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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mit ihr zur Tür.
Er hatte die feste Absicht, seine Feinde auf seine Spur zu locken und sie so
von seiner Familie abzulenken. Doch zunächst einmal würde er alles zerstören,
was sie hier draußen im Dschungel aufgebaut hatten. Sie verbargen ihr
Laboratorium vor neugierigen Augen, versteckten ihre abscheuliche Folterkammer
tief im Urwald, weil sie glaubten, hier weit entfernt von Recht und Gesetz zu
sein. Doch er würde ihnen zeigen, wem dieser Teil der Welt gehörte, wem sie
immer schon gehört hatte.
                 Die Frau begann plötzlich zu zappeln
und versuchte, sich unter seinem Arm hervorzuwinden.
                 Riordan verstärkte den Griff um sie.
»Lass das !« , befahl er ihr. »Du kannst nicht
entkommen. Das ist unmöglich. Also verhalte dich still .« Seine Stimme war sanft, doch es klang auch eine unmissverständliche Drohung
darin mit.
                 Juliette gab ihren Widerstand auf,
als sie die ungeheure Kraft in seinen Armen spürte, unterdrückte die Panik und
versuchte verzweifelt nachzudenken. Ihr Körper war so bleiern, dass sie nicht
einmal den Arm heben und die Hand zur Faust ballen konnte, um den Mann zu
schlagen. Ihr war schwindlig und übel. Seine Emotionen überschwemmten sie wie
ein Strudel dunkler Gefahr, der über ihr zusammenschlug. Noch nie hatte sie
solch überwältigende Empfindungen erfahren. Sie brodelten auf wie ein Vulkan,
explosiv, gewaltig und sehr intensiv. Juliette nahm etwas Wildes und
Ungezähmtes in ihm wahr, ein Raubtier, das nicht seinesgleichen hatte. Ihr
Nacken pochte und brannte, und sie fragte sich, was für einen Dämon sie da
entfesselt hatte.
                 Juliette spürte die Kraft, die sich
in ihm sammelte. Sie war wie ein überschäumender Kessel enormer Macht, die sich
in ihm aufbaute und aus ihm herauszuströmen schien, bis das Gebäude in seinen
Grundfesten erschüttert wurde und bedrohlich ächzte. Schließlich war sogar die
Luft so von dieser Kraft erfüllt, dass sich die Mauern nach außen wölbten, in
dem nutzlosen Versuch, sich gegen solch extreme Macht zu behaupten. Juliette
umklammerte die zerfetzten Reste seines Hemdes, weil sie irgendetwas brauchte,
um sich festzuhalten.
                 »Meine Schwester könnte noch hier
drinnen sein«, flüsterte Juliette, entsetzt über den Gedanken, dass Jasmine von
dem völligen Zusammenbruch des Gebäudes überrascht werden könnte.
                 »Hier ist niemand außer uns«,
versicherte er ihr. Und dann bewegte er sich mit so unglaublicher
Geschwindigkeit, dass alles um sie herum verschwamm. Juliette kniff die Augen
zu, ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie klammerte sich mit aller Kraft an
dem Fremden fest. Sie konnte seine harten, angespannten Muskeln unter sich
spüren und den starken Luftzug, der über ihren Körper strich. Sie hätte
schwören können, dass sie sich irgendwann sogar vom Boden erhoben und so
schnell durch die Luft bewegten, dass sie zu fliegen schienen.

 
    2. Kapitel
     
                 Furcht, die schon an Panik grenzte,
erfasste Juliette. Sie hatte keine Ahnung, womit sie es zu tun hatte, aber der
Mann war ein mächtiges Raubtier, und angesichts des Zustandes, in dem sie ihn
gefunden hatte, war sein Zorn mehr als nur berechtigt. Deutlich konnte sie die
mühsam unterdrückte Wut spüren, die in ihm schwelte, und war geradezu
schockiert über die Verbindung, die zwischen ihnen zu bestehen schien, da sie
seine Gefühle spüren konnte und er offenbar die ihren. Die Augen noch immer
fest geschlossen gegen den Schwindel, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und
versuchte, sich nicht von ihrer Furcht und dem Wind in ihrem Gesicht
überwältigen zu lassen, als sie durch das Kabinett des Schreckens
hindurchrasten. Sie musste ihre fünf Sinne beisammenhalten, wenn sie fliehen
wollte; sie musste wachsam sein und auf den einen Moment, die eine Chance
warten, wenn der Mann vielleicht vorübergehend abgelenkt sein würde.
                 Juliette versuchte, Kraft zu sammeln
– was jedoch eine kaum zu bewältigende Aufgabe zu sein schien, da sie
buchstäblich wie ein Sack über der Schulter des Mannes lag. Einer seiner Arme
lag stützend über ihrem Po, leicht, ja gleichgültig schon fast. Ihr Magen
revoltierte, und sie fühlte sich schrecklich kraftlos und benommen. Aber seine
Berührung hatte etwas merkwürdig Vertrautes, ja sogar Intimes. Während er mit
schnellen Schritten durch das Gebäude eilte, ruhten

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