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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Frachters saß an ihren Stationen, die Schultern steif, die Gesichter angespannt, furchtsam sogar. Der Kapitän wirkte genauso unruhig wie seine Offiziere, aber er saß nicht im Kommandosessel, sondern stand daneben und blickte in das Comdisplay, das ihn mit dem zweiten Schiff verband.
    Die Brücke des Kampfschiffs wirkte nach modernen Maßstäben beengt und ungewohnt; sie gehörte zu einem Schlachtkreuzer, der kleiner war als viele moderne Schwere Kreuzer, und seine Displays und Waffenkonsolen waren hoffnungslos veraltet. Der mandeläugige Offizier stand auf dem Kommandodeck, und sein altmodischer Vakuumanzug war erheblich unbequemer und sperriger als ein moderner Skinsuit. An der Taktischen Station leuchtete es rot auf den Gefechtsstatustafeln, und als er das Wort ergriff, hörte man im Hintergrund die disziplinierten Meldungen seiner Besatzung.
    »Meine Befehle stehen nicht zur Diskussion, Captain Hargood«, sagte er tonlos. »Der Geleitzug wird sich augenblicklich auflösen. Jedes Schiff hat auf zeitoptimiertem Kurs zur Hypergrenze durchzubrechen. Auf der Stelle, Captain.«
    »Ich weise Ihre Befehle nicht zurück, verdammt!«, versetzte Captain Hargood barsch. »Ich versuche nur, Sie davon abzuhalten, dass Sie Ihr Schiff und das Leben jedes Mannes und jeder Frau an Bord opfern!«
    »Danke für die Mühe«, erwiderte Commodore Saganami mit einem schmalen Lächeln. »Sie ist jedoch vergeblich, fürchte ich. Nun wenden Sie und verschwinden von hier.«
    »Zur Hölle noch mal, Eddy!«, explodierte Hargood. »Das sind sechs von den Mistkerlen, darunter zwo Schlachtkreuzer! Was zum Teufel glaubst du denn, dass du erreichen kannst? Im Gegensatz zu uns hast du die nötige Beschleunigung, um von ihnen wegzukommen, also tu es, verdammt noch mal!«
    »Wenn wir fertig sind, sind es keine sechs mehr«, erwiderte Saganami grimmig, »und jeder, den wir zerstören oder auch nur stark genug beschädigen, ist einer, der dich oder ein anderes Schiff des Konvois nicht verfolgen wird. Und jetzt ist die Diskussion beendet, James. Nimm dein Schiff und deine Leute und sieh zu, dass du nach Hause kommst zu Frau und Kindern. Saganami, Ende.«
    Captain Hargoods Display leerte sich, und sein holografisches Abbild ließ die Schultern sinken. Vielleicht ein halbes Dutzend Atemzüge lang starrte er auf den Schirm, dann gab er sich einen Ruck und drehte sich dem Astrogator zu.
    »Sie haben ihn gehört«, sagte er schleppend, und sein Gesicht wirkte um Jahrzehnte gealtert. »Bringen Sie uns hier raus.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete der Astrogator leise.
    Das Bild im Simulator sprang erneut um, als die Aufzeichnung der Unterredung zwischen Hargood und Saganami endete. Ein riesiges taktisches Display ersetzte es, das so alt war, dass seine Symbole durch neuere, moderne Icons ersetzt worden waren, damit ein Taktiker der Gegenwart sie überhaupt lesen konnte. Im Lichtbalken am unteren Rand des Displays leuchtete ein Schiffsname auf: RMMS Prince Harold, Captain James Hargoods Schiff.
    Das Bildmaterial im Display war trotz aller nachträglichen Computerverfeinerung nicht besonders detailliert. Die Entfernung war groß, und die Sensoren, die es gezeichnet hatten, basierten auf einer Technik, die nach modernen Standards als grob und begrenzt gelten musste. Und selbst wenn beides anders gewesen wäre, war die Prince Harold ein Handelsfrachter gewesen, kein Kampfschiff. Dennoch ließ sich auf dem Display genügend erkennen.
    Ein einzelnes grünes Icon, mit dem Namen >Nike< markiert, schob sich vor, beschleunigte mit äußersten Werten auf die sechs anderen Icons zu, die in der Farbe frisch vergossenen Blutes leuchteten, mit der man feindliche Einheiten kennzeichnete. Zwei Feindschiffe waren als Schlachtkreuzer identifiziert, ein anderes als Schwerer Kreuzer. Die anderen drei waren >nur< Zerstörer. Die Entfernung erschien absurd niedrig, doch noch hatte niemand das Feuer eröffnet. Die Waffen jener Tage waren zu grob, zu kurzreichweitig. Doch die Feuerruhe würde rasch enden, denn die Nike näherte sich ihren Gegnern auf einem Abfangkurs.
    Die ersten Raketen starteten, schossen aus den Rohren, und die Sensorbilder der Prince Harold gerieten unter den gezackten Blitzen von Störsignalen aus den Fugen. Alle Icons verschwanden komplett in dem elektronischen Durcheinander, aber nur für wenige Sekunden. Dann glätteten mehrere Verstärkungsstufen die Störungen aus und zeigten die Lage wieder mit glasklarer Schärfe. Der Mangel an Daten verriet, wie schwer die

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