HTML5-Handbuch - die neuen Features von HTML5
höchsten im Web verfügbaren Verbindlichkeits-Charakter. Es handelt sich um technische Beschreibungen einzelner Web-Technologien wie beispielsweise HTML, CSS oder XML. Recommendations haben die Aufgabe, die jeweilige Technologie vollständig und möglichst unmissverständlich normativ zu beschreiben. Zielgruppen dieser Beschreibungen sind einerseits Web-Autoren, andererseits aber auch Software-Hersteller, z. B. von Webbrowsern, die angehalten sind, diese Standards so genau und vollständig wie möglich in ihren Produkten zu implementieren.
Der Anspruch der Exaktheit und Vollständigkeit macht die Recommendations für Anfänger nicht unbedingt zu einer leichten Lektüre. Denn nicht selten leidet die Allgemeinverständlichkeit unter den Zwängen der Terminologie. Das W3-Konsortium istsich aber bewusst, dass diese Dokumente zum Teil auch von weniger spezialisierten Leuten und Nicht-Informatikern gelesen werden oder gelesen werden müssen. Die neueren Recommendations sind daher reichhaltiger erläutert als die früheren. Auch mit erhellenden Beispielen wird nicht mehr so gespart.
Review-Prozesse
Jede Recommendation durchläuft ein längeres Verfahren, in dessen Verlauf das Dokument mehrmals von verschiedenen Seiten gereviewt (zu Deutsch: geprüft) wird. Aus losen technischen Notizen entstehen zunächst Working Drafts (Arbeitsentwürfe) , von denen es einen oder mehrere geben kann. Arbeitsentwürfe lassen das geplante End-Dokument bereits gut erkennen. Verbindlich sind sie jedoch noch nicht. Nach diversen Reviews innerhalb der Arbeitsgruppe und nach Abstimmung mit der Interessensgruppe erlangt das Dokument schließlich den Status einer Candidate Recommendation (Empfehlungskandidat) . In diesem Stadium wird noch Feedback aus der Öffentlichkeit erwartet und gegebenenfalls eingearbeitet. Daraus entsteht die Proposed Recommendation (Empfehlungsvorschlag) . Nach einem abschließenden Review erhält das Dokument schließlich den Status einer offiziellen Recommendation.
Die Entwicklung der jeweiligen Technologie ist damit allerdings nicht abgeschlossen. Es handelt sich lediglich um festgeschriebene Entwicklungsstadien, damit Entwickler Fixpunkte haben, an die sie sich halten können. Die Recommendations erhalten aus diesem Grund Versionsnummern, ähnlich wie es bei Software-Produkten üblich. So gibt es beispielsweise HTML 4.01, CSS 2.0 oder XML 1.0. Für neue Dokumentversionen wird das Review-Verfahren ganz oder teilweise wiederholt.
Wichtige Web-Adressen des W3-Konsortiums:
Übersichtsseite aller Technical Reports (technische Berichte, Recommendations und Dokumente auf dem Weg dorthin).
http://www.w3.org/TR/
Übersichtsseite aller Technical Reports, für die Übersetzungen vom Englischen in andere Sprachen existieren.
http://www.w3.org/Consortium/Translation/
Einstiegs- und Übersichtsseite des W3-Konsortiums zu HTML.
http://www.w3.org/MarkUp/
Einstiegs- und Übersichtsseite des W3-Konsortiums zu CSS.
http://www.w3.org/Style/CSS/
Alle wichtigen Recommendations des W3-Konsortiums liegen im HTML-Format vor und können von den Webseiten des W3-Konsortiums in komprimierter Form heruntergeladen werden. Auf diese Weise kann sich jeder Web-Entwickler lokale Kopien derjenigen Dokumente besorgen, die er für seine tägliche Arbeit benötigt. Wenn Sie sich ernsthaft mit HTML, CSS, XML usw. beschäftigen wollen, ist es dringend zu empfehlen, sich diese Dokumente zu besorgen und sich damit zu beschäftigen.
Die Rolle der WHATWG
Was die Entwicklung von HTML betrifft, so hatte das W3-Konsortium keine besonders glückliche Hand: erst eine einseitige Ausrichtung auf wissenschaftlich-technische Dokumente (HTML 2.0, HTML 3.0), dann eine Anbiederung an schlechtes Defacto-Markup in führenden Browsern (HTML 3.2) und schließlich ein komplizierter, für viel Verwirrung sorgender Kompromiss (HTML 4.01 in drei verschiedenen Varianten, plus XHTML, das zudem als separate Sprache weiterentwickelt werden sollte). Das alles führte schließlich dazu, dass sich eine Aktivisten-Gruppe aus dem W3-Konsortium abspaltete und mit der WHATWG ein eigenes Standardisierungsgremium gründete.
WHATWG steht für W eb H ypertext A pplication T echnology W orking G roup. Die Mitglieder der 2004 gegründeten Organisation sind vor allem Interessensvertreter von Browser-Anbietern, also Angestellte der Mozilla Foundation, von Opera Software, Apple Inc. und Google.
Homepage der WHATWG.
http://www.whatwg.org/
Die Entwicklung von HTML5 geht maßgeblich auf die
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