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Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Titel: Horror Factory - Pakt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Hermans Richtung, wurde von seinem Kumpan jedoch sofort mit einer entsprechenden Geste wieder zurückgehalten.
    »Nicht so hastig, Frank«, sagte er. »Du willst dem Kleinen doch nicht wirklich wehtun, oder?«
    »Der Mistkerl hat mir eine Rippe gebrochen!«
    Statt direkt zu antworten, betrachtete Matthew das grinsende Skelett einen Moment lang nachdenklich und tat so, als würde er die blank liegenden Rippen zählen.
    »Wie‘s aussieht, hast du ja noch eine Menge anderer«, sagte er schließlich; und ein ganz kleines bisschen unsicher, fand Herman. Konnte es sein, dass er nicht so weit zählen konnte?
    »Weißt du, ich glaube fast, diese blöde Rothaut hatte recht. Ist nicht besonders fair, zu zweit auf einen Schwächeren loszugehen. Der Kleine hat sich vor Angst doch schon vollgepinkelt.«
    »Ich lass ihn bestimmt nicht so davonkommen!«, zischte Frank, und wieder schüttelte Matthew bedächtig und mit einem gemeinen Grinsen den Kopf.
    »Sag ich ja auch gar nicht«, antwortete er. »Aber vielleicht hab ich ja eine bessere Idee.« Er bedeutete Frank mit einer entsprechenden Geste, seinen Platz an der Tür einzunehmen und begann seinerseits durch das Zimmer zu schlendern, wobei er sich aufmerksam aus plötzlich sehr wachen und interessierten Augen umsah.
    »Das ist ja spannend hier«, sagte er. »Wer hätte gedacht, dass unser guter alter Doktor sich mit solchen Schweinereien beschäftigt?«
    »Ja, würde mich auch interessieren, was der Reverend dazu sagt«, pflichtete ihm Frank bei. Sein Blick wanderte ebenso unstet wie Matthew durch den Raum, kehrte aber immer wieder zu Herman zurück. »Das kann doch nicht richtig sein, dass man solche Bilder aufhängt.«
    »Mein Vater hat noch ganz andere Bilder«, erwiderte Matthew. »Er versteckt sie in einer Kiste unter seinem Bett, aber ich weiß davon. Vielleicht zeig ich sie dir irgendwann mal.«
    Vor dem Schrank mit den Gläsern blieb er stehen, betrachtete ihren schrecklichen Inhalt einige Sekunden lang aufmerksam und wandte sich dann wieder zu Herman um. »Aber wie es aussieht, haben wir hier einen Einbrecher ertappt, wie? Vielleicht sollten wir dem Sheriff Bescheid geben.«
    »Aber ich bin kein –«, begann Herman, und Matthew streckte grinsend den Arm aus und stieß eines der Gläser vom Schrank. Es zersprang mit einem gewaltigen Klirren und verspritzte seinen Inhalt und einen Hagel scharfkantiger Glassplitter in alle Richtungen.
    Matthew wich sowohl den Scherben als auch dem widerwärtigen Inhalt des Glases mit einer raschen Bewegung aus, doch Herman war nicht schnell genug. Etwas Kleines aus faserigem grauem Fleisch klatschte gegen sein Hosenbein und rutschte so langsam daran hinab, als versuche es sich mit unsichtbaren Händen in dem Stoff festzukrallen. Ein durchdringender Geruch wie nach Alkohol, zugleich aber auch vollkommen anders und beunruhigend, breitete sich schlagartig im ganzen Raum aus.
    »Und nicht nur ein Einbrecher«, sagte Matthew feixend. »Wie‘s aussieht, wollte er was stehlen, und als er nichts gefunden hat, ist er richtig wütend geworden.«
    Er stieß ein zweites Glas vom Schrank. Wie durch ein Wunder zerbrach es nicht, aber sein Inhalt ergoss sich mit einem zähflüssigen Platschen über Hermans Füße. Der Geruch wurde so durchdringend, dass er ihm fast den Atem nahm, und Herman erkannte voller Entsetzen, dass er vorhin richtig gesehen hatte: In der trüben Flüssigkeit schwammen zwei menschliche Augen, die jetzt grässlichen Murmeln gleich über den Boden rollten, wie um in allen Richtungen zugleich nach demjenigen Ausschau zu halten, der sie aus ihrer nassen Ruhe gerissen hatte.
    Frank machte ein angeekeltes Gesicht, wirkte zugleich aber auch höchst interessiert. Er stubste eines der Augen mit der Schuhspitze an. Es rollte ein kleines Stück davon und blieb so liegen, dass es direkt zu Herman hoch sah; ein bisschen vorwurfsvoll, wie es ihm vorkam. Aber da war nichts Feindseliges in seinem Blick, und Herman hatte verstanden.
    Matthew zerschmetterte ein drittes Glas, und der Geruch wurde für einen Moment so durchdringend, dass er ihm schier den Atem nahm. Anschließend ging er um den Tisch herum, griff nach dem Bild des halbierten Menschen und halbierte es tatsächlich, indem er es weit genug einriss, dass es gerade noch nicht ganz von der Wand fiel. »Das wird dem guten Doktor aber gar nicht gefallen, was unser Schweinejunge mit seiner Praxis angestellt hat«, feixte er. »Wirklich, das wird ihm ganz und gar nicht gefallen.«
    Er stieß

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