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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bräunling
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Bescherung?' gefragt hatte, konnte keiner mehr zählen. Es war zu oft.
    "Wann ist Bescherung?“, fragte Katja und rüttelte Papa am Morgen wach.
    "Bescherung? Äh? Was?“, brabbelte ihr Vater verschlafen. "Später", sagte er dann und drehte sich auf die andere Seite.
    Katja ging zu Mama und zog ihr die Bettdecke weg. "Wann ist Bescherung?"
    Mama sah auf den Wecker und murmelte:
    "Da musst du noch mindestens dreizehn Stunden warten."
    „Dreizehn Stunden?" Katja war entsetzt. "Das halte ich nicht aus! Können wir nicht früher bescheren?"
    "Nein", knurrte Katjas Vater. "Und wenn du uns nicht noch ein bisschen schlafen lässt, gibt es überhaupt keine Bescherung."
    Katja ging zu Opa. "Wann ist Bescherung?"
    "Heute Abend, und da habe ich eine Überraschung für dich!"
    "Oh, was denn?"
    Opa lachte und sagte: "Nur Geduld!"
    Aber Katja hatte heute keine Geduld. Die Zeiger der Uhr schienen still zu stehen. Dieser Tag würde nie zu Ende gehen! Als sie wieder und wieder "Wann ist endlich Bescherung?" gefragt hatte, schickte Mama sie mit Opa zu einem Spaziergang fort.
    "Und kommt nicht so schnell wieder!“, rief sie ihnen hinterher.
    Zuerst war Katja sauer, doch dann machte ihr der Spaziergang Spaß.
    Still war es in den Straßen geworden. Die Geschäfte hatten geschlossen. Nur wenige Leute waren unterwegs. Hinter manchen Fenstern konnte Katja Weihnachtsbäume schimmern sehen. Und ringsherum duftete es irgendwie nach Weihnachten.
    Langsam schlenderten sie durch den Ort. Vor der Lichtertanne am Rathaus blieben sie stehen, und Opa erzählte von dem Weihnachtsbaum, der damals, als er ein kleiner Junge war, hier gestanden hatte. Es war eine schöne Geschichte. Katja mochte Opas 'Von-früher-Geschichten'.
    Dann gingen sie auf den Friedhof und zündeten Kerzen auf Omas Grab an. Katja sang für Oma ein Lied, und Opa erzählte von früher, als Oma noch gelebt hatte. Danach waren sie ein bisschen traurig.
    "Ja, ja", sagte Opa und wischte sich schnell eine Träne weg. Dann sah er auf die Uhr und fragte: "Und was machen wir nun?"
    "Ist bald Bescherung?“, fragte Katja.
    Opa schüttelte den Kopf. "Ein, zwei Weinschoppen dauert es noch. Gehen wir ins Winzerstübchen und warten im Warmen!"
    Opas Freunde freuten sich, als Katja und Opa die Gaststube des Winzerstübchens betraten.
    "Endlich jemand, der sich auf Weihnachten freut!“, sagte der alte Kommerzienrat an Opas Stammtisch und drückte Katja an sich. "Gelt, du freust dich?"
    "Und wie!“, sagte Katja. "Du nicht?"
    "Doch, doch", meinte der Kommerzienrat. "Jetzt freue ich mich auch ein bisschen."
    "Ich auch", sagte der alte Jakob, und Friedrich, der Wirt, schlug vor:
    "Und jetzt feiern wir. Einverstanden?"
    "Einverstanden", riefen alle im Chor.
    Es wurde sehr weihnachtlich. Friedrich zündete Kerzen an und holte seine Gitarre. Dann sangen sie alle Weihnachtslieder, die sie kannten. Das heißt, Katja sang, und die anderen brummten ein vielstimmiges "Lalala" dazu. Das klang lustig. Es gab sogar eine kleine Bescherung. Rosa, die Wirtsfrau, zauberte Päckchen hinter der Theke hervor: Kekse, Schokolade, Salzbrezeln, Tabak und Zigarren. Für jeden war etwas dabei.
    Später hörten sie Weihnachtsmusik im Radio und spielten 'Mensch-ärgere-dich-nicht'. Und Katja ärgerte sich auch gewaltig. Immer wieder warfen die alten Herren ihre Figuren aus dem Spiel.
    "Bäh", ärgerte sich Katja, und aus dem Radio klang ' Süßer die Glocken nie klingen...! '
    Weil das Spielen solchen Spaß machte, hörten sie nicht die Glocken läuten und sie sahen nicht, dass es draußen dunkel geworden war.
    Da stand Papa auf einmal vor ihnen. Er sah nicht fröhlich aus. "Oh", schimpfte er. "Das ist ja eine schöne Bescherung!"
    "Nicht wahr?“, sagte Opa. "Wir feiern schon einmal."
    "Und beschert haben wir auch", rief Katja. "Schön, nicht?"
    Papa seufzte. "Uns habt ihr wohl vergessen?"
    "Au weia!“, rief Katja. "Wir haben die Bescherung vergessen!"
    "Au weia", murmelte Opa und starrte auf sein Schoppenglas.
    "Los!“, sagte der alte Jakob. "Nun geht und feiert schön!"
    "Und ihr?“, fragte Katja. "Müsst ihr nicht auch heimgehen?"
    "Nun ... ich ... ich habe heute nichts mehr vor", sagte der alte Jakob schließlich leise.
    "Ich auch nicht", brummte der Kommerzienrat. "Auf mich wartet niemand mehr.“
    "Niemand? Wie gemein!"
    Traurig sah Katja Papa an, und ihre Augen bettelten.
    "Hm!" Papa blickte zu Opa hinüber. Opas Augen bettelten auch.
    Da gab sich Papa einen Ruck. "Na, dann kommt mit zu uns! An Weihnachten

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