Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)
runzelte die Stirn und rieb sich den Arm. » Weißt du denn gar nicht, was du für ein Glück hast? Du bist jetzt ein Hund! Und du hast vier Beine. Alle Leute lieben Hunde. Also, warum benimmst du dich so?«
Es war neu und etwas verwirrend, auf dem Boden zu sitzen und von einem Hund gemaßregelt zu werden. Ich kenne niemanden, der innerlich ausgeglichen genug ist, dass er so etwas klaglos hinnimmt. Ich streckte Zoë die Zunge heraus, aber das brachte sie nur zum Lachen.
Na ja, immerhin kann ich mir den eigenen Hintern lecken, falls ich das möchte.
Als Zoë sich das Handgelenk rieb, fiel mein Blick auf die Uhr an ihrem Arm. Oh, Shit. Es war schon acht. Acht Uhr am ersten Tag von Wuffstock.
Ich musste sofort ins Café.
7
Ein Hund im Café
Jessica
Ich hatte keine Zeit für Zoës Scherze. Im Glimmerglass waren noch tausend Dinge zu erledigen, und alle hingen von mir ab. Ich musste einen zweiten Küchenchef finden, mit Naomi die Lage besprechen und dafür sorgen, dass unser Stand auf dem Festivalgelände rechtzeitig bereit war. Im vergangenen Jahr hatten wir am Stand weit über hundert Kaffees verkauft. Und außerdem– verdammt, verdammt, verdammt! – musste ich schnellstens in Erfahrung bringen, ob wir überhaupt Strom hatten.
Mein Magen brennt wie Feuer! Ob ich ein Geschwür habe?
Natürlich hätte ich mich am liebsten sofort aus diesem verdammten Hundekörper befreit, aber das musste wohl oder übel noch warten. Das Glimmerglass ging vor. Nicht, dass ich der Meinung war, im Vierfüßlerstand viel bewirken zu können. Ich bin schließlich kein Idiot. Aber ich musste es wenigstens versuchen. Außerdem war ich froh, mich an eine Sache halten zu können, die in meinen Augen noch real war– und das war meine Arbeit. Wenn ich es bis ins Café schaffte, würde ich mich zumindest kurz beruhigen können.
Mit den Pfoten schob ich die Glastür auf und rannte nach draußen. Zoë schrie etwas hinter mir her, aber ich ließ mich nicht aufhalten. Zum Zuhören war jetzt keine Zeit. Stattdessen setzte ich meine vier Pfoten in Bewegung und rannte so schnell davon, dass ich meinen eigenen Fahrtwind spürte. Ich benutzte die Abkürzung zum Midshipman’s Square, wo mir der Wind ins Gesicht wehte und mein Fell zerzauste. Das wirkte so belebend, dass ich immer noch schneller rannte. Außerdem war da dieser Geruch– nach was genau? Nach Spiegeleiern… warmem Sirup und… Speck!
Als ich um die letzte Ecke bog, hätte ich beinahe ein paar Kinder und einen ungepflegten kleinen Hund über den Haufen gerannt. Instinktiv schlug ich einen großen Bogen. Der Hund wollte mir nachlaufen, aber ich entkam ihm und flog an Spitz und ein paar Leuten vorüber, die ihre Hunde mit Karottenleckerli fütterten. Kurz darauf hatte ich die Tür des Glimmerglass erreicht.
Ich stellte mich kurz auf die Hinterbeine und öffnete mit den Pfoten die Tür. Wir hatten Strom! Ich sah mich um und entdeckte gerade einmal zwei Gäste. Na toll. Wuffstock hatte begonnen– und hier saßen genau zwei Personen, die etwas essen wollten. Nun gut, immerhin zwei mehr als gestern.
Wenigstens waren die Mitarbeiter die Ruhe selbst. Sahara hatte die Espressotheke wie immer im Griff, während unser Serviermädchen Whitney mit den Frühstücksgästen schwatzte. Schnell rannte ich hinter die Bar und stupste mit der Nase an die Kartons, um die Vorräte zu überprüfen. Kaffee war genug vorhanden, ebenso gemahlener Espresso. Die Sahne ging zwar langsam zur Neige, und die Schale mit den Kürbiscookies musste aufgefüllt werden, aber im Moment war alles unter Kontrolle. Bei einem echten Ansturm jedoch konnte es rasch Probleme geben.
Ich drehte mich um und rannte zur Küche. » Hey, was für ein hübscher Hund«, rief einer der Gäste, und der andere wollte mich streicheln, als ich an ihm vorbeirannte, doch ich hielt den Kopf gesenkt. Ich zwängte die Schwingtüren mit der Schnauze auseinander und drängte mich in die Küche. Die Gerüche waren so intensiv, dass ich beinahe ohnmächtig wurde. Naomi stand schwitzend am Herd und wendete schwungvoll Omelettes und Pommes frites. Sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen. Doch der Anblick von Kerrie, die ihr Handy zusammenklappte, bewahrte mich vor dem Schlimmsten.
» Sie meldet sich noch immer nicht«, sagte sie zu Naomi. » Am liebsten würde ich in ihrer Wohnung nachsehen, aber dafür ist im Augenblick keine Zeit. Wenn die Kürbiscookies ausgehen, haben wir nichts mehr, was wir am Kaffeestand anbieten können.« Sie drehte
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