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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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versanken für immer und wurden von der Erde bedeckt, der magischen Erde, mit der Talleyrand um ein Haar die Welt erobert hätte.
    Danach war es still. Doch es war eine Stille der Freude. Ein stiller Triumph. Die Augen von Will, Hannah, Ratten-Eis-Fuß, dem Windschiefen Cutter, und selbst die trüben Augen von Blind Black Soul Whistle leuchteten stolz. Es war dieser Stolz, den man nur dadurch erlangt, wenn man für etwas kämpft, was man liebt und das einem wichtiger ist als sein eigenes Leben. Es war dieses Leuchten, das aus der Dankbarkeit kommt. Der Dankbarkeit derer, die man gerettet hat, und diese Dankbarkeit funkelte auch in den Tränen von Jo, den Triple Twins und den Kindern des Dorfes, als Moses und Aweiku mit den Kriegern und Kriegerinnen des vergessenen Volkes am Strand erschienen.

ABSCHIED FÜR IMMER

    S o schön dieser Augenblick auch war, er währte nicht ewig, und Will glaubte, sein Herz müsste zerspringen, als er den Strand erreichte. Er bat Hannah und Whistle und die anderen Piraten, bei den Booten zu bleiben, und ging dann mit bleiernen Füßen über den Sand zu Aweiku, die vor ihrem Volk auf ihn wartete. Will stellte sich vor sie und seine Kehle schnürte sich zu, als er in ihren Augen erkannte, dass sie längst ahnte, was er ihr sagen wollte.
    »Aloa«, begrüßte sie ihn mit brüchiger Stimme, und »Aloa 17 «, grüßte er sie zurück. Dann öffnete er mit zitternden Fingern die Tasche und zog den Diskus heraus. »Hier«, sagte er leise. »Der gehört dir und ich bitte dich, glaub mir, ich bin niemals geflohen. Ich hab dich niemals verraten. Ich hatte nur Angst. Angst um dich, Aweiku, und Angst um die Insel. Ich hatte Angst, dass wir Talleyrand nicht besiegen könnten, und deshalb habe ich Hilfe geholt. Deshalb bin ich zum Rochen geschwommen und ich habe mein Leben dafür riskiert, um die Piraten zu vereinen.«
    Er lächelte zaghaft, aber stolz.

    »Es war gar nicht so einfach, sie zu überzeugen. Aber das erzähle ich dir ein anderes Mal. Das werd ich dir erzählen, wenn ich in Zukunft von dir träume. Ich träum doch von dir, das hast du gesagt.« Er hob jetzt den Diskus und hielt ihn ihr hin.
    Sie sah die Tränen in seinen Augen. »Das heißt«, sagte sie leise, »du kommst nicht mit mir?«
    Er schluckte und nickte.
    Sie blickte zu Hannah. »Aber warum?«, fragte sie. »Du hast es mir doch versprochen.«
    »Dann bitte ich dich, dass du mich jetzt aus meinem Versprechen entlässt.« Will senkte den Kopf. Er tat das nicht, weil er sich schämte, sondern weil er ihren Schmerz nicht ertrug.
    »Aber warum?«, wiederholte sie ihre Frage.
    Will sagte leise: »Weil ich’s nicht kann, verstehst du das nicht?«
    »Nein«, flüsterte sie, »aber vielleicht kannst du es mir erklären.«
    Will nickte und dann hob er gegen seinen Willen den Kopf. Er schaute ihr in die Augen. Er schaute durch sie in ihr Herz und er wünschte sich nichts mehr, als bleiben zu können. Doch die Wahrheit war stärker und das war gut. »Ich kann es nicht, Aweiku. Ich kann nicht wie du in einem Traum leben. Das bin ich nicht mehr. Das war ich vielleicht, als ich dich kennengelernt habe.Aber seit heute, seit unserem Sieg über den Schwarzen Baron, hat sich alles verändert. Ich bin dafür da, die Welt zu verändern. Ich bin dafür da, die Träume zu finden und sie für die Welt wahr werden zu lassen.« Er nahm ihre Hand. Er schloss ihre Finger um den goldenen Diskus. »Ich bin ein Pirat«, sagte er freundlich, aber bestimmt. »Und Piraten können nirgendwo bleiben. Selbst nicht da oben zwischen den Sternen.«

    »Ich weiß«, nickte das Mädchen. »Und du kannst stolz darauf sein.« Sie trat auf ihn zu. Sie drückte sich an ihn und sie spürte den Diskus, der sie dabei trennte. Sie küsste ihn sanft und dann flüsterte sie: »Ich heiße Iho-ha. Das ist mein richtiger Name. Und wenn du mich brauchst, dann kannst du mich rufen. Denn ich bin der Ort, an dem du sicher bist.«
    Sie blickte ihn an. Sie lächelte freundlich, und bevor er verstand, was sie damit meinte, nahm sie den Diskus und rannte davon. Sie sprang auf den Jaguar, galoppierte auf ihm in Richtung des Dschungels, und als ihr die anderen aus ihrem Volk folgten, rief sie noch eine Warnung zurück.
    »Verlasst diese Insel! Kanaloa! Segelt so weit, bis ihr uns nicht mehr sehen könnt. Nur dann seid ihr sicher. Aber ihr müsst euch beeilen. In einer halben Stunde versinkt der Mond hinter den Bergen. Dann halte ich den Diskus in sein Licht. Und dann wird alles verschwinden,

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