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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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sich.
    Mit einem Stethoskop horchte der Arzt Billybois Brust ab. »Ich habe nicht viel bei mir. Man hat mich auf der Straße abgefangen. Wie schnell können Sie ihn hier herausholen?«
    »Sobald Hilfe eintrifft. Eben kommt sie.«
    Wieder waren Schritte zu hören. Diesmal das schwere Stampfen vieler rennender Füße. Behelmte Feuerwehrleute strömten herein. Mit ihnen grelle Scheinwerfer und ein Arsenal von Werkzeug: Äxte, Abstützspindeln, Schneidbrenner, Brechstangen, Hebeböcke. Kurze abgehackte Worte. Grunzlaute, scharfe Befehle. »Hierher! Stützt das Ding ab. Das schwere Zeug muß weg! Dalli!«
    Von oben drang das Krachen von Äxten herunter. Das Knirschen auseinanderbrechender Eisenteile. Ein heller Lichtschein, als sich in der Halle die Tür zum Schacht öffnete. Ein Schrei: »Leitern! Wir brauchen Leitern!« Lange Leitern wurden in den Schacht hinuntergelassen.
    Die gebieterische Stimme des jungen Arztes: »Ich muß den Mann hier heraushaben!«
    Zwei Feuerwehrleute mühten sich mit einer Abstützspindel ab. Zu voller Höhe geschraubt, würde sie Billyboi von dem auf ihm lastenden Gewicht befreien. Die beiden Männer suchten fluchend in dem Berg von Trümmern nach einer genügend großen Öffnung. Die Spindel war um mehrere Zentimeter zu lang. »Wir brauchen eine kleinere! Bringt uns eine kleinere Spindel, damit wir Spielraum für die große kriegen.« Die Forderung wurde über ein tragbares Funksprechgerät wiederholt. »Bringt die kleine Abstützspindel aus dem Gerätewagen runter!«
    Und wieder die drängende Stimme des Arztes: »Ich muß den Mann hier heraushaben!«
    »Der Balken da!« Das war Peter. »Nein, der darüber. Wenn wir ihn bewegen, hebt er den anderen mit an, und wir kriegen Platz für die Spindel.«
    Ein Feuerwehrmann sagte warnend: »Zwanzig Tonnen hängen da oben. Verschieben Sie was, und das ganze Zeug kracht runter. Wir gehen es lieber sachte an.«
    »Probieren wir’s wenigstens«, sagte Aloysius Royce.
    Royce und Peter schoben sich Schulter an Schulter, Arm in Arm mit dem Rücken unter den oberen Balken. Stemmen! Der Balken rührte sich nicht. Noch einmal! Fester! Lungen schienen zu bersten, Blut wallte, in den Ohren rauschte es. Beißt die Zähne zusammen! Versucht das Unmögliche! Im Kopf drehte sich alles, vor den Augen war ein roter Nebel. Der Balken bewegte sich. Stemmen! Er gab nach. Ein Schrei: »Die Spindel ist drin!« Das Gewicht auf dem Rücken verringerte sich, war nicht mehr zu spüren. Die Spindel schraubte sich hoch, hob die Trümmer an, stützte sie ab. »Jetzt können wir ihn rausholen!«
    Die ruhige Stimme des Arztes: »Lassen Sie sich Zeit. Er ist eben gestorben.«
    Die Toten und Verletzten wurden einer nach dem anderen die Leiter hinaufgetragen. Die Halle verwandelte sich in eine Sanitätsstation, wo man den Lebenden Erste Hilfe leistete und bei den anderen, die jenseits aller Hilfe waren, den Tod feststellte. Möbel wurden beiseite geschoben, Bahren hereingebracht. Hinter dem Kordon drängte sich eine schweigende Menschenmenge. Frauen weinten. Einige Männer hatten sich abgewandt.
    Draußen wartete eine Reihe von Ambulanzen. Die Polizei hatte die St. Charles Avenue und das Stück der Carondelet Street zwischen Canal und Gravier Street für den Verkehr gesperrt. Hinter beiden Absperrungen strömten Neugierige zusammen. Eine nach der anderen rasten die Ambulanzen davon. Die erste mit Herbie Chandler; die zweite mit dem sterbenden Zahnarzt; die dritte mit der Frau aus New Orleans, deren Bein und Unterkiefer gebrochen war. Andere Ambulanzen fuhren langsamer zum städtischen Leichenschauhaus. Im Hotel befragte ein Polizeicaptain die Zeugen, erkundigte sich nach den Namen der Opfer.
    Dodo wurde als letzte in die Halle getragen. Ein Arzt war in den Schacht hinuntergeklettert und hatte über der klaffenden Kopfwunde einen Druckverband angelegt. Ihr Arm war in einer Plastikschiene. Keycase, der alle Hilfsangebote für sich selbst zurückgewiesen hatte, war bei Dodo geblieben, hatte sie gehalten und die Retter durch Zurufe dahin dirigiert, wo sie lag. Keycase kam als letzter hinter dem Gold-Crown-Cola-Delegierten und dessen Frau. Ein Feuerwehrmann klaubte Dodos und Keycases Gepäck aus den Trümmern und hievte es die Leitern hinauf. Oben wurde es von einem Polizisten in Empfang genommen und bewacht.
    Peter McDermott kehrte gerade in die Halle zurück, als Dodo hereingetragen wurde. Sie war bleich und still, blutüberströmt, die Kompresse über ihrer Kopfwunde bereits wieder

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