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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hässlichen Quallen. Und irgendetwas hat mir gesagt, dass ich dir etwas schulde. Oh, tut das gut.« Sie schloss ihre Augen, während die Mädchen ihr Haar und Kopf trocken rieben. »Ich meine, die Kopfmassage. Nicht das mit der Schuld.« Sie zwinkerte Will zu und stieg in ihre neue, trockene Hose. »Das mit der Schuld ist eher unangenehm.Wie ein schlechtes Gewissen. Das verstehst du doch, oder? Ich meine, ich bin Pirat.« Sie schlüpfte ins Hemd, drapierte es locker, wollte es wieder verknoten und entschied sich dann anders.

    »Und das ist gar nicht so schlecht. Ich meine, das Piratsein. Da ist man nämlich keinem verpflichtet. Da kann man jeden betrügen, wie man will.«
    »Du meinst so, wie Moses uns betrogen hat?«, fragte Will. »Uns und den kleinen Jo, der ihm so bedingungslos vertraut hat?«
    Hannah, die sich ans Wasser gekniet hatte und ihr Spiegelbild musterte, stutzte. Sie überlegte und horchte in sich hinein. »Das war wohl ein Fehler von Jo«, sagte sie trocken. Der Satz schien ihr schwerzufallen, aber sie zeigte es nicht. »Wie findest du meine Haare? Ich meine, so wie sie sind. Ohne dass ich irgendwas tue?« Sie suchte seinen Blick, fand dort nur Zorn und Unverständnis und zuckte die Schultern. »Gut, dann können wir ja weitergehen.« Sie nahm ihre Schwerter, und während sie diese auf ihren Rücken schnallte, stieg sie die steinernen Stufen hinauf, die hier hinter dem Wasserfall in die von Moos,Wurzeln und Bäumen bewachsene Felswand führten. »Aber ab jetzt musst du vorsichtiger sein. Wir sind nämlich quitt. Du hast mich vor drei dieser Quallen gerettet und ich dich vor zwei Alligatoren. Das macht drei minus zwei und das eine, das ich dir vielleicht noch schulde, zahlst du für den Kuss.« Sie lächelte amüsiert, als sie bei einem kurzen Blick über die Schulter feststellte, dass Will wieder rot wurde. »Diesen Kuss …«
    »… den ich dir besser nicht gegeben hätte«, fiel er ihr giftig ins Wort.
    »Genau«, nickte sie, »und von mir aus kannst du dir da unten eine Laubhütte bauen. Aber ich habe außer den drei Alligatoren noch zwei Seeschlangen gesehen und hier oben …«, sie bückte sich und untersuchte die Spur einer riesigen Katzenpfote in einem feuchten Stück Lehm, »… scheint es zumindest
einen Tiger zu geben.« Sie schielte zu ihm zurück. »Ein Tiger und zwei Seeschlangen gegen einen 14-jährigen Jungen, der Karl Otto Stupps genannt wird und dessen Schwert in einem Alligatorenmaul steckt. Einem wütenden Alligatorenmaul, würde ich sagen.« Sie sah zum anderen Ufer des Sees, wo eine vor Wut rasende Echse aus dem Wasser stürzte und vergeblich versuchte, die Klinge aus ihrem Oberkiefer zu schütteln. »Hier«, rief Hannah, warf Will eines ihrer beiden kostbaren, japanischen Schwerter zu und stieg die Treppenstufen empor. »Tu, was du willst. Aber wenn du dich fressen lassen möchtest, tu es an einem Ort, an dem ich mein Schwert wiederfinde, wenn ich mit Schätzen beladen zum Strand zurückkehre.«
    Sie stieg zwischen zwei Bäumen hindurch und war damit aus Wills Blickfeld verschwunden. Die Triple Twins, die ihr folgten, schauten sich noch nicht einmal um, und Will, der den Alligator brüllen hörte, dachte an Tiger und Seeschlangen und er dachte an Jo.
    Wenn Jo noch leben sollte, musste er alles versuchen, um ihn zu retten. Und Jo lebte noch, davon war Will überzeugt. Denn hier gab es Menschen. Moses hatte gelogen. Wer sonst konnte die Falle gebaut haben, in die der Franzose getappt war und die ihn über die Baumwipfel hinwegkatapultiert hatte? Oder halt, nein! War das überhaupt eine Falle gewesen? Moses war doch geflohen. Er hatte das Katapult gesucht, um sich vor Wills Schlägen zu schützen. Und dann war da noch … sie. Ja-mahn. Das Mädchen aus seinem Traum.Verfuchst und verteufelt! Woher wollte er wissen, dass es sie auch in Wirklichkeit gab? Nein! Es gab sie in Wirklichkeit! Das wusste er jetzt. Er konnte die Blicke spüren. Irgendjemand beobachtete ihn. Irgendjemand, den er nicht kannte, der ihn nicht leiden konnte
und der dazu noch den Vorteil besaß, dass er für Wills Augen unsichtbar war.
    »Halt, Hannah, halt!«, rief Will alarmiert und rannte die in den Felsen gehauenen Stufen hinauf. Ja, diese Stufen waren gebaut, auch wenn sie sich ihm zwischen den Wurzeln der Bäume wie natürlich anboten. Sie waren zu regelmäßig und in der richtigen Höhe. Im richtigen Abstand … »Jetzt warte doch, Hannah!« Will sprang zwischen den beiden Bäumen hindurch, durch die Hannah

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