Hund- und Haussitting
doch Gerd machte keine Anstalten sich rücksichtsvoll zurückzuziehen. Na gut, dann gähnte sie halt demonstrativ … auch das brachte nichts.
Erst als er kurz zur Toilette ging, reagierte Alischa umgehend, indem sie in seiner Abwesenheit überall die Beleuchtung aktivierte. In Clubs funktionierte das ja auch als Rausschmeißer!
Gerd kam wieder und schob, ohne zu fragen, die nächste seiner DVDs in den Player … und dann kam er dicht an Alischa ran … zu dicht!
„Gerd, lass das!“
„Der Schnösel ist nicht da, und wie es scheint … kommt er diese Nacht nicht nach Hause.“
Ja, Alex hatte zur Abwechslung mal seinen Wagen in die Garage gefahren. So wusste keiner, dass er heute da war.
Von unten kamen laute Stimmen zu ihm hoch. Anscheinend begann das Sexspielchen nun. Alex stand auf und wollte die Tür zuknallen, doch seine Neugier siegte. Das klang gar nicht nach einer freundschaftlichen Unterhaltung oder ähnlichem!
Alischa schrie und trat irgendwas um, das laut zu Boden krachte. Walter, der auf Alex Bett vor sich hindöste, hob seinen Kopf und knurrte böse. Noch in Hemd und langer Anzughose zog Alex die Tür weiter auf und trat in den Flur.
Eindeutiger konnte es nicht sein, der Arsch wollte Alischa an die Wäsche, und wenn sie nicht mitspielte, dann auch ohne ihre Einwilligung!
Alexander nahm nur jede dritte Stufe und übersprang sogar die letzten fünf, indem er über das Geländer einen Satz machte. Binnen Sekunden hatte Alex den Kerl am Kragen und schleifte ihn zur Tür.
Tür auf, Arschloch raus …
Arschloch mault …
„Alter, so geht das nicht! Das kannst du nicht machen! Eh, Mann, lass das! Du willst sie doch gar nicht! Sie ist eine Schlampe, fickt mit jedem! Ich bin doch dei…“
Arschloch bekommt einen in die Fresse … und schon klappte die Tür mit einem lauten Knall zu. Bis zur Treppe kam Alex wieder herein, sah sich um, kurz funkelten seine Augen zu Alischa rüber. Der Sack hatte ihr die Bluse zerrissen, auch ihre Hose hing bereits in den Kniekehlen.
Tja, wer täglich Kisten stemmte, der besaß einiges an Muskeln. Auch wenn es nur ein Ferienjob war. Keine fünf Minuten später und dieser Kerl hätte sich an ihr vergangen!
„Was wäre passiert, wenn ich nicht da gewesen wäre?“ Mit dieser schwer im Raum hängenden Frage lief er die Treppen wieder hoch und schlug hinter sich die Tür zu.
Alischa verfluchte den Tag, an dem sie den Vertrag für das Einhüten unterzeichnet hatte! Niemals wieder würde sie so einem Job übernehmen. Dann schon lieber kellnern!
Na ja, es waren jetzt nur noch sieben Tage und der Rest von heute. Die bekam sie mit Lernen sicher rum! Die Kerle konnten ihr alle mal den Buckel runterrutschen!
Nachdem die Wut abgeebbt war, klärte sich ihr Kopf, und die Geschehnisse und deren unterbundene Folgen ließen sie zittern.
Alex hatte sie mit seiner Frage aufgerüttelt!
Wenn er nicht da gewesen wäre … schrecklich!
In den kommenden Tagen existierten Alex und Alischa nebeneinander her. Sie kommunizierten nur, wenn es wirklich dringend war! Die wenigen Worte dienten dann auch nur der knappen Verständigung, wenn ein Blick nicht ausreichte.
Nur eines gestand er ihr noch ein, er aß ihr Mittagessen … wenn sie die Küche verlassen hatte.
Nur noch drei Tage! Es war Freitag. Gleich nach dem Mittag machte Alischa sich an ihre Arbeiten ran. Der trockene Stoff sorgte für reichlich Ablenkung, wie die Tage zuvor, musste sie ihren Grips wirklich anstrengen, um das Gelesene zu behalten. Etliche Fallstudien später streckte sie ihre Knochen durch, denn ihr Nacken war mächtig verspannt.
Und schon wieder passierte es, sobald sie die Nase aus den Büchern nahm, drifteten ihre Gedanken ab. War es richtig Mischa den Laufpass zu geben? Immerhin war er nicht so ein Neurotiker und Besserwisser wie Alex. Und bei ihm hatte sie auch das Gefühl, er würde es erst meinen. Egal, sie hatte seine Nummer gelöscht. Außerdem, wenn sie ehrlich zu sich war, wäre er ohnehin nur ein Ersatz gewesen.
„Bring deine Bücher rein, es wird gleich regnen!“
Alischa zuckte zusammen. „Ja, danke“, murmelte sie und begann alles einzusammeln.
Drinnen lief einer der vielen Sky-Sender. Aus irgendeinem unergründlichen Impuls heraus setzte sie sich diesmal einfach dazu.
Oben hatte sie zwar auch alle Programme, aber ihr Knie zwickte sie beim Treppensteigen noch ab und zu. Vielleicht war das der Grund …
„Willst du das noch sehen? Dann geh nach oben, ich werde nämlich umschalten. Auf
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