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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sensoren der Prince Harold beeinträchtigt wurden, doch diejenigen Daten, die sie empfing, waren kristallklar - und brutal deutlich.
    Trotz des entsetzlichen Kräfteverhältnisses dauerte das Gefecht über vierzig Minuten. Vierzig Minuten, in denen aus dem gewaltigen Auditorium kein Laut drang, nicht einmal ein Flüstern, während fünftausendfünfhundert Raumkadettinnen und Raumkadetten das Display betrachteten. Sie beobachteten, wie diese einzelne, trotzige grüne Lichtperle geradewegs in ein Vierfaches der eigenen Kampfkraft beschleunigte. Beobachteten, wie sie mit einer kaltblütigen Präzision, die bereits dem eigenen Überleben entsagt hatte, das Feuer massierte. Sie feuerte nicht auf die gegnerischen Schlachtkreuzer, sondern auf die Geleitzerstörer. Mit dem altmodischen Donner thermonuklearer Kontaktgefechtsköpfe drosch sie auf sie ein. Und als der Abstand sich weiter verringerte, zerfetzte sie die Zerstörer mit dem kohärenten Licht ihrer Breitseitenlaser.
    Kein einziger Zuschauer missverstand, was er oder sie sah. Commodore Saganami kämpfte nicht ums Überleben. Er kämpfte, um so viele Piratenschiffe zu vernichten oder gefechtsuntüchtig zu schießen, wie er konnte. Einen langsamen, unbewaffneten Handelsfrachter interessierte es nicht, ob der Pirat, der zu ihm aufschloss, ein Zerstörer war oder ein Superdreadnought. Noch der kleinste Pirat konnte den größten Frachter zusammenschießen, und es gab so viele Angreifer, wie Saganamis Geleitzug Schiffe umfasste. Jedes Schiff, das er vernichtete, bedeutete also einen Frachter, der heil entkam und Zerstörer konnte er viel leichter vernichten als Schlachtkreuzer.
    Die Nike raste heran. Sie beschrieb einen Korkenzieher um ihren Basisvektor und rollte sich ständig herum, suchte Schutz hinter den undurchdringlichen Bändern ihres Impellerkeils, nur um im nächsten Augenblick herumzuschwingen und eine ganze Breitseite von Laserstrahlen durch den zerbrechlichen Seitenschild eines Zerstörers zu jagen. Ihr Ziel wirbelte zur Seite, stieß Atemluft aus, ließ eine Trümmerspur zurück. Der Impellerkeil fluktuierte und erlosch, und die Nike sandte den Zerstörer mit einer einzigen Rakete in die Hölle, die seine Crew erwartete, während sie sich schon herumwarf, um einem seiner Begleiter zuzusetzen.
    Das grüne Icon wand und flocht sich spiralisierend zwischen seinen Feinden hindurch, schloss zu Entfernungen zu ihnen auf, die auch bei den einfacheren, kürzer reichenden Waffen seiner Tage selbstmörderisch gewesen waren. Die Manöver der Nike hatten eine gewisse Eleganz an sich, eine Sauberkeit. Sie stürzte sich kopfüber in die eigene Vernichtung, und doch tanzte sie. Sie begrüßte den eigenen Opfergang, und die Hand, die sie lenkte und ihren Kurs bestimmte, sie gehörte einem Meister.
    Dennoch war Eleganz keine Panzerung, Anmut keine Unsterblichkeit. Ein anderes Schiff hätte weit früher als sie das Ende gefunden, wäre vom feindlichen Feuer zerschnitten worden, einer tödlichen Salve in den Weg geraten. Doch nicht einmal die Nike konnte dem Tornado der Vernichtung vollkommen ausweichen, die ihre Feinde auf sie schleuderten, und immer mehr Schadensmeldungen flackerten an ihrem Icon auf, während sie einen Treffer nach dem anderen einstecken musste.
    Ein zweiter Zerstörer explodierte. Der dritte trudelte zur Seite; sein Bugimpellerring war nur noch eine offene Wunde, und die Nike wandte sich dem Schweren Kreuzer zu. Ihre Raketen fraßen sich in ihn hinein, beschädigten seine Impeller und lähmten ihn so weit, dass ihm selbst ein schwerfälliger Frachter davonlaufen konnte.
    Das Icon der Nike war von dem roten Hof umgeben, der anzeigte, dass die Atemluft aus ihr entwich. Ihre Beschleunigung sank konstant, je mehr Alphaund Beta-Emitter in ihren Impellerringen explodierten. Die Schwere ihres Beschusses schwand, weil Raketenwerfer und Laserlafetten eine nach der anderen zermalmt wurden - mitsamt den Männern und Frauen, die sie bedienten. Honor und Nimitz kannten die Schrecken der Raumschlacht; sie hatten gesehen, wie Freunde zerrissen, wie schöne Schiffe zerschmettert und zerschlagen wurden. Im Gegensatz zu Dame Beatrice' zuschauenden Raumkadetten wussten sie, wie es auf der Brücke der Nike zugegangen sein musste, in den Gängen des Schiffes, in den Panzergondeln, in denen die Bedienmannschaften kämpften und fluchten - und starben. Die Zuschauer wussten aber, dass ihnen Honors Erfahrung fehlte und sie Zeuge von etwas wurden, das über ihr Begriffsvermögen

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