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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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etwas verschwieg. Er wäre ein lausiger Pokerspieler, dachte sie bei sich.
    »Ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen, aber vielleicht solltest du dich langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass …«
    »Womit?«, unterbrach sie ihn.
    »Was du geleistet hast, Carrie, das ist … so was wie ein Ti cket zur Beförderung. Wenn Perry Dreyer Bagdad verlässt, wer den wir dich als neue Stationschefin vorschlagen. Du wärst der jüngste CIA -Resident aller Zeiten und die erste Frau.«
    Carrie war völlig verblüfft. Sie hatte mit allem gerechnet, nicht jedoch damit.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Freu dich auf die neue Aufgabe.« Er lächelte. »Perry will dich außerdem so schnell wie möglich zurück. Wir unterstützen das. Wenn du Abu Nazir erwischst, können wir al-Kaida das Genick brechen.«
    Eine Stationschefin mit bipolarer Störung. War das nicht ein ebenso fatales Geheimnis wie Fieldings Homosexualität? Carrie blickte nachdenklich auf die Bühne hinunter. Welche dramatischen Schauspiele waren hier vor zweitausend Jahren wohl dem Publikum geboten worden?
    »Saul, es gibt da ein Problem, eine offene Frage.«
    »Ja?«
    »Walid Karim, Romeo. Als Abu Ubaida ihn in der Fabrik verhörte, erwähnte er etwas, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Walid behauptete, Abu Nazir könne bestätigen, dass er die Wahrheit sage.«
    »Und?«
    »Abu Ubaida wollte davon nichts wissen, als traue er Abu Nazir nicht, wollte alles über uns von Romeo selbst hören. Warum? Okay, sie waren Rivalen – dennoch führten sie gemeinsam die irakische al-Kaida. Sie sollten eigentlich zusammenarbeiten. Warum hat er das gesagt, und warum tötete er Romeo? Das wäre nicht nötig gewesen, um uns in einen Hinterhalt zu locken. Er musste es nicht und hat es trotzdem getan. Warum?«
    »Gut. Sehr gut.« Saul stand auf. »Jetzt kommen wir zum Kern der Sache. Lass uns zunächst einen Spaziergang machen. Ich habe Durst.«
    Sie stiegen die steilen Treppen hinunter, verließen das Theater und tauchten ein in das belebte Zentrum von Amman. An einem Stand bestellte Saul einen frisch gepressten Orangensaft, Carrie eine Flasche gut gekühltes Petra-Bier.
    Sie spazierten auf der schattigen Straßenseite entlang und schlürften ihre kalten Getränke. Aus reiner Gewohnheit sah sich Carrie nach eventuellen Beschattern um, doch ihr fiel niemand auf.
    »Das hat mir ebenso zu denken gegeben«, gestand Saul. »Vor allem, dass Abu Ubaida Walid tötete. Ich bin zu einem Schluss gekommen, der nicht schön ist, aber plausibel.«
    Carrie blieb stehen und schaute ihn an. Eine junge Frau im pinkfarbenen Hidschab eilte vorbei. Sie warteten, bis sie außer Hörweite war.
    »Unser Romeo muss ein Dreifachagent gewesen sein, stimmt’s? Niemand in der verdammten Sache war das, was er zu sein schien – nicht Rana, nicht Dima und auch nicht Fielding.«
    Saul nickte. »Wir sind Spione. Wir leben davon, zu lügen.«
    »Walid arbeitete für al-Kaida und für mich, doch sein wichtigster Auftrag war es, Abu Ubaida für Abu Nazir auszuspio nieren. Und der hat ihn benutzt, um mich Idiotin dazu zu brin gen, Abu Ubaida für ihn auszuschalten. Er konnte gar nicht verlieren. Hätte Abu Ubaida mit seinem Angriff auf die Grüne Zone und dem Anschlag auf al-Waliki Erfolg gehabt, dann hätte Abu Nazir sein Ziel erreicht, das Land in einen Bürger krieg zu stürzen. Von Abu Ubaidas Scheitern profitiert er aller dings genauso, weil er seinen ärgsten Widersacher innerhalb der Organisation los ist. Er wusste, dass er immer gewinnen würde.«
    »Darum geht es.« Saul nickte. »Bloß übersiehst du eine Kleinigkeit: Abu Ubaida auszuschalten war wirklich wichtig. Du hast Tausende Menschenleben gerettet, Carrie.«
    »Er hat uns benutzt, vor allem mich.«
    »Wir benutzen uns alle gegenseitig«, sagte Saul. »Wie die Krabben im Eimer. Manchmal fressen wir einander auf.«

KAPITEL 39
    Grüne Zone, Bagdad
    Zurück auf dem Bagdad International Airport. Hitze, Fliegen und Demon, der ihnen seinen launigen Vortrag über die Besonderheiten der Route Irish hielt. Er erkannte Carrie auf Anhieb wieder.
    »Wie ich sehe, haben wir eine Stammkundin. War es nicht eine nette Fahrt letztes Mal, Miss?«, rief er ihr zu.
    »Ich war in Ramadi, Demon. Dagegen ist die Route Irish ein Klacks«, gab sie zurück, was schallendes Gelächter sowie ein paar nicht böse gemeinte Buhrufe zur Folge hatte.
    Während sie in einem Konvoi aus SUV s und Mamba-Radpanzern das »Condition-Red«-Schild passierten und Richtung

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