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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Schuld.«
    Er holte tief Luft und nickte zustimmend. »Es war schon immer schwieriger, mit dir zu reden als mit anderen Frauen. Keine Ahnung, wieso.«
    Riley wusste, was er meinte. Sie konnte den ganzen Tag mit Peter quatschen, ohne jemals auf eine emotionale Landmine zu treten. Aber Beck? Er war gespickt mit den Dingern, und sie schaffte es auf Anhieb, jede Einzelne davon zu treffen.
    »Was hat Simon zu dir gesagt, um dich so wütend zu machen?«
    Riley hielt den Blick auf die Straße gerichtet. »Er glaubt, ich würde für die Hölle arbeiten und alles sabotieren, was die Dämonenfänger tun.«
    Beck schnaubte angewidert. »Das zeigt, was für ein Volltrottel er ist.«
    Riley warf ihm einen raschen Seitenblick zu. Sein Gesicht war nicht mehr ganz so blass. »Wie geht’s deinem Arm?«
    »Tut höllisch weh, aber ich werde es überleben.« Er sah aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Szenerie. »Dieser Anruf, den ich auf dem Dach bekommen habe«, sagte er. »Der erste. Er war nicht von Justine.«
    »Und warum hast du mir erzählt, er wäre von ihr?«
    »Ich wollte dich ärgern.« Er räusperte sich. »Der Anruf kam von einem Arzt unten in Sadlersville. Sadie geht’s schlecht. Er sagt, dass sie bald ins Krankenhaus muss.«
    »Das ist deine Mom, oder?« Er nickte. »Was fehlt ihr denn?«
    Beck nahm einen großen Schluck Wasser, ehe er antwortete. »Sie hat … Krebs. Sie wird sterben«, sagte er mit bebender Stimme.
    O Gott, ich bin ein totales Miststück . »Das tut mir so leid, Beck. Ehrlich. Ich hatte keine Ahnung.« Doch selbst nach der Entschuldigung fühlte sie sich kein bisschen besser. Ich hab’s total vermasselt .
    Er starrte aus dem Fenster. Sein Gesicht war im Licht des Armaturenbretts nur undeutlich zu erkennen.
    »Sadie und ich sind nie gut miteinander ausgekommen. Ich habe sie zu sehr an meinen Daddy erinnert, wer auch immer das war. Da er nicht in der Nähe war, war ich das naheliegendste Hassobjekt.«
    Er glaubt wirklich, seine Mutter hätte ihn gehasst. Kann das sein? »Du fährst doch runter, um sie zu besuchen, oder? Ich meine, … bevor …«
    »Weiß ich noch nicht. Erst müssen wir hier die Dinge in Ordnung bringen.«
    Jeden anderen würde sie umgehend zur Schnecke machen, weil er die Stadt nicht auf der Stelle verließ, aber das hier war Beck, und sein Leben war kompliziert. Offensichtlich bildete die Beziehung zu seiner Mutter da keine Ausnahme.
    Riley erinnerte sich, wie es sich angefühlt hatte, als sie erfahren hatte, dass ihre Mutter Krebs hatte und dass keine Medizin auf der Welt Miriam Blackthornes Leben retten würde. Wie hilflos sie sich gefühlt hatte. Sie hatte diese Hölle nur durchgestanden, weil Peter und ihr Dad für sie da gewesen waren.
    »Sag mir Bescheid, falls du irgendetwas brauchst, okay?«, sagte sie. »Ich meine es ernst. Ich bin für dich da.«
    Als er sich zu ihr umdrehte, schimmerten Tränen in seinen Augen. Er sah sofort wieder weg, als hätte er gemerkt, dass er Schwäche zeigte.
    »Danke«, flüsterte er kaum hörbar über dem Motorenlärm des Trucks.
    Die Ärztin der Zunft, Carmela Wilson, wartete bei Stewart auf sie. Beck nahm das gar nicht gut auf.
    »Ich brauche keinen Arzt«, knurrte er.
    »Schaff deinen Hintern hier rein, oder ich zieh dich hier aus und untersuche dich auf der Auffahrt«, erwiderte Carmela.
    Beck widersprach nicht, als genüge der Protest, um sein Macho-Ego zu erhalten. Oder weil er wusste, dass Carmela nicht bluffte.
    Er bestand darauf, es allein und ohne Hilfe bis in die Küche zu schaffen. Die Strapaze laugte ihn aus, und mit einem ausgiebigen Stöhnen ließ er sich auf den Stuhl sinken. Sein Gesicht war aschfahl.
    Carmela verdrehte die Augen. »Das muss an der DNA von diesen Kerlen liegen«, grummelte sie.
    Als sie ihm endlich Jacke und T-Shirt ausgezogen hatte, zeigte sich, dass seine ganze linke Schulter rot und geschwollen war.
    »Au weia. Morgen früh wirst du ziemlich heftige Schmerzen haben«, sagte die Ärztin.
    »Hab ich jetzt schon«, murmelte Beck.
    »Er braucht eine Eispackung«, fügte Carmela hinzu und begann ihn zu untersuchen.
    Riley durchsuchte die Küchenschränke nach einer stabilen Plastiktüte und füllte sie mit Eis aus dem Gefrierschrank. Becks gelegentlichen Schmerzenslauten nach zu urteilen, ging es ihm ziemlich mies.
    »Nichts gebrochen«, verkündete Carmela. »Ich vermute, die Schulter hat sich von allein wieder eingerenkt.« Das Stöhnen des Fängers bestätigte das. »Du musst sie über Nacht mit Eis kühlen.

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