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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Handbewegung in seine Richtung. „Teufelskram auf sich hat. Ich dachte immer, Satan und Luzifer seien ein und dieselbe Person.‟
    „Das stimmt zum Teil. Es könnte etwas länger dauern, vielleicht magst du dich setzen?‟
    Eigentlich hatte er keinerlei Interesse daran, ihr die Geschichte ihrer Eltern zu erzählen. Sie würde ihm ohnehin nicht glauben. Als ob ein Quastenschwanz und Hörner - ja er hatte ihren entsetzten Blick durchaus gesehen - nicht Beweis genug wären. Trotzdem. Wenn er sie davon überzeugen wollte, ihn zu begleiten, musste er ihr wohl oder übel antworten.
    „Ich stehe lieber. Vielen Dank.‟
    Genauso schnippisch wie ihre Mutter.
    „Wie bitte? Was hast du gesagt?‟
    Ertappt zuckte Shatan zusammen. Er hatte die Worte laut gesprochen. Allmächtiger. Oder konnte sie etwa auch Gedanken lesen?
    „Liest du in meinem Kopf?‟
    „Äh, nein. Wie kommst du darauf?‟
    Er winkte ab. „Schon gut. Deine Mutter … nunja, wir beide haben kein besonders inniges Verhältnis. Unwichtig. Ich wollte dir von deiner Familie berichten. Deine Eltern …‟
    „Du meinst, meine Mutter.‟
    Shatan schüttelte entnervt den Kopf. Warum ließ sie ihn nicht einfach weiterreden? „Nein, ich meine deine Eltern. Die beiden …‟
    „Sie leben also beide noch?‟
    „Hölle, Frau, könntest du vielleicht warten, bis ich einen Satz zu Ende gesprochen habe? Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du mich ständig unterbrichst!‟
    Wieder kniff sie die Augen zusammen. Als sie dieses Mal die Arme vor der Brust verschränkte und die Hüfte ausstellte, glaubte Shatan, kleine Rauschwaden aus ihren Ohren aufsteigen zu sehen. Er blinzelte. Bei weiterem Hinsehen gestand er sich ein, sich getäuscht zu haben.
    „Fahren eigentlich alle Teufel so schnell aus der Haut, wie du? Deine hässlichen Hörner werden nämlich immer größer. Falls du aber denkst, die beeindrucken mich, hast du dich geschnitten!‟
    Natürlich. Himmel und Hölle, womit hatte er das verdient? Er war bereits aus der göttlichen Umarmung verbannt worden. Weshalb musste er eine derart nervige, kleine …
    „Nun?‟
    Zähneknirschend zählte Shatan bis zehn, bevor er seine Hörner einzog und es erneut versuchte. „Deine Eltern leben noch. Beide. Sie sind wohlauf und treiben an ihren jeweiligen Wirkungsstätten …‟
    „Heißt das, sie …? Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht schon wieder unterbrechen.‟
    „Wenn du ein Mensch wärst, würde ich dir die Zunge rausreißen, Mädchen! So sitzen wir morgen noch hier, und dafür habe ich weder die Nerven noch die Zeit. Ich will diese lästige Aufgabe endlich hinter mich bringen und zurück an meine eigentliche Arbeit gehen!‟ Shatans Geduldsfaden war dermaßen gespannt, dass man darauf eine Melodie hätte spielen können. Sein Schweif peitschte erneut um ihn herum, und er bemerkte, dass Evangelina das zuckende Anhängsel neugierig musterte.
    Er seufzte. So kam er nicht weiter. „Wie wäre es, wenn du deine Fragen stellst und ich beantworte sie? Kommen wir dann schneller voran?‟
    Sie hob den Kopf und sah ihn mit ihren grau-grünen Augen durchdringend an. Ihr Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln, und Shatan erinnerte sich wieder, was es bedeutete, von einem Engel angestrahlt zu werden.
    Allmächtiger.
    „Klingt gut. Lass mich überlegen, wo ich anfange. Ja! Du bist ein Teufel, richtig?‟
    Der Impuls die Augen zu verdrehen, wurde übermächtig, doch Shatan beherrschte sich. „Nein. Ich bin technisch gesehen ein Dämon. Oder ein gefallener Seraph, wie auch immer du es nennen magst. Es gibt keine Teufel. Dieser Name ist nur ein Begriff, den die Menschen uns gaben, um sich gegenseitig Angst zu machen.‟
    „Das sind doch sowas wie Engel, stimmt‘s?‟ Ihre Augen weiteten sich. „Oh, ich erinnere mich! Luzifer war ein Engel, der gegen Gott Krieg geführt hat. Ich glaube, ich habe dazu mal etwas gelesen.‟ Sie runzelte die Stirn. „Aber wenn Luzifer eine Frau ist, dann …‟
    „Milton war ein Idiot. Man gab ihm die Aufgabe, Luzifers Geschichte zu erzählen, doch er fand, eine Frau könne niemals die Herrscherin der Unterwelt sein. Also machte er einen Mann aus ihr. Naja, sie hat sich später dafür gerächt.‟
    „Wow, das klingt spannend. Du sagtest, dein Name ist Shatan. Das hört sich wie Satan an. Ist das ein Zufall?‟, neugierig beugte Evangelina sich vor, das Becken an den Küchenschrank gelehnt. Dabei gab sie einen tiefen Einblick in ihr Dekolleté, was Shatan gar nicht gefiel. Oder viel

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