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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Planeten beschießt, aber er könnte die Forts ausschalten, die Werften – und die Farmen.«
    Honor sah an den Gesichtern ihrer graysonitischen Flaggspezialisten, daß diese sehr wohl begriffen, was der Verlust von zwei Dritteln der Nahrungsmittelquellen ihres Planeten bedeuten würde, und sie nickte.
    »Und das ist nicht die einzige Überlegung«, fuhr sie fort. »Zu Verband Zulu gehören Frachter und Transporter. Wenn ihr Auftrag darin bestände, unsere Werften zu besetzen, dann wären sie mit Verband Alpha angerückt. Statt dessen aber wurden sie mit Verband Zulu detachiert. Das kann nur bedeuten, daß sie von Anfang an einen anderen Bestimmungsort hatten, und der einzige Ort, der mir einfällt, ist Endicott.«
    »Endicott, Mylady?« fragte Sewell, und sie nickte noch einmal.
    »Angenommen, diese Schiffe transportieren Marines, Allen, oder einfach nur eine Ladung moderner Waffen. Der Endicott-Vorposten hat nichts Größeres als Schlachtkreuzer; sie könnten Zulu nicht an einem Durchbruch nach Masada hindern. Dort könnte der Verband die Orbitalbasen ausschalten und alles, was sich auch immer in den Frachtern befindet, absetzen. Wenn den Wahren Gläubigen moderne Waffen in die Hände fallen …«
    Sie unterbrach sich, als Greg Paxton zusammenzuckte, dann fuhr sie mit leiser, fast bedauernder Stimme fort:
    »Herrschaften, wir haben einfach keine Wahl. Wenn wir uns zu angeschlagen vorkommen, um die Havies zu stören, dann gehört der Weltraum außerhalb der Reichweite der Orbitalforts ihnen – auch dann, wenn sie sich dagegen entscheiden, die Forts aus dem offenen Raum zu bombardieren. Sie können unsere Industrie in der Umlaufbahn ausschalten, sämtliche Orbitaleinrichtungen im Endicott-System zerstören, Masada in ein Schlachthaus verwandeln … und nichts davon dürfen wir zulassen.«
    »Aber wie sollen wir sie denn aufhalten, Mylady?« fragte Bagwell.
    » Mir fällt nur eine Möglichkeit ein.« Sie wandte sich an ihren Signaloffizier. »Howard, rufen Sie die Magnificent . Stellen Sie fest, wie hoch ihre Maximalbeschleunigung ist.«
    »Aye, aye, Mylady«, antwortete Lieutenant Commander Brannigan, und Honor wandte sich wieder an Sewell.
    »Sobald wir Captain Edwards’ maximal mögliche Beschleunigung kennen, erstellen Sie einen Kurs für das Geschwader, um Verband Alpha mit Höchstgeschwindigkeit abzufangen, Allen.«
    »Aber …« setzte Bagwell an, dann holte er tief Luft. »Mylady, ich vermag Ihren Gedankengang nachzuvollziehen, aber wir haben dazu nicht die nötige Feuerkraft. Nicht mehr jedenfalls.«
    »Ich bin der Meinung, daß wir ihre Schlachtschiffe immerhin dezimieren können«, erwiderte Honor mit leiser Stimme. »Ihnen so viel Schaden zufügen, daß sie es mit den leichten Kräften, die wir hier und im Endicott-System besitzen, nicht mehr aufnehmen können.«
    »Und im Zuge dessen, Mylady«, sagte Bagwell sehr, sehr leise, »werden sie unser Geschwader völlig vernichten.«
    Honor musterte einen Augenblick sein Gesicht. Der steife, detailbeflissene Operationsoffizier blickte furchtlos zurück, aber tiefer in seinen Augen stand Angst. Honor wußte, daß er recht hatte.
    Der Preis, den man zahlen muß, ist manchmal wirklich so hoch, wie man es befürchtet hatte , dachte sie, hielt seinem Blick noch zehn Sekunden stand und senkte dann die Augen auf den Combildschirm, auf ihre Verbindung zur Brücke der Terrible .
    »Captain Yu«, fragte sie mit einem schmalen, müden Lächeln, »stimmen Sie Commander Bagwells Lagebeurteilung zu?«
    »Jawohl, Mylady, ich stimme ihr zu«, antwortete Yu und sah ihr ruhig in die Augen.
    »Ich verstehe. Sagen Sie, Alfredo, haben Sie jemals Clausewitz gelesen?«
    »Sie meinen ›Vom Kriege‹, Mylady?« fragte Yu erstaunt. Sie nickte, er runzelte kurz die Stirn und erwiderte ihr Nicken. »Ja, Mylady, das habe ich.«
    »Dann erinnern Sie sich vielleicht an den Abschnitt, in dem er sagt, der Krieg werde von Menschen geführt?«
    Yu sah ihr weiter ins Gesicht, und seine Augen wurden beinahe so trübe wie an dem Tag, an dem sie entdeckte, daß er ihr neuer Flaggkommandant sein würde, und dann nickte er ein zweites Mal.
    »Jawohl, Mylady, ich entsinne mich«, sagte er in ganz anderem Ton.
    »Nun, es ist Zeit herauszufinden, ob er damit auch heute noch recht hat, Captain. Sobald Commander Sewell Ihnen den Kurs gibt, setzen wir uns in Marsch.«
     
    »Bürger Admiral, der Feind ändert den Kurs.«
    Auf Megan Hathaways Zuruf hob Bürger Konteradmiral Theisman eine Hand vor den

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