Malefizkrott
Lisa Nerz, Ritterin von Zweifels Gnaden, reitet mitten zwischen die Windmühlen des deutschen Literaturbetriebs, während Sancho Richard Weber mit süffisanter Melancholie seine ganz eigenen Strippen zieht – was für ein Spektakel!
Malefizkrott ist ein Fest der zugespitzten Widersprüche und ein erzählsportliches Pokalspiel. In der Bücherbran che sind ja die Gut-Böse-Rollen klar verteilt: Schriftstel ler/innen sind unterbezahlt, Verlage sind Ausbeuter (wo bei die kleineren es sich selbst besorgen), Kritiker sind dün kelhaft, und Leser/innen sind (leider) naiv genug, Bestsellerlisten für Qualitätsbeweise zu halten. Gegenwärtig verfallt überhaupt die Kultur: Konzerne erdrosseln die Vielfalt, TV und Internet buhlen um die letzte Freizeit verdienender Konsumenten, und wer am Elektronikhype verdient, erklärt gedruckte Bücher prinzipiell für überflüssig. Warenwirtschaft ist der Weg, Erfolg ist sexy, dies rechtfertigt jede Praxis von Personalschwund bis Bäumefällen. Längst ist erwiesen, wer den Vorteil und wer das Nachsehen hat: Opfer sind die kleinen Buchläden, die liebevoll beraten und sich auskennen. Täter sind Onlinekaufhäuser und gigantische Buchketten, für die Kultur nichts als Ware ist. Na und? Schluss mit dem nostalgischen Getue. Selber schuld, wer dem Geist der Zeit nicht gerecht wird. Die Politik hat auf den Markt gesetzt und darf bei Todesstrafe nicht gegen den Favoriten wetten. Gell?
Lisa Nerz betritt diese Szene mit entschlossener Ignoranz – sie weigert sich, Bücher zu verherrlichen – und sägt an allen Klarheiten, ganz wie es ihre Art ist. Und doch pflastern in diesem heißen Roadmovie Bücher ihren Weg, führen irre, verheißen Ruhm und enthalten Fährten, weisen Taten nach und Narben auf. Alles hängt mit allem zusammen, und die Spur führt vom Stuttgarter Bahnhof über Berlin ’68, Facebook und Waldidyll bis zur Buchmesse 2010. Malefizkrott ist Actionthriller, Burleske und Medienromanze, ein Abenteuerroman im Literaturdschungel. Tod der Unterwerfung! Es lebe das Buch.
Else Laudan
Dr. Christine Lehmann, geboren 1958, lebt in Stuttgart und Wangen (Allgäu) und ist als Nachrichten- und Aktu ellredakteurin beim SWR tätig. Mit Lisa Nerz schuf sie eine provokante Serienheldin, die der hiesigen Krimikultur frische Impulse verpasst. Christine Lehmann schreibt Romane und Kurzkrimis, Kriminalhörspiele (Radio Tat ort), Glossen und Artikel (z.B. für Das Argument) und verfasste mit Fahnder Manfred Büttner Von Arsen bis Zielfahndung – ein Handbuch für Krimiautorinnen und Neugierige.
Coverskulptur von Wolfgang Thiel: *1951 in Zweibrü cken, lebt in Stuttgart, bestückt seit den 80ern Stadt und Land mit seinen quietschbunten Plastiken. War einmal der Kunstlehrer der Autorin. Sein Thema ist der Mensch – meist Madonnen, Engel, Mannequins, Amazonen, Weibsbilder.
www.atelier-thiel.de
Christine Lehmann
Malefizkrott
Ariadne Krimi 1185
Argument Verlag
Ariadne Krimis
Herausgegeben von Else Laudan
www.ariadnekrimis.de
Christine Lehmann bei Ariadne:
Vergeltung am Degerloch (Ariadne Krimi 1165)
Gaisburger Schlachthof (Ariadne Krimi 1167)
Pferdekuss (Ariadne Krimi 1171)
Harte Schule (Ariadne Krimi 1157)
Höhlenangst (Ariadne Krimi 1161)
Allmachtsdackel (Ariadne Krimi 1169)
Nachtkrater (Ariadne Krimi 1173)
Mit Teufelsg’walt (Ariadne Krimi 1179)
Notorisch Nerz – Storys (Ariadne Krimi 1181)
Malefizkrott (Ariadne Krimi 1185)
Zusammen mit Manfred Büttner:
Von Arsen bis Zielfahndung – Das aktuelle Handbuch
für Krimiautorinnen und Neugierige
Deutsche Originalausgabe
Alle Rechte vorbehalten
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Glashüttenstraße 28, 20.357 Hamburg
Telefon 040/4.018.000 – Fax 040/40.180.020
www.argument.de
E-Book by Brrazo 03/2011
Umschlag: Martin Grundmann, unter Verwendung einer
Skulptur von Wolf gang Thiel
Lektorat & Satz: Iris Konopik
Druck und Bindung: CPI Moravia Books, Pohorelice,
Printed in Czech Republic
Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier
ISBN 978-3-86.754-185-5
Erste Auflage 2010
Dies ist ein Buch über den lustigen Literaturbetrieb, zu dem Verleger, Vertreter, das Feuilleton, Buchhändlerin nen und Buchhändler, Väter und – ach ja – auch Schriftsteller/innen gehören. Nichts in dem Buch ist in Wirklichkeit so gewesen, wie ich es schildere. Ich habe Typen, Typisches und Historisches, selbst die heilige Literatur benutzt
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