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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Prolog
     
    Commodore Matt Decker war sich nicht völlig sicher, wie er die Ansammlung von Fusseln nennen sollte, die sich auf seiner unteren Gesichtshälfte ausbreitete. Die Fussel waren zu lang, um nur als Stoppeln durchzugehen, aber eindeutig zu kurz für einen richtigen Bart. Während er mit dem Turbolift zur Brücke unterwegs war, fuhr er sich bedächtig über sein Kinn und fand eine Beschreibung, die ihm passend erschien: Es hatte was von Dreck.
    Okay, so funktioniert das nicht
, entschied er. Seiner Meinung nach gab es für den kommandierenden Offizier eines Raumschiffs drei Möglichkeiten: Er konnte glatt rasiert sein, einen Bart tragen oder seinetwegen auch von Zeit zu Zeit etwas stachlig aussehen. Dreckig kam auf jeden Fall nicht infrage.
Es sei denn, es wäre ein unvermeidlicher Zwischenschritt auf dem Weg zu einem Bart
, grübelte er.
Das wäre vollkommen in Ordnung
. Alle paar Monate spielte Decker mit dem Gedanken, sich einen Bart wachsen zu lassen. Dann bemerkte er aber normalerweise, dass die Anzahl der grauen Stoppeln an seinem Kinn erneut zugenommen hatte und rasierte daraufhin den beginnenden Haarwuchs komplett ab – bis ihn irgendwann wieder die Neugier plagte.
    Das sanfte Brummen des Turbolifts erstarb, und die Türhälften glitten auseinander. Eine geschäftige Aura, durchsetzt von sanftem synthetischen Zirpen erfüllte die Brücke der
U.S.S. Constellation
. Als die kräftigen Schritte des Commodore an Deck erklangen, erhob sich sein Erster Offizier, Hiromi Takeshewada, vom Sitz in der Mitte und grüßte ihn. Decker erwiderte kurz das Nicken des zerbrechlich wirkenden Offiziers, während er hinter den Kommunikationsoffizier der Gamma-Schicht trat, dessen Namen ihm, trotz mehrerer Erinnerungsversuche, wieder einmal entfallen war.
    An der Wissenschaftsstation starrte Lieutenant Guillermo Masada – dessen Bart ordentlich gestutzt war, wie Decker neidvoll bemerkte – in die Sensorhaube, die einen blassen blauen Schimmer über die Augen des Wissenschaftsoffiziers legte. Sein kurzer Pferdeschwanz verletzte keinerlei Vorschriften, grenzte Masada aber auf gewisse Weise von der großen Masse kurz geschorener Sternenflotten-Offiziere mit Bürstenhaarschnitt ab. Obwohl es Decker nur selten zugab, fand er die in diesem Punkt etwas starre Geisteshaltung der Sternenflotte manchmal albern.
    Takeshewada trat an Deckers Seite, als Masada von seinen Sensordaten hoch sah und mit einem ernsten Gesichtsausdruck Blickkontakt zu seinen vorgesetzten Offizieren aufnahm.
    Decker hielt sich nicht mit Smalltalk auf. „Bericht.“
    Masada fuhr mit der Hand gedankenverloren hinter sein Ohr, als ob er sich kratzen wollte. Er zog leicht an seinem Pferdeschwanz und wandte sich dann Decker zu. „Wir haben gerade einen Routine-Scan an den Bio-Proben von Ravanar IV durchgeführt“, sagte er. „Bei den meisten fanden wir nichts Außergewöhnliches.“ Er zeigte auf die Sensorhaube und trat zur Seite, damit sich Takeshewada die Daten selbst ansehen konnte. „Dann haben wir das gefunden.“
    Decker bemühte sich um Geduld, doch in solchen Situationen war dies mehr als mühsam. „Guillermo, spannen Sie mich nicht auf die Folter.“
    „Entschuldigung, Sir. Es handelt sich hier um eine Gen-Sequenz, wie wir noch nie zuvor eine gesehen haben. Ich kann nur schätzen, dass sie einige Millionen chemischer Basenpaare hat und damit deutlich komplexer ist als einfaches G-A-T-C. Es besitzt Moleküle, die wir immernoch zu identifizieren versuchen.“
    Takeshewada schaute von der Sensorhaube auf. Ihre ohnehin schon blasse Gesichtsfarbe wirkte noch ein wenig bleicher als gewöhnlich. „Das ist unglaublich“, sagte sie.
    Die Arme vor der Brust gefaltet, sagte Decker zu Masada: „Und woher kommt es? Handelt es sich um eine Art höherer Lebensform?“
    „Eher nicht“, erwiderte der Wissenschaftsoffizier. „Wir haben sie aus einer einfachen Schimmelprobe.“
    „Einfach?“ Decker schüttelte den Kopf, sowohl angesichts des Wortes als auch aus schierem Staunen über die unerschöpfliche Anzahl von Tricks, die das Universum aus seinem sprichwörtlichen Ärmel schüttelte. „Das ist eine Menge DNS für etwas, das ich von meinem Frühstück kratzen würde. Und wo wir gerade davon sprechen …“ Er wandte sich an den Yeoman, der hinter ihm stand. „Lawford, bringen Sie mir einen Kaffee.“
    „Lawford wurde vor zwei Wochen zur
Yorktown
versetzt, Sir“, erwiderte der Yeoman. „Ich bin Guthrie.“
    Decker sah ihn ungeduldig an. „Und

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