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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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genauso gut durch zufällige Verwischungen während der Schlacht entstanden sein.
„Du wirst ihn nicht finden.“
Der Meister sah auf. Am gegenüberliegenden Ausgang des Raumes stand eine Person. Die helle Haut brachte ihn erst auf den Gedanken, es könne der verstorbene Rehson sein, doch nach einem einzigen genaueren Blick musste er den Gedanken verwerfen. Die Neoraptorin mit der hellen Haut, die ihn angesprochen hatte, war um einiges größer als der Verstorbene und hatte vollkommen andere Gesichtszüge. Dieses Gesicht erkannte der Meister sofort.
„Ridena?“, fragte er.
Sie trat weiter in den Raum hinein. „Wir haben uns sehr lange nicht gesehen. Wie lange ist das nun her? Über achthundert Jahre, wenn ich mich recht erinnere. Nach dem Untergang des Ordens warst du nirgendwo mehr aufzufinden. Das einzige, was ich noch in deinem Versteck fand, waren der Leichnam von Veluzar und der Wächter. Keiner von beiden war gesprächig genug, mir mitzuteilen, wo du zu finden warst.“
„Und jetzt bist du auch nach Uthudar gekommen.“
„Wie du siehst. Ich wollte mich versichern, dass Giznar wirklich tot ist. Und wie du anscheinend habe ich nach dem Leichnam dieses Rehson Namerd gesucht. Im Zusammenhang mit Geheimdienstaktivitäten und seiner unbekannten Vergangenheit war er mir schon vorher aufgefallen . Ic h hielt eine Autopsie für sehr aufschlussreich.“
„Hast du die Leiche mitgenommen? Wie unschwer zu erkennen ist, ist sie verschwunden.“
„Nein“, antwortete Ridena. „Als ich ankam, habe ich nicht viel mehr gefunden als du jetzt. Mit Ausnahme von dem hier.“
Sie zog mehrere kleine Objekte aus einer Tasche ihrer Kleidung und hielt sie dem Meister hin. Er nahm eines der Teile in die Hand und betrachtete es genau. Am ehesten ähnelte es einer Schuppe oder einem Bruchstück eines Insektenpanzers.
„Was ist das?“
„Es lag in der Blutlache. Insgesamt drei größere Stücke wie dieses und ein paar Splitter. Sie ähneln Bruchstücken vom Exoskelett eines Chunari, scheinen aber etwas dünner und von feinen Kanälen durchzogen zu sein, die sich von den primitiven Tracheen der Chunari grundlegend unterscheiden. Sie riechen ein wenig, als hätte man sie mit Chemikalien besprüht. Vielleicht trug der tote Neoraptor eine neuartige Rüstung auf organischer Basis.“
    „Glaubst du, er könnte noch am Leben sein?“
Ridena schüttelte den Kopf. „Unwahrscheinlich. Der Verlust von dieser Menge Blut hätte für jeden den Tod bedeutet, vermutlich selbst für einen wie uns. Ein Dämon war er mit Sicherheit nicht, denn die lösen sich bei ihrer Vernichtung stets auf, einschließlich des Blutes. Und wenn er ein Vampir gewesen wäre, hätte er nicht bei Tag herausgehen können, was meinen Nachforschungen wiederspricht.“
„Du hast recht. Vermutlich wurde der Leichnam einfach von den Untoten aufgefressen oder selbst wiedererweckt. Was hast du eigentlich die ganzen Jahrhunderte gemacht?“
„Verschiedenes. Lange Zeit lebte ich im Norden bei meinen Verwandten. Zeitweise habe ich unter einer falschen Identität bei Geheimdiensten gearbeitet. Manchmal habe ich versucht, ein normales Leben zu führen. Das hast du augenscheinlich nie. Du trägst schließlich noch immer deine Rüstung.“
„Es ist ein anderes Modell als damals. Aber ansonsten habe fast weitergemacht wie damals vor der Gründung des Ordens. Einfach versucht, die Welt zu retten.“
„Dann wirst du vielleicht bald wieder gebraucht werden. Eben gerade wurde mir etwas Interessantes von einem meiner Informanten bei einem Geheimdienst mitgeteilt. Kurz nach Giznars Tod wurden von mehreren Satelliten im Orbit Vingarrs starke Signale abgegeben, die keiner mir bekannten Frequenz gleichten und weitaus stärker waren als alle, die man bisher in Horasien verwendet hat. Und das wirklich kuriose: Eben diese Satelliten existierten laut den Daten unseres Raumfahrtministeriums garnicht. Es kommt einem dabei fast so vor, als wenn Horasien von einer anderen, uns unbekannten Macht beobachtet würde. Die Menschen sind unseren Informationen nach nicht in der Lage, Satelliten in unserem Orbit zu platzieren und dürften eigentlich nicht einmal etwas von unserer Existenz wissen. Wenn man davon absähe, wie unlogisch diese Annahme ist, würde ich sagen, dass jemand das gesamte Universum von Giznars Tod in Kenntnis setzten wollte.“
     
     

Charakterregister
     
    Eine Auflistung aller im Buch vorkommenden Chara ktere, geordnet nach dem Zeitpunkt ihres ersten Auftretens.

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