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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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magische Themen stehen dort drüben links in der Ecke", antwortete der Neoraptor Calan Ningurdes, der Eigentümer des kleinen Buchladens.
Die Kundin, eine ältere Neoraptorin, wandte sich um und bewegte sich in die angegebene Richtung.
Seit einigen Wochen war die Nachfrage nach Büchern über Magie, insbesondere der Spezialgebiete Teleportation und Beschwörung, erstaunlich gewachsen.
Dies lag vermutlich an den seltsamen Angriffen von Kreaturen Giznars, die Savigna, die größte Stadt Horasiens und Hauptstadt des Neoraptor-Reiches, in der letzten Zeit heimsuchten. Immer wieder erschienen wie aus dem Nichts aus Seitenstraßen oder anderen dunklen Ecken Horden von Rancoformen, den dienstbaren Wesen Giznars, und griffen jeden Neoraptor in deren Reichweite an. Diese Kreaturen waren zwar nicht sonderlich stark, aber ihr Gift und ihre große Anzahl machten den Verteidigern trotzdem zu schaffen.
Das wohl erstaunlichste an den Rancoformen war, dass es sie in unzähligen verschiedenen Formen gab, manche ähnelten sogar den Neoraptoren, hatten im Gegensatz zu diesen allerdings braune Haut und einen kräftigeren Körperbau.
Glaubte man den offiziellen Aussagen des Militärs und anderer Experten, so war eine neue Art von getarnten Fluggeräten verantwortlich für das plötzliche Auftauchen der Feinde. Die meisten Zivilisten vermuteten allerdings magische Kräfte dahinter.
Auch Calan glaubte ohne Zweifel an die magische Erklärung.
Die Kundin kam mit einem Buch unter dem Arm wieder und bezahlte es, indem der Preis von 32 Savre direkt von ihrem Konto abgebucht wurde.
Bargeld gab es bei den zentralhorasischen Völkern nicht mehr; die komplette Wirtschaft verlief digital mithilfe von kleinen, tragbaren Computern, die von den Neoraptoren Gelúa genannt wurden.
Calan hätte ihr sagen können, dass das ausgesuchte Buch teilweise wissenschaftlich unkorrekt war, ließ es dann aber, um seinen Gewinn nicht zu gefährden.
Er arbeitete schon seit vier Jahren in dem Buchladen in Savignas Innenstadt. Vor etwa einem Jahr hatte er das Geschäft komplett übernommen, da der alte Besitzer gestorben war und keiner seiner Erben Interesse daran hegte.
In den folgenden Stunden kamen mehrere andere Kunden, um Bücher zu erwerben, größtenteils wieder über Magie. Fast alle hatten bei ihrer Auswahl ein besseres Auge als die erste Kundin.

Gegen Abend schloss Calan den Laden und machte sich auf den Weg nach Hause.
Der dritte Bezirk im Savignaer Südviertel, in dem sich Calans Buchhandlung befand, bestand größtenteils aus Wohnhäusern und kleineren Gewerben. Um diese Zeit war kaum jemand auf der Straße zu sehen.
Auf einmal spürte Calan eine magische Aktivität in der Nähe. Von Geburt an besaß er die seltene Fähigkeit, die Intensität der magischen Energie in der Nähe wahrzunehmen. Die meisten Kampfmagier würden ihn um diese Kraft beneiden, im Alltag war sie allerdings meistens recht unnütz. Telepathie oder eine andere praktische Fähigkeit wäre ihm wesentlich lieber gewesen.
Er aktivierte seine Gabe, um die Welt ähnlich einer Wärmebildkamera zu sehen und den Ursprung des plötzlichen Ereignisses auszumachen.
Ein Punkt auf einer Straße einen Häuserblock weiter begann hell zu leuchten, das Anzeichen für den starken Einsatz von Magie. Mehrere kleine, dunklere Lichter entfernten sich von dem großen Leuchten, das allmählich an Intensität verlor.
Fast alle höher entwickelten Lebewesen hatten schwache magische Signaturen ähnlich der kleinen Lichter, die von ihrem Gehirn ausgingen.
Vorsichtig schlich Calan die Straße entlang, um herauszufinden, was es mit dem Zauber auf sich hatte. Auf einmal hörte er Schritte. Es konnte sich nicht um Neoraptoren handeln, dafür waren die Schritte zu schwer. Da sich Homarer aufgrund der sechs Beine anders anhörten, mussten es Chunari oder Loxatolen sein. Oder, was Calan nicht hoffte, die Schergen Giznars.
Rasch presste sich er in einen Hauseingang und spähte um die Ecke. Seine Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Etwa ein Dutzend Rancoforme, die Gewehre in den Händen hielten, lief durch die verlassene Straße.
Die meisten von ihnen hatten humanoides Aussehen und flache, hässliche Gesichter mit groben Zügen. Praktisch die Standardausführung der Rancoformen.
Zwei von ihnen waren größer, mindestens ein Meter neunzig, und hatten stachelige, gepanzerte Haut. Einer der Großen, vermutlich der Anführer, schrie einen unverständlichen Befehl und die Rancoforme liefen schneller.

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