Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
innerorts über rote Ampeln gefahren waren, musste sie jetzt hier sitzen und darauf warten, dass die Straßen geräumt wurden. Schnaubend verschränkte sie die Arme vor der Brust und versuchte, das Pochen zwischen ihren Beinen zu ignorieren.
3.Kapitel
Ein Zischen wie Luft, die aus einem Reifen gelassen wurde, gefolgt von einer dichten Rauchwolke, kündigte Shatans Kommen an. Luzifer hatte es sich nicht nehmen lassen, ihren Diener selbst an die Oberfläche zu schicken - Schwefelwolke inklusive. Hustend trat Shatan aus dem Qualm und wedelte die Schwaden beiseite, um besser sehen zu können.
Er befand sich in einer Menschenwohnung. Allerdings war sein letzter Besuch in dieser Welt schon lange her, so dass er einen Moment benötigte, um herauszufinden, dass der große schwarze Kasten mitten im Raum wohl ein Fernseher war. Shatan kannte dieses Medium aus Erzählungen, weil dank diesem viele Sünder in seinen Kesselraum gekommen waren - gesehen hatte er es indes bisher nicht. Auch die übrige Einrichtung wirkte fremdartig.
Seufzend wischte sich Shatan Rußreste von seinen Schultern. Die Reise an die Oberfläche war stets schmutzig. Und da er von der Verwandlung noch schweißfeucht gewesen war, klebte der Dreck wie eine zweite Haut auf seinem nackten Oberkörper. Die feinen Härchen auf seinen sehnigen Unterarmen richteten sich auf. Er fror. Hier war es kälter als in seiner gewohnten Umgebung. Dazu kam ein weiteres Manko: Menschen liefen nicht einfach halbnackt in wildfremden Wohnungen herum. Es musste deswegen Ärger geben. Shatan wusste es.
Nachdem er den spärlich beleuchteten Wohnraum, eine Küche und ein Badezimmer - in dem er sich schnell einer Katzenwäsche unterzog -, in Augenschein genommen hatte, stand er vor der letzten Tür. Er hörte leise schmatzende Geräusche und dachte schaudernd daran, dass Luzifers Tochter vielleicht im Schlaf sabberte. Wie auch immer, es blieb ihm ohnehin keine andere Wahl, als das Mädchen zu wecken. Sie musste von sich aus mit ihm kommen. Der Allmächtige hatte schließlich selbst dafür gesorgt, dass es den freien Willen gab. Zwingen konnte Shatan sie nicht. Egal, was seine Herrin dazu sagte.
Und da Luzifer ausdrücklich darauf bestanden hatte, ihre Tochter unversehrt zu bekommen, durfte er das Mädchen nicht einmal zu einer Sünde überreden, um sie mitnehmen zu können. Mitunter hasste er die Gesetze, denen er unterworfen war, aus tiefstem Herzen.
Shatan streckte die Hand nach der Türklinke aus und erstarrte, da er nun ein etwas lauteres Geräusch vernahm: kein Schmatzen, sondern ein wohliges Stöhnen.
Was in Luzifers Namen …?
Mit Schwung riss Shatan am Türgriff, wobei er seine Kraft deutlich unterschätzte, denn im nächsten Augenblick hielt er die Tür samt Angeln in der Hand. Fluchend warf er sie von sich und stiefelte in den Raum. Der neue Schwanz, den um den Bauch zu binden Shatan sich noch nicht hatte überwinden können, peitschte aufgeregt hin und her.
Shatans lodernder Blick traf auf ein zerwühltes Bett. Darin hockte gerade eine schlanke Person vor einer zweiten und war im Begriff, sich über diese zu beugen. Er sah lange kupferrote Haare, elfenbeinfarbene Haut und einen herzförmigen Hintern.
Zwei Schritte genügten, und Shatan befand sich neben der Matratze. Seine großen Hände griffen nach der Frau und zogen sie unsanft von dem Mann unter ihr fort.
Sie quietschte, strampelte und schrie obszöne Worte, die Shatan jedoch nicht im mindesten interessierten.
Unversehrt.
Verdammt. Luzifer hatte unversehrt gesagt! Wenn das zappelnde Frauenzimmer in seinen Armen tatsächlich die gesuchte Tochter war, würde er für den Rest seiner Existenz Sklavendienste verrichten dürfen. Oder schlimmer, seine Königin zog ihm die Haut in Streifen vom Körper und nähte sich daraus ein Festtagskleid!
Der Mann, der gerade im Begriff gewesen war, sich mit dem Mund befriedigen zu lassen, stützte sich verwirrt auf die Unterarme und starrte Shatan an.
Es war der hässlichste Mensch, dem er je begegnet war. Warum gab sich das Mädchen bloß mit so einem ab? War Hgroth womöglich doch der perfekte Partner für sie? Abartig.
„Was zur Hölle …?‟
Shatan bleckte die Zähne. „Genau an diesen Ort wirst du fahren, wenn du nicht ruhig bist, Mensch.‟
„Adam, verdammt noch eins, hilf mir gefälligst! Sag diesem … diesem Riesen, dass er mich loslassen soll!‟, kreischte die Frau. Ihre üppigen Brüste wogten dabei gegen Shatans Arm. Ein Schauer rann Shatan
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