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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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wurde. Eine gescheiterte Kontaktaufnahme stellte immer eine gewisse Gefahr dar. Plötzlich blieb ihr fast das Herz stehen.
    Nightingale saß in einem Café auf der anderen Straßenseite und sah direkt zu ihr herüber. Was wollte er hier? Er konnte die Instruktionen, die ihm Dima gestern Abend in der Bar im Le-Gray-Hotel übermittelt hatte, unmöglich falsch verstan den haben. War der Mann verrückt? Aber es kam noch schlim mer: Er winkte ihr zu. »Komm her« besagte die Geste, und plötzlich fügte sich eins zum anderen wie in einem Kaleidos kop, das man schüttelt, bis die Teile plötzlich ein Bild ergeben. Es war ein Hinterhalt – ein Geheimdienstoffizier und somit ein absoluter Profi in diesem Geschäft würde sich bei einer Kontaktaufnahme nie dermaßen amateurhaft verhalten. Al-Douni wollte sie in eine Falle locken.
    Ob syrischer Geheimdienst oder Hisbollah – es war diesen Leuten jederzeit zuzutrauen, dass sie einen CIA -Agenten töte ten oder, noch besser, als Geisel nahmen. Eine attraktive blonde Spionin zu erwischen wäre für diese Leute wie ein Lottogewinn. Sie konnte sich den Medienrummel lebhaft vorstellen, wenn Filme von einer Gefangenen auftauchten, deren Agententätigkeit sich hervorragend für den Kampf gegen den ame rikanischen Einfluss im Nahen Osten benutzen ließe. Jahrelang würden sie sie in einen Verschlag sperren, foltern und vergewaltigen, denn abgesehen davon, dass sie eine verachtenswerte Spionin war, hielten viele islamische Männer alle westlichen Frauen ohnehin für Schlampen.
    Als Nightingale ihr erneut zuwinkte, sah sie aus dem Augenwinkel zwei arabische Männer auf ihrer Straßenseite aus einem Van steigen und auf sie zukommen. Bestimmt wollten sie sie schnappen, schoss es ihr durch den Kopf. Sie musste sich schnell entscheiden, sonst war es in wenigen Sekunden um sie geschehen. Sie drehte sich um und verschwand wieder im Kino.
    »Ich habe etwas liegen lassen«, murmelte sie auf Arabisch und zeigte dem Kontrolleur ihre Karte. Sie ging den Mittelgang hinunter und kniff die Augen zusammen, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Auf der Leinwand löschte Hermine ge rade das Gedächtnis eines Todessers, während Carrie durch den Seitenausgang auf eine Gasse hinaustrat. Sie waren ihr bestimmt ins Kino gefolgt, vermutete sie und eilte zur Avenue zurück, um hinter einer Hausecke hervorzulugen. Nightingale saß nicht mehr in dem Café, und auch die beiden Männer konnte sie nirgends entdecken.
    Carrie bog um die nächste Ecke und hastete eine schmale Straße hinunter, weg vom Gedränge auf der Avenue. Wie viele Verfolger mochten es wohl sein ? , fragte sie sich und verfluchte die High Heels, die sie trug, um nicht aufzufallen. Keine Frau, die etwas auf sich hielt, würde in Beirut mit flachen Schuhen durch die Straßen laufen, es sei denn, man war mit einer Abaya bekleidet. Bestimmt waren mehr hinter ihr her als diese beiden Männer, überlegte sie und blieb stehen, um die Stöckelschuhe auszuziehen.
    Die Straße war dunkel und zudem von Bäumen beschattet. Kaum Leute um sie herum, und so konnte sie sehen, wie die beiden Araber aus dem Van um die Ecke bogen. Einer zog etwas aus der Jacke, wahrscheinlich eine Pistole mit Schalldämpfer. Sie rannte los. Die sollten merken, dass man sie nicht unterschätzen durfte – schließlich war sie immer eine gute Läuferin gewesen. Bestimmt lief sie schneller als diese Männer.
    Plötzlich schlug hinter ihr etwas in den Straßenbelag ein, und sie spürte einen schmerzhaften Stich im Bein. Kurz blickte sie zurück und sah die weiße Spur einer Kugel auf dem Bürgersteig. Sie schossen auf sie. Carrie wich nach links aus, dann nach rechts, fasste sich ans Bein und ertastete einen Riss in der Jeans und etwas Feuchtes. Blut. Ein Betonsplitter musste sie getroffen haben, während sie um ihr Leben rannte. An der nächsten Ecke sprintete sie eine leere Straße hinunter. Sie musste sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell. Zu ihrer Linken sah sie ein großes Haus hinter einem schmiedeeisernen Zaun; auf der anderen Straßenseite erhob sich eine hell beleuchtete orthodoxe Kirche mit einer großen Kuppel.
    Sie hielt auf die Seitentür zu und riss am Türgriff. Verschlossen. Mit pochendem Herzen blickte sie sich um und sah ihre beiden Verfolger, die mit schallgedämpften Pistolen in der Hand auf sie zuliefen. An der Straßenecke vor ihr kam ein Mercedes mit quietschenden Reifen zum Stehen. Vier Männer sprangen heraus. Scheiße, dachte sie und rannte, so

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