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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gestaltlose Dinge darin zu Körpern zusammenzufließen. Und diesmal schrie French gellend auf, als er sah, was aus dem brodelnden Nichts heraustrat.
     
    *
     
    In der zweiten Hälfte der Bewegung, mit der sie in den Transmitter im Herzen der Schwarzen Festung am Nordpol gestürzt war, taumelte Charity aus dem Empfangsgerät heraus und fiel bei dem vergeblichen Versuch, ihren Sturz aufzufangen, gegen Leßter und Stone, die noch immer verbissen miteinander rangen. Der Anprall ließ sie alle drei vollends das Gleichgewicht verlieren. Aneinandergeklammert rollten Leßter und Stone das halbe Dutzend Stufen hinab, das zu der Plattform mit dem Transmitterring heraufführte, und Charity stürzte mit haltlos rudernden Armen und Beinen hinterher. Die riesige Halle, in der sie herausgekommen waren, schien einen Salto vor ihren Augen aufzuführen, aber sie erkannte trotzdem, daß sie voller bizarrer Maschinen und Strängen eines grauen, klebrigen Gespinstes war, das Wände und Decke überzog wie das Gewebe einer gigantischen Spinne. Irgendwo brannte etwas. Greller Feuerschein erfüllte die Luft mit zitternden Pfeilen aus Rot und Orange, und der beißende Gestank verschmorten Fleisches und heißen Metalls schlug ihr entgegen. Sie hörte einen schrillen, eindeutig überraschten Pfiff und sah etwas Weißes aus den Augenwinkeln aufblitzen. Sie warf sich herum, kam, den Schwung ihres eigenen Sturzes ausnutzend, auf die Füße und zog ihre Waffe. Fast beiläufig registrierte sie, wie Stone sich unter Leßters Körper hervorzuarbeiten versuchte, der plötzlich schlaff und wie tot über ihm lag, aber ihre ganze Aufmerksamkeit galt in diesem Moment der weißen Albinoameise, die ein Dutzend Schritte von ihr entfernt stand und sie starr vor Schrecken anstarrte. Und erst jetzt registrierte sie, daß dieser Moroni keineswegs der einzige war. Die Halle wimmelte von Kriegern, Dutzende, wenn nicht Hunderte bewaffneter Ameisen, und an den Wänden glühten rote Flecke zwischen den charakteristischen Brandspuren von Laserschüssen. Wie es schien, waren sie mitten in eine Schlacht hineingeplatzt. Sie verschwendete keinen Gedanken an die Frage, gegen wen die Insekten kämpften. Auf der Treppe vor dem Transmitter lag ein halbes Dutzend bis zur Unkenntlichkeit verkohlter Körper, und die Moroni schienen entschlossen, diese Zahl um weitere fünf zu erhöhen, denn sie eröffneten plötzlich das Feuer auf sie. Charity bewegte sich so schnell wie noch niemals zuvor im Leben, und trotzdem kam ihre Reaktion zu spät. Sie hatte ihre Waffe noch nicht halb gehoben, als ein greller Laserblitz an ihr vorüberzuckte und Stone traf und zurückschleuderte. Sterbend brach er über einer der reglos daliegenden Gestalten zusammen, und Charity warf sich mit einer verzweifelten Bewegung herum, entging mit einem Hechtsprung einem weiteren Schuß und sah, wie Skudder und Gurk über ihr aus dem schwarzen Nichts des Transmitters herausstolperten. Trotz allem schien ihr Auftauchen die Ameisen völlig überrascht zu haben. Die Krieger reagierten nicht mit der gewohnten Präzision von Wesen, die nur zum Kämpfen und Töten geschaffen waren, sondern wirkten wie paralysiert. Nur einige wenige Schüsse zuckten in ihre Richtung, und zumindest Skudder war geistesgegenwärtig genug, sich blitzschnell zur Seite zu werfen und gleichzeitig das Feuer zu erwidern. Charity und er schossen fast im gleichen Moment, und sie trafen beide. Der Körper der Albinoameise wurde zurückgeschleudert und verwandelte sich in eine lodernde Fackel, und Skudders zweiter Feuerstoß fegte gleich drei weitere Moroni von den Füßen. Dann wurde auch er getroffen. Die Ameisen hatten ihre Überraschung überwunden, und es war eine dutzendfache Übermacht, der sich Charity und die anderen gegenübersahen. Ein dünner Lichtblitz durchbohrte Skudders Leib und ließ ihn mit einem keuchenden Laut auf die Knie sinken. Er krümmte sich, stürzte auf die Seite und riß sein Gewehr noch im Fallen herum. Eine dünne, unerträglich helle Linie aus weißem Licht fuhr in die Armee der Ameisen und streckte fast ein Dutzend der noch immer wie versteinert dastehenden Krieger nieder, ehe ein zweiter Strahl den Hopi traf und tötete. Charity schrie entsetzt auf, sprang auf die Füße und wollte auf Skudder zulaufen, wurde aber im gleichen Moment selbst getroffen. Ein grausamer Schmerz zuckte durch ihre linke Schulter. Sie stolperte, stürzte ein zweites Mal und rollte sich instinktiv über die unverletzte Schulter

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