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Horror Factory 3 - Der Blutflüsterer

Horror Factory 3 - Der Blutflüsterer

Titel: Horror Factory 3 - Der Blutflüsterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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aber das kann nicht sein.
    Aber als er die Augen wieder öffnete, sah er noch genau dasselbe.
    In der Decke steckte ein Messer, von dessen Klinge Blut tropfte.
    Aus dem Griff schaute ihn ein rotes Auge an.
    Platsch.
    »Willkommen«, sagte das Auge.
    Dann fiel Wichter auf, dass das Messer nicht in der Decke steckte, sondern darunter in der Luft schwebte. Die Tür hämmerte hinter ihm zu. Die Klinge stürzte herab, blieb vor seinem Gesicht hängen, als werde sie von unsichtbaren Fäden gehalten.
    Genau so musste es auch sein.
    Ein Trick.
    Bestimmt!
    Ein krankes Spiel. Und das hieß nichts anderes, als dass dieses Arschloch, das der Frau irgendwie sämtliches Blut ausgesaugt hatte, genau hier in der Wohnung sein musste. Es machte sich über ihn lustig. Spielte mit ihm.
    Das Auge schaute ihn an. »Willkommen in meiner kleinen magischen Falle. Du hast so viel Blut. Ich brauche es.«
    Wichter fixierte die Klinge. »Lustig, ja. Wir sind hier aber nicht in Saw. « Er hatte noch keinen dieser Filme gesehen, zweifelte jedoch nicht daran, dass -
    Das Messer zuckte vor. Ein scharfer Schmerz, ein Schnitt an der Stirn. Augenbrauen rieselten vor seinem Gesicht herunter.
    Scheiße!
    Wichters rechte Hand fuhr durch die Luft, um das Messer am Griff zu packen, wollte die Fäden oder Mechanik oder was auch immer zerstören. Gleichzeitig zog er mit der Linken routiniert seine Dienstwaffe. Sein Herzschlag ging schneller, aber das war …
    Er bekam den Griff zu fassen.
    Und schrie auf.
    Wo er das Auge berührte, brannte seine Haut entsetzlich. Unwillkürlich ließ er los. Das Messer blieb in der Luft hängen. Dampf stieg von seinem verschmorten Fleisch auf. Seine Handinnenfläche war verbrannt. Es war, als hätte ihm jemand ein Brandzeichen darauf gerammt.
    Ein Brandzeichen in Form eines Auges.
*
    »Susi?«
    »Was?«
    »Ich hab keine Zeit mehr. Ich muss mich um was anderes kümmern.«
    Und der Poltergeist verschlang ihre Seele wieder vollständig, sodass ihr nur noch ein dunkles Eckchen in tiefster Tiefe blieb.
*
    Wichter schrie.
    Oder er wollte es. Etwas hielt ihm den Mund zusammen. Das Auge schaute ihn aus dem Griff des Messers heraus an. Es war so nahe, dass er sich selbst als Spiegelung in der Pupille sehen konnte.
    Sich selbst?
    Nein. Da war etwas anderes. Jemand anders. Ein Mädchen. Wichter sah es ganz deutlich. Es mochte zehn Jahre alt sein, wenn überhaupt, und es hatte blonde Haare. Es sah traurig aus, verzweifelt und müde.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Er hörte auf, darüber nachzudenken, als das Messer ihm die Kleidung vom Oberkörper schlitzte. Dass es dabei auch in seine Haut schnitt, ließ ihn zucken und sich winden. Aber er konnte weder fliehen noch sich wehren. Nicht einmal in sich zusammenfallen. Etwas hielt ihn auf dem Platz; dasselbe Etwas, das ihn daran hinderte zu schreien.
    »Versuch es erst gar nicht«, sagte das Auge. »Ich bin schon viel stärker. Mich wird nichts mehr aufhalten. Dazu leistest du auch deinen Dienst. Danke.« Das letzte Wort triefte vor Hohn.
    Blutfäden rannen über Wichters Oberkörper, von dem die Kleidungsfetzen lose herabhingen. Die Klinge schnitt über den Bauch, und mehr Blut floss.
    Allerdings tropfte nichts davon auf den Boden. Die Klinge … nahm das Blut auf.
    »Ja«, krächzte das Auge.
    Was immer Wichter in dieser Position gehalten hatte, löste sich.
    Er verkrampfte sich, presste die Hand auf die klaffende Wunde an seinem Bauch. Seine Augen weiteten sich. Er wankte rückwärts, brach zusammen, wollte endlich seinen Schmerz hinausschreien.
    Die Klinge zuckte hoch, fuhr in seinen halb geöffneten Mund, schrammte über Zähne und Zahnfleisch, schnitt ihm die Zunge ab und bohrte sich in den Gaumen.
    Der beginnende Schrei verwandelte sich in ein Gurgeln.
    Das eigene Blut schwappte ihm in den Mund, rann in die Kehle, er würgte, spuckte, sein ganzes Leben explodierte in einer lodernden Flamme aus Schmerz und Entsetzen.
    »Keine Angst«, sagte das Auge, irgendwo jenseits der Agonie. »Du stirbst nicht. Noch nicht. Je länger du lebst, umso besser ist dein Blut.«
    Wichter kroch davon, und das Blut lief aus seinem Mund und seinem Bauch, und er war nur noch ein blutendes, abgestochenes Stück Fleisch, wie ein Vieh auf der Schlachtbank, das im falschen Moment beschlossen hatte zu fliehen und damit nur seine Qualen verlängerte.
    Rot gurgelte es aus seinem Mund, während die Klinge ihm die restliche Kleidung vom Leib schälte und seine Beine häutete.
    Wichter sah es. Warum nur, dachte er am

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