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HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA

Titel: HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Herzens wusste er, dass Lucy nicht die Frau auf den Fotos sein konnte.
    Und sofort meldete sich auch wieder das andere Wissen, das er eben noch verdrängt hatte.
    Aber noch war er nicht bereit, sich geschlagen zu geben. Sein Wunsch, Lucy zu heiraten, beruhte auf Logik und nicht Liebe. Beruhte oder hatte ursprünglich beruht?
    Mit zitternden Lippen lächelte Lucy ihn an. „Dann willst du mich also immer noch heiraten?“
    â€žSelbstverständlich“, erwiderte Marcus trocken. „Es würde einen viel mutigeren Mann als mich erfordern, um eine Mutter zu enttäuschen, die einen Hochzeitsempfang für fünfhundert Leute geplant hat.“
    â€žIch habe ihr gesagt, dass wir eine kleine Feier wollen.“
    â€žFünfhundert, fünftausend oder fünf – offen gestanden ist es mir völlig gleichgültig, wie viele Gäste auf unserer Hochzeit sind. Mich interessiert nur, dass du da bist.“
    â€žWeil du fast fünfunddreißig bist und einen Erben willst?“ Atemlos hoffte Lucy verzweifelt auf ein Wunder, hoffte, dass Marcus den Kopf schütteln und ihr seine Liebe gestehen würde.
    â€žNatürlich.“
    Zerschlagen war die Hoffnung, trostlos und voller Schmerz fiel Lucy auf den Boden der Realität zurück.
    â€žIch bringe dich jetzt zurück zu deinen Eltern.“
    â€žMarcus!“, protestierte sie.
    â€žDu kannst nicht ausgerechnet heute Nacht hier bleiben. Und das wissen wir beide.“ Aber nur er wusste, dass er Lucy vielleicht nicht wieder loslassen könnte, wenn er sie heute anrühren würde.

9. KAPITEL
    Lucy weigerte sich, ein weißes Brautkleid zu tragen. Gerade als sie die Hoffnung fast schon aufgegeben hatte, in der kurzen Zeit noch etwas Passendes zu finden, entdeckte sie bei Harrods ein Kleid aus Ekrüseide von Vera Wang mit einem engen Oberteil im Stil einer Korsage, einem abnehmbaren bodenlangen Rock und einer Fischschwanzhalbschleppe. Um der Familientradition Genüge zu tun, fertigte eine Schneiderin von der dazugehörigen Bolerojacke eine Kopie aus einem Stück alter Familienspitze an.
    Auch einen Schleier wollte Lucy nicht tragen, erklärte sich aber schließlich bereit, eine Pillbox mit einem sehr kleinen „Beinaheschleier“ aufzusetzen.
    Nur die Aussicht auf cremefarbene Lilien, eine Phalanx von Pagen und Brautjungfern aus beiden Familien, den Prunk der Oratory und Händels Musik beruhigte die Sorge ihrer Mutter, Lucy könne wie eine „falsche“ Braut aussehen.
    Als Marcus das Rascheln und Raunen in den Bankreihen hinter sich hörte, wusste er, dass Lucy die Kirche betreten hatte. Zu seinem Erstaunen musste er sich einfach umdrehen und beobachten, wie sie durch den Gang auf ihn zukam.
    Er spürte, wie er sich anspannte und sein Herz einen Sprung machte, obwohl er doch fest entschlossen gewesen war, dass keine Frau jemals diese Reaktion in ihm wecken würde – am allerwenigsten Lucy.
    Jetzt war es wirklich passiert. Marcus und sie waren verheiratet. Das wurde Lucy erst richtig bewusst, als der Bischof sagte: „Sie dürfen die Braut küssen.“
    Und Marcus neigte sich zu ihr und küsste sie. Sein kühler, sehr distanzierter flüchtiger Kuss erfüllte sie mit Verzweiflung und ließ ihre Hand in seiner zittern.
    Unter den Klängen von Händels Chorlied gingen Lucy und Marcus den Gang entlang nach draußen in den frischen Sonnenschein des Novembernachmittags, wo sie von Gratulanten mit Rosenblüten beworfen wurden. In einem langen Zug glänzender Limousinen fuhren das Brautpaar und die Gäste anschließend zum Empfang in dem imposanten Gebäude, das ursprünglich von einer dankbaren Nation für ihren Helden erbaut worden war, den Duke of Wellington.
    â€žBist du wirklich nicht enttäuscht, dass wir für heute Nacht keine Hotelsuite reserviert haben?“, fragte Marcus.
    Sie standen in seinem Schlafzimmer am Wendover Square, das jetzt ihr gemeinsames Schlafzimmer war. Noch immer roch es schwach nach frischer Farbe, neuen Stoffen und neuem Teppich.
    â€žNein, überhaupt nicht“, versicherte ihm Lucy. „Schließlich fliegen wir morgen in die Karibik, und außerdem…“
    â€žAußerdem was?“, fragte Marcus.
    Lucy winkte ab. Sie mochten zwar verheiratet sein, aber das bedeutete nicht, ihm sagen zu können, dass sie einfach nur mit ihm zusammen sein wollte, ganz gleich, wo. Dass sein Haus für sie fest mit

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