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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Neun Sechs Kps Quadrat. Die Magnificent schafft noch etwa zwohundertfünfzig Ge; die Terrible und die Courageous haben beide Impellerschaden erlitten, aber sie bringen noch rund dreihundertsechzig. Ich würde sie nicht härter antreiben, weil beide zu viele Emitter verloren haben, und das bringt den Keil zu leicht aus dem Gleichgewicht, Mylady.« Honor nickte, und Mercedes wippte mit ihrem Stuhl. »Den besten Antrieb von allen hat die Furious , aber sie hat im Energiegefecht einiges einstecken müssen. Sie hat die halbe Energiebewaffnung und drei Viertel ihrer Raketenwerfer verloren. Captain Gates sagt, sein Steuerbord-Seitenschild sei ›ganz schön windig‹.« Sie verzog die Lippen über Gates’ Wortwahl, dann zuckte sie mit den Achseln. »Summa summarum sind nur die Terrible und die Courageous noch gefechtstüchtig, und keine von beiden würde ich als ›gesund‹ bezeichnen.«
    »Ihre Analyse, Fred?« fragte Honor mit einem Blick auf Bagwell.
    »Mylady, die Haveniten können uns schlagen«, erklärte er ohne Umschweife. »Sie sind schneller, sie sind unbeschädigt, und sie sind in der Überzahl. Wir könnten wahrscheinlich sechs oder sieben Schlachtschiffe vernichten, aber währenddessen schießen uns die übrigen fünf oder sechs zusammen. Das nur unter der Voraussetzung, daß wir auf Energiewaffenreichweite herankommen. Wir haben so viele Werfer verloren, daß jedes Raketengefecht der reinste Selbstmord wäre.«
    »Was empfehlen Sie?«
    »Wir müssen einem Gefecht ausweichen, Mylady.« Bagwell sagte das nicht gerne, aber trotzdem wirkte er erstaunt darüber, daß Honor diese Frage überhaupt gestellt hatte. »Wir sollten uns in den Orbit um Grayson zurückfallen lassen. Der Feind besitzt nicht genug Feuerkraft, um es mit uns und den Forts zugleich aufzunehmen.«
    »Ich verstehe.« Honor drehte sich mit dem Sessel zur Konsole um, aber nur, um ihr Gesicht vor ihrem Stab zu verbergen, und dann zeigte sie für nur eine Minute ihre Verzweiflung, ihre Müdigkeit und ihre Furcht. Nimitz schnallte sich aus seinem Sicherheitsgeschirr ab, ließ sich in ihren Schoß sinken, erhob sich sodann auf die Echtpfoten und wand sich, um ihr das Schnäuzchen gegen die Wange zu drücken. Er schnurrte sie an, und sie legte einen Arm um ihn und zog ihn an sich. Gleichzeitig fragte sie sich, wer wohl das Kommando über diese havenitischen Schiffe besitzen mochte. Wer hatte sich dort drüben einen kühlen Kopf bewahrt und begriffen, was Bagwell gerade so prägnant zusammengefaßt hatte? Was für ein Offizier konnte sich die Vernichtung eines Verbandes ansehen, der doppelt so stark war wie sein eigener, und dennoch genug Courage aufbringen, um das Ruder herumzureißen und zu gewinnen?
    Sie biß sich auf die Lippe und trieb ihr ausgelaugtes Hirn zur Arbeit an. Sie konnte dem Gefecht ausweichen, wenn sie unverzüglich den Befehl dazu gab, aber selbst dann würde sie die Manticore’s Gift nicht retten können.
    Der angeschlagene Superdreadnought konnte nicht mehr die Beschleunigung erreichen, die er gebraucht hätte, um den Haveniten zu entkommen. Deshalb bliebe Honor keine andere Chance, als das Schiff zurückzulassen. Eventuell mußte auch die Magnificent aufgegeben werden, aber Fred hatte recht, was die Terrible , die Courageous und die Furious betraf. Sie alle konnten dem Feind noch immer ausweichen und die Deckung durch die Forts erreichen, und damit wäre immerhin das halbe Geschwader gerettet.
    War das wahr? Würde sie damit wirklich das halbe Geschwader retten? Der havenitische Kommandeur war selbstsicher genug, um zurückzukehren. Der würde nicht aufgeben! Er konnte sich immer in die Außenbezirke des Sonnensystems zurückziehen und Raketen auf ballistischen Bahnen abfeuern. Und was das betraf …
    Honor schöpfte ausgiebig Luft und straffte die Schultern, dann wandte sie sich wieder ihrem Stab zu.
    »Ich fürchte, das wird nicht funktionieren, Fred«, sagte sie und erntete von ihrem Operationsoffizier einen ungläubigen Blick. »Wenn wir ausweichen, verlieren wir die Manticore’s Gift und wahrscheinlich auch die Magnificent . Das wäre schlimm genug. Aber wenn wir uns zurückfallen lassen, dann wird der feindliche Kommandeur wissen – nicht länger nur vermuten, sondern mit Bestimmtheit wissen –, daß wir nicht gegen ihn kämpfen können. Wenn er will, kann er Grayson aus großer Distanz mit annähernd lichtschnellen Raketen bombardieren, und dagegen wären wir hilflos. Ich halte ihn nicht für so verrückt, daß er den

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