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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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in die Hand. “Ich habe sie angerufen und gebeten, heute Abend schon zurückzukommen.”
    “Und sie hat gesagt, es geht nicht”, sagte Shandi und seufzte.
    Er zuckte mit den Schultern. “Aber deswegen habe ich nicht aufgelegt.”
    Das hatte sie sich schon gedacht. Er sollte sich inzwischen daran gewöhnt haben, dass April Nein sagte. “Und warum dann?”
    “Weil sie ausgerastet ist, als ich etwas gegen ihren geliebten
Daddy
gesagt habe”, sagte er und stürzte den Rest Bier hinunter.
    Alles klar, dachte Shandi, schlug die Beine übereinander und lehnte sich in ihrem Thekenstuhl zurück. “Evan, wie oft sollen wir diese Unterhaltung noch führen? Entweder, du nimmst Aprils Familie so wie sie ist, oder du lässt es.”
    “Genau.” Er schwankte, fing sich aber wieder, bevor er auf ihren Schoß kippte. “Ich nehme sie so, wie sie sind, obwohl ich sie gar nicht kenne.”
    “Ich hoffe, du gibst nicht April die Schuld dafür?”
    Er fiel zurück in seinen Stuhl, schob sich mit beiden Händen die Haare aus der Stirn und schwieg.
    Also sagte sie: “Weißt du, niemand hindert dich daran, nach Connecticut zu fahren und dich vorzustellen.”
    “Heute Abend?”, fragte er und sah sie mit verschwommenem Blick an.
    “Besser nicht.” Shandi konnte sich vorstellen, wie entzückt April wäre, wenn Evan um vier Uhr morgens betrunken vor der Tür stehen würde. “Nein, heute Abend kommst du schön mit nach Hause und gehst ins Bett.”
    “Ins Bett? Und Banana-Man?”
    Sie gab Armand ein Zeichen, die Rechnung zu bringen. “Nicht mit mir ins Bett. Ich schlafe in meinem Bett und du in deinem. Wie immer. Und beim Frühstück reden wir über deine kleine Reise.”
    “Wir frühstücken nie.”
    Und morgen würde er ganz sicher sowieso nichts herunterbekommen. “Schon okay. Ich glaube, in zehn Minuten hast du sowieso vergessen, worüber wir gerade geredet haben.”
    Er drehte sich mit dem Stuhl zur Seite und ließ seinen Blick über die schwach beleuchtete Bar und die Gäste an den schwarz lackierten Tischchen schweifen. Das Tamara-de-Lempicka-Gemälde an der gegenüberliegenden Wand schien plötzlich seine Aufmerksamkeit zu fesseln. “Ich habe mir schon oft gewünscht, dass April ein bisschen mehr so wäre wie du.”
    Jetzt musste sie vorsichtig sein. Es ging hier um ihre Loyalität sowohl Evan als auch April gegenüber. “Dann hättest du dich aber nicht in sie verliebt.”
    “Nein, aber dann wäre sie unabhängiger. Selbstständiger.” Seine Stimme war plötzlich wieder ganz klar und nüchtern und sein Gesichtsausdruck merkwürdigerweise auch. “Unsere Beziehung wäre dann eine Zweiergeschichte und nicht diese vertrackte Familiennummer, mit der ich nicht umgehen kann.”
    Sie hatte Evan noch nie so frustriert gesehen. Natürlich hatte sie ihn schon betrunken erlebt, aber nie so voller Selbstmitleid. Und zum ersten Mal machte ihr Angst, was er sagte.
    Denn sie wusste nicht, was April ohne ihn machen sollte und er ohne April.
    Dieser Gedanke brachte Shandi auf Quentin und seine vielen Frauengeschichten. Für Evan dagegen gab es nur eine einzige Frau, die er wirklich wollte und für die er so tiefe Gefühle empfand, dass er es kaum ertragen konnte, wenn sie mal nicht bei ihm war.
    Sie fragte sich, ob Quentin jemals so für eine Frau empfunden hatte. Oder ob der große Zyniker auch nicht an die Liebe glaubte. Nicht dass es wirklich eine Rolle spielte – und warum kam ihr überhaupt der Begriff
Liebe
in den Sinn? Es war zwar eine heiße Affäre mit ihm, aber sie würde zu nichts führen.
    New York und Austin waren einfach zu weit voneinander entfernt.
    Als sie aufstand, entfuhr ihr ein Stöhnen. Jeder Körperteil und alle ihre Muskeln schmerzten. Aber sie zwang sich zu einem Lächeln.
    “Komm, Loverboy”, sagte sie, ergriff Evans Oberarm und stützte ihn, als er von dem Barstuhl stieg. “Wir bringen dich nach Hause.”
    “Nach Hause. Ja.” Er blieb plötzlich stehen, als ob er wieder nüchtern sei und nicht gehen wollte. “Der Ort, an dem ich platonisch mit dir lebe anstatt mit der Frau, die ich liebe.”
    “Dann schmeiß mich doch raus und zieh mit ihr zusammen.” Panik. Sie konnte sich keine eigene Wohnung leisten und würde sich umgehend einen neuen Mitbewohner suchen müssen, falls Evan sie wirklich rauswarf.
    “Wenn ich das tun würde, müssten wir uns wohl alle mit einem Schuhkarton zufrieden geben. Denn meine Großmutter steht zu ihrem Wort”, sagte er leicht lallend. “Wenn April einziehen würde,

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