Höllische Versuchung

noch mal passieren. Geoff in ihrem Schlafzimmer? Ja. Im Haus ihres Arbeitgebers? In seinem Bett?
    Viel zu peinlich.
    Am Bettende blieb Geoff stehen. Sein Haar war noch nass vom Duschen und er trug ein frisches T-Shirt und Jeans. Er sah ihr in die Augen.
    Dabei konnte er sie überhaupt nicht sehen.
    Ihr Herz schlug schwer und regelmäßig.
    »Onkel Colin sagt, er hat mit dir gesprochen?«
    »Hat er.« Sie schlug die Decke zurück und krabbelte auf Knien zum Ende der Matratze, ohne den Blick von ihm zu wenden. »Offenbar werden wir die nächsten zwei Wochen gemeinsam verbringen.«
    Er streckte die Hand nach ihr aus, berührte sanft ihre Taille. Ein wohliger Schauer überlief sie. »Ich wäre auch mit zwei Wochen in deinem Garten zufrieden gewesen.«
    Sie strich ihm übers Kinn. »Ich nicht.«
    Er lachte auf. »Ich habe gelogen. Wäre ich auch nicht. Ach, Maggie. Ich dränge dich da vielleicht zu schnell in etwas hinein.«
    »Wie kommst du darauf, dass ich mich irgendwo hineindrängen lasse?«
    »Nein, das lässt du dich wohl nicht.« Er atmete tief durch. »Hör mal, ich muss dir etwas gestehen. Ich habe etwas getan, was ich nicht hätte tun sollen. Ich musste mir zwar deine Akte ansehen, aber ich habe es wieder und wieder getan, und zwar gründlicher als nötig. Ich wollte dich unbedingt kennenlernen. Wenn James Katherine nicht entführt hätte, dann wären wir uns erst nach meinem Umzug hierher begegnet und spätestens dann hätte ich dich bedrängt. Und hättest du dann nein gesagt, dann wäre ich dir überallhin gefolgt, in der Hoffnung irgendjemand sieht dich an, damit auch ich dich sehen kann.«
    Hatte er etwa gedacht, dass sie sich deshalb von ihm zurückziehen würde? Keine Chance. Sie wusste nicht, was genau zwischen ihnen war oder noch werden würde, aber sie war fest entschlossen, daran festzuhalten – an ihm festzuhalten.
    »Also, Verfolgung und Überwachung.« Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Für jemanden wie mich ist das immer die Vorbereitung für einen Mord … oder Beischlaf. Deshalb passen wir wohl ganz gut zusammen.«
    Er lachte noch immer, als sie sich vorbeugte und ihre Lippen auf seine presste. Beim letzten Mal hatte sie ihn überrascht. Damals war es nur ein einfacher Kuss, ein Streichen durch sein Haar gewesen. Diesmal nahm sie sich Zeit, ihn zu erforschen, ihn zu berühren.
    Fest legte er die Hände um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Er war warm, heiß, würde sie verbrennen.
    Ihr Puls raste und sie löste sich von ihm. »Nicht hier«, keuchte sie. »Hier kann ich nicht.«
    Seine große Hand schmiegte sich an ihre Wange. Er küsste sie erneut, dann nickte er. Sie fühlte seine Enttäuschung, als er sie losließ.
    Sie ging an ihm vorbei ins Badezimmer und schloss die Tür. Hinter einer Holzvertäfelung, die sie beiseiteschob, befand sich der einzige Spiegel im Haus. Darin würde er sie sehen können. Sie würde sich mit dem Rücken gegen die Tür lehnen und er würde sie hochheben und ihr Gesicht sehen, wenn sie ihn willkommen hieß.
    Beim ersten Mal würde es sicher hart zur Sache gehen, denn ihr Herz war übervoll, da konnte sie keine Rücksicht nehmen.
    Aber immerhin war es nicht das Bett ihres Arbeitgebers. Sie machte die Tür einen Spaltbreit auf und rief leise: »Mr Blake?«

Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel
    »Must Love Hellhounds« bei The Berkley Publishing Group,
    a division of Penguin Group ( USA ) Inc.
    Deutschsprachige Erstausgabe April 2012 bei LYX
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln
    Collection Copyright © 2009 by Penguin Group ( USA ) Inc.
    The Britlingens go to Hell © 2009 by Charlaine Harris, Inc.
    Angels’ Judgment © 2009 by Nalini Singh
    Magic Mourns © 2009 by Andrew Gordon and Ilona Gordon
    Blind Spot © 2009 bby Melissa Khan
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    in whole or in part in any form.
    This edition published by arrangement with Berkley,
    a member of Penguin Group ( USA ) Inc.
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012
    bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
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    Redaktion: Birte Lilienthal
    Umschlaggestaltung: Birgit Gitschier, Augsburg
    Umschlagillustration: © Carolin Liepins, München
    unter Verwendung eines Motivs von OlesyaKerns / Shutterstock
    Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln
    ISBN 978-3-8025-8922-5
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