannen ihre Hände zu zittern. „Das haben sie. Und ich habe vor einigen Jahren einen Stapel Papiere vom Busbahnhof abgeholt.“
Hoffnung flackerte in Ryan auf. „Was meinst du damit?“
„Nun, ich habe sie aufgehoben, weil ich dachte, dass Faith eines Tages zurückkommen würde.“ Sie blinzelte, und er bemerkte, dass ihr die Tränen in den Augen standen. „Doch das tat sie natürlich nicht.“
„Ich nehme an, die Papiere sind schon lange vernichtet?“, schaltete sich Zoe ein.
„Eigentlich …“
Patty erhob sich und ging aus der Küche, sodass Ryan und Zoe ihr folgten.
„Ich bin eine Sammlerin“, erklärte Patty, als sie in den Flur marschierte und vor einer Tür Halt machte. „Wir sind umgezogen, nachdem ich die Papiere erhalten habe, doch ich habe die Sachen in Kartons verstaut. Ich konnte es nie über mich bringen, mich von irgendetwas zu trennen, und da diese Papiere meine einzige Verbindung zu Faith waren, habe ich sie aufgehoben. Ich kann nicht versprechen, dass sie dort unten sind, aber wenn euch der Staub nichts ausmacht, habt ihr eine gute Chance, sie dort unten im Keller zu finden.“ Sie öffnete die Tür und schaltete das Licht an.
Ryan blickte Zoe in ihrem pinkfarbenen Rock und dem weißen Trägertop an und fragte: „Bist du bereit für eine weitere Rettungsmission?“
„Ich bin dabei.“ In ihren Augen sah er die gleiche Hoffnung und Aufregung aufglimmen, die auch ihn erfüllte.
Sie hatten ein gemeinsames Ziel. Er hoffte, dass sie mit der Zeit noch viel mehr gemeinsam hätten. Zwar wusste er nicht, was sie hier finden würden, doch er war froh, dass sie bei ihm war.
„Geht einfach runter“, sagte Patty.
Ryan ergriff ihre Hand. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dir dafür danke.“
Sie winkte ab. „Ich wünschte, ich könnte mehr tun. Ich wünschte, ich hätte mehr getan. Vielleicht wäre dann …“
„Tu das nicht“,warnte Ryan sie.„Ich habe gelernt, dass es zu nichts führt. Du warst Faiths Freundin. Die beste Freundin. Niemand konnte mehr von dir erwarten.“
Patty nickte. „Danke, Ryan. Nehmt euch da unten die Zeit, die ihr braucht.“
„Das ist nett von Ihnen“, sagte Zoe.
Er half Zoe in ihren hochhackigen Schuhen die Treppe hinunter, und sie begannen ihre Suche in dem weitläufigen, noch nicht ganz fertig gestellten Keller. Stunden später hatten sie erst die Hälfte der unbeschrifteten und nicht gekennzeichneten Kartons durchgesehen.
„Patty ist zwar eine Sammlerin, aber leider eine extrem unorganisierte“, stöhnte Zoe und wischte sich die staubigen Hände an ihrem Rock ab. „Das Busdepot war ein Klacks gegen das hier.“
Während er die schmutzigen Spuren auf ihrer Kleidung und ihrem Gesicht betrachtete, nieste sie herzhaft. „Du bist eine großartige Unterstützung.“
Sie zuckte die Achseln. „Keine große Sache. Was auch immer deine Schwester hinterlassen hat, ich möchte dir helfen, es zu finden. Außerdem
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