Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
nicht mehr unter die Augen!“ Und nun erst durchbohrten seine schwarzen Augen zur Bestätigung seines Ärgers die ihren.
Himmel, das glich einem Mordanschlag!
Alischa nickte eingeschüchtert und schluckte. „Sicher, ich gehe auf mein Zimmer.“
„Gut, dann verschwinden Sie mal schnell!“
Walter schien das locker zu sehen, er sprang den Besucher an und freute sich. „Walle, lass mich erst mal ankommen, dann hab ich Zeit für dich!“
Auch wenn es sie nicht wirklich beruhigte, aber allen Anscheins kannte Walter den Mann. Und da sie weiteren verbalen Übergriffen nicht gewappnet war, suchte Alischa schleunigst das Weite und ging zitternd in ihr Zimmer. Somit war der schöne Aufenthalt in ihrem kleinen Paradies dahin … Wer wusste schon, wie lange dieser übelst gelaunte Herr die Gastfreundschaft seiner Schwester in Anspruch nehmen wollte.
Was hieß denn ‚auf der Durchreise‘? Ein Tag oder eine Woche?
Circa eine halbe Stunde später hörte sie den Fremden durchs Haus fluchen, bis er heftig an ihre Tür klopfte.
Zaghaft öffnete sie die Tür und guckte eingeschüchtert empor. Heilige Scheiße, ein Adonis mit kurzen schwarzen Haaren, einem düsteren Blick und nur einem weißen Handtuch um die Lenden seines braun gebrannten Körpers.
Gedankennotstand! Realitätsverlust auf allen Ebenen!
Wenn der Kerl nicht so mistig drauf wäre, dann würde Alischa nun vor ihm auf die Knie fallen, um ihm das Handtuch neugierig von den scheißheißen Lenden zu rei…
Jedenfalls schabte dieser irre Gedankensprung durch den momentan luftleeren Raum zwischen ihren Ohren …
„Warum gibt es kein Wasser in der Dusche?“
„Bauarbeiten …Badezimmer hier oben … bis Montag. Aber Herr Heltmann sagte, das Wasser müsste zumindest … ich denke … vielleicht unten …“, stammelte sie hilflos.
„Scheibenkleister, hatte ich vergessen! Legen Sie sich wieder hin. Ich finde schon einen Tropfen zum Duschen.“
Puh, sie senkte ihren Blick und peilte vollautomatisch auf die leichte Ausbeulung, die seinen Penis unter dem Handtuch deutlich abzeichnete. Wenn nicht gleich etwas in ihrem Hirn funkte … „Im Keller ist ein Anschluss, aber es gibt nur kaltes Wasser.“
„Ja danke! Da kann ich auch gleich in den Pool hüpfen und mir die lauwarme Chlorscheiße durch die Haare ziehen.“ Grummelnd zog er von dannen.
‚Alter Saftsack!‘, donnerte es durch Alischas Gedanken und doch stierte sie ihm hinterher.
Was für ein Kreuz … und dieser heiße Knackarsch!
Einzig die kleine Gästetoilette im Erdgeschoss war angeschlossen, aber das hatte sie glatt vergessen, dem unhöflichen Kerl zu sagen. Vielleicht gab es da ja noch eine Möglichkeit, und dann würde sie ihm vorschlagen, sich doch mit der Klospülung die Haare zu waschen!
Samstagmorgen stand Alischa zum ersten Mal in diesem Haus mit einem flauen Gefühl im Magen auf. Sie zog sich das letzte saubere lange T-Shirt über den nackten Oberkörper und schlich die Treppe auf Zehenspitzen hinunter. So leise es ging, schlüpfte sie in die Küche und bereitete, ohne sich umzusehen, für Walter, der gerade hechelnd um die Ecke bog, das Futter vor. Nachdem sie eine Handvoll Trockenfutter mit einer Portion Nassfutter gemischt hatte, stellte sie den vollen Napf auf den Boden. Dann wandte sie sich der Teufelsmaschine zu. Mist, kein Wasser!
Alischa schlich in den Keller und füllte die Schüssel wieder auf.
Endlich wieder oben guckte sie die Kaffeemaschine wie einen niederträchtigen Gegner an.
Nette Kehrseite, aus dem T-Shirt der frechen Haussitterin lugte der nackte Hintern hervor, als sie sich strecke, um die Kaffeedose aus dem Hängeschrank zu holen. Sicher konnte sich die Nervensäge nur Strings leisten. War ihm egal, Alex hatte an so einer billigen Schnepfe kein Interesse. Gucken ja, anfassen … nein, danke!
„Fällt da auch eine Tasse für mich ab?“
Unmerklich zuckte Alischa zusammen. „Sicher. Nur eine? Ich kann auch mehr kochen.“
„Nein, ich muss gleich los. Einer meiner Klienten sucht ein Haus und hat nur am Wochenende Zeit zu einer Besichtigung. Aber warum erzähle ich Ihnen das überhaupt? Geht Sie ja nichts an.“
Ein wirklich liebenswerter Mensch!
„Ich geh dann mal mit Walter in den Garten.“
„Hab ich schon erledigt. Sie müssen nur die Scheiße unter dem Apfelbaum wegmachen.“
Jepp, wenn sie sich bisher noch wie ein Gast gefühlt hatte, dann wurde ihr nun nur umso bewusster, dass dem nicht so war. „Wie lange bleiben Sie? Ich müsste wissen,
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