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Höllenengel

Höllenengel

Titel: Höllenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thrainn Bertelsson
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befand?
Vielleicht töteten sie Elli, um zu verhindern, dass er
herausfindet, dass sie sein Labor zerstört haben. Wenn meine
Vermutung stimmt, haben wir nur noch ein bisschen Fleißarbeit
vor uns.«
    »Du sagtest >Magnús und seine Komplizen<. Hast
du Magnús etwa zum Mafiaboss gemacht?«
    »Nein, es ist ja nicht sicher, ob er der Anführer war,
und das habe ich auch nie gesagt. Ich sprach auch nicht von einer
ganzen Mafiatruppe, aber es ist ja offensichtlich, dass man mehr
als einen Komplizen braucht, um die Morde im Sommerhaus zu
begehen.«
             
    »Weißt du von irgendeinem Begleiter von
Magnús?«
    »Ja und nein«, antwortete Terje. »Ich habe den
Namen des Mannes, der auf dem Weg nach Kopenhagen neben ihm
saß.«
    »Und das findest du verdächtig?« Sarkasmus war
nicht Randvers Art, er meinte die Frage ernst, weil es ihm zu weit
ging, wie Terje aus wenigen Fakten einen komplizierten Tathergang
zusammenflocht. Das Gegenteil traf auf die große Ermittlung
zu. Bei der hatte man viele Fakten gesammelt, ohne dass es bisher
gelungen war, sie zu einem schlüssigen Tathergang zu
verbinden.
    »Ja, besonders in Hinsicht darauf, dass derselbe Mann auch
auf dem Rückweg neben ihm saß.«
    »Und was sagt dieser Mann zu der Reise?«
    »Ich habe ihn noch nicht befragt.« »Warum
nicht?«
    »Weil dieser Mann nicht in Reykjavík lebt, sondern auf
dem Land.«
    »Wo?«
    »Weiter östlich in Rangárvellir. Auf dem Hof
Steinkross.«
    »Was für ein Mann ist das?«
    »Er ist in einem ähnlichen Alter wie Magnús,
taucht aber nicht im Vorstrafenregister auf. Ich dachte, ich
düse heute Nachmittag mal Richtung Osten und unterhalte mich
mit ihm.«
    »Mach das«, sagte Randver. »Weil du dich ja
ohnehin schon so lange damit beschäftigt
hast.«
    »Prima«, sagte Terje und stand auf.
    »Und nimm Dagný oder jemand anderen
mit.«
    »Mach ich.«
    »Warte mal«, sagte Randver. »Wie heißt
dieser Mann, den du in Steinkross treffen willst?«
    »Er heißt Karl Viktor
Ágústsson.«

Fünfundzwanzig
    Randver war nicht gerade überzeugt davon, dass Terje auf die
richtige Spur gelangt sein könnte. Nichtsdestotrotz war er
zufrieden mit dem Kerl. Ungeachtet seines Trotzes und seines
Leichtsinns hatte er auch Selbstständigkeit und Initiative
gezeigt, was gute Eigenschaften eines Polizisten waren. Jedenfalls
in Maßen.
    Randver dachte daran, das Büro zu verlassen und bei
Víkingur vorbeizuschauen, bevor er nach Hause ging, als das
Telefon klingelte.
    »Hallo«, sagte er und hoffte, dass es nicht schon
wieder Teitur von >Menschen und Meldungen< wäre, der
fragte, wie es um die Untersuchung des Mordes an Auður
Sörensen bestellt sei.
    Sein Wunsch wurde ihm erfüllt.
    »Hallo, hier ist Guðrún Sólveig von der
technischen Abteilung. Bist du an deinem
Computer?«
    »Ja, der ist hier auf dem Schreibtisch. Warum fragst
du?«
    »Ich will, dass du dir etwas ansiehst. Gib mal
>wohlverdientestrafe.com< ein, in einem
Wort.«
    »Jetzt?«
    »Ja, wenn du so lieb wärst.«
    »Dann muss ich das Ding erst anmachen«, sagte Randver
und schämte sich zugleich, dass er so unabhängig vom
Computer war, dass er ihn manchmal tagelang vergaß ­ zum
großen Verdruss derjenigen, die darauf warteten, dass er ihre
E-Mails beantwortete. »In Ordnung, ich warte
solange.«
    Randver legte den Hörer ab und schaltete das Gerät ein.
Er zuckte zusammen, als es laute Geräusche von sich gab, und
suchte hektisch nach einer Möglichkeit, den Ton leiser zu
stellen.
    Er nahm den Hörer wieder auf: »So. Was sollte ich noch
mal tun?«
    Guðrún Sólveig wiederholte: »Geh auf
>wohlverdientestrafe.com<, alles zusammengeschrieben, und
schau mal, was du dann siehst.«
    Randver starrte auf den Bildschirm und suchte einen Hinweis darauf,
in welchem Ordner >wohlverdientestrafe< zu finden
sei.
    »Hör mal, also, ich sehe das hier gerade auf meinem
Computer nicht.«
    »Das ist eine Internetseite. Du musst den Browser verwenden.
Du öffnest den Explorer und schreibst die URL
www.wohlverdientestrafe.com hinein.«
    »Ja. Ja, natürlich. Da hätte ich draufkommen
müssen.
    Einen Moment.«
    »Was siehst du?«
    »Da kommt nur: » Internet Explorer cannot
display this webpage . Und dann darunter: Most likely causes:
You are not connected to the Internet . Wohl bin ich
connected.
    The website is encountering
problems .
Das könnte die Erklärung sein. There might be a typing error
in the address . Nein, die Adresse ist genauso,
wie du sagtest, wohlverdiente Strafe Punkt

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