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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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echte Verwirrung, die Verwirrung eines Teenagers, dachte Shandi, die sich plötzlich unheimlich alt und weise vorkam. “Alles. Was meinst du?”
    “Erklär's mir. Warum kannst du dich nicht davon lösen?” Sie stellte ihren Stuhl quer und lehnte sich an die Wand. “Du musst zum Abendessen nach Hause fahren, weil dein Vater gerade Lust darauf hat? Du musst mit deiner Mutter shoppen gehen? Den Hund ausführen?”
    April funkelte sie wütend an. “Das ist nicht komisch.”
    “Es ist auch nicht komisch, deinen völlig betrunkenen Freund nachts um eins aus dem
Erotique
nach Hause zu schleppen.” Shandi beugte sich vor und sagte mit leiser Stimme: “Ich habe ihn kaum aus dem Taxi und die Treppe hochgekriegt, bevor er ohnmächtig wurde. Er lag zwar nicht mehr da, als ich zur Hochschule bin, aber ich weiß, dass er die Nacht auf dem Sofa verbracht hat.”
    “Offensichtlich hat er immerhin geschlafen”, sagte April. “Ich dagegen habe kein Auge zugetan. Ich habe immer nur das Klicken des Hörers gehört, als er einfach auflegte.”
    “Süße, ihr müsst reden. Von selbst ändert sich nichts. Er fühlt sich ausgeschlossen, und ich muss sagen, ich kann ihn verstehen.”
    “Also bin ich die Schuldige”, sagte April und sah Shandi scharf an, bis diese ein schlechtes Gewissen bekam.
    “Nein.” Sie schüttelte den Kopf. “Es geht hier nicht um Schuld. Ihr seid nur einfach beide meine Freunde, und ich will nicht, dass ihr euch wehtut. Aber genau das wird passieren, wenn ihr euch nicht endlich zusammensetzt und das Problem besprecht.”
    April bekam rote Augen, aber sie fing nicht an zu weinen. “Wie soll das gehen? Ich soll mich zwischen Evan und meiner Familie entscheiden? Das ist doch unmöglich.”
    Shandi konnte es nicht begreifen. Sie würde es nie begreifen. Sie fing an, mit dem Tischtuchsaum zu spielen. “Warum musst du dich zwischen beiden entscheiden? Du sollst nur Evan in deine Familie integrieren!”
    “So einfach ist das nicht”, sagte April und schüttelte den Kopf.
    “Wenn man es nicht will”, antwortete Shandi, denn genau so kam es ihr vor.
    Aber sie stammte ja auch nicht aus einer so standesbewussten Familie wie April – obwohl die Fosseys aus Round-Up durchaus Prinzipien und Erwartungen hatten, die mit denen der Carters aus Connecticut mithalten konnten.
    Vielleicht fiel es April nicht so leicht wie Shandi, sich für ihre Interessen und gegen die Erwartungen ihrer Eltern zu entscheiden. Und ehrlicherweise konnte sie ihrer Freundin daraus keinen Vorwurf machen. Nicht jeder war schließlich so ehrgeizig wie sie.
    April war beleidigt. “Frag mal Trevor, wie einfach es ist. Er hat Stefan Navarro zum Essen mitgebracht.” Sie rollte mit den Augen. “Das heißt, er wollte. Daddy wollte es nicht.”
    “Und wer hat gewonnen?”
    “Klingt, als hätten wir Krieg”, sagte April und verengte die Augen zu einem Schlitz.
    Shandi zuckte einfach mit den Schultern. “Wenn keinen Krieg, dann zumindest eine Schlacht.”
    “Du sprichst ja nicht mal mit deinen Eltern”, zischte ihr April entgegen und schleuderte ihre Serviette auf den Tisch. “Wieso meinst du eigentlich, meine Familie so gut beurteilen zu können?”
    “Meine ich ja gar nicht. Aber ich kenne dich und ich kenne Evan.” Shandi machte eine Pause. “Und ich weiß auch, dass einem so eine Entscheidung nicht leichtfällt. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Entweder in Round-Up bleiben und das Leben leben, das meine Eltern für mich vorgesehen haben, oder nach New York gehen und mein eigenes Leben leben.”
    “Das ist nicht dasselbe”, sagte April matt.
    “Sagst du”, erwiderte Shandi und kam sich wie eine weise Alte vor. Aber indem sie das Dilemma ihrer Freundin beleuchtete, schien ihr ihre Entscheidung richtiger denn je.
    April versuchte ein Grinsen. “Ja, das sag ich. Und danke. Du bist eine gute Freundin.”
    Shandi kicherte, als Kit zurückkam. “Mann, was wir uns antun, nur wegen Liebe und Geld.”
    “Wem sagst du das”, meinte Kit und klinkte sich wieder in die Unterhaltung ein. “Und bei dieser Benefiznummer geht es nicht mal um
mein
Geld. Es ist alles ehrenamtlich. Ich kriege gar nichts dafür.”
    “Außer einem sensationellen Make-up”, erinnerte Shandi sie.
    “Das stimmt. Und ein gutes Karma.” Sie wackelte mit den Augenbrauen. “Nicht zu vergessen, dass ich mit dem Sohn des Galeriebesitzers hingehe, der aussieht wie Orlando Blooms älterer und wesentlich attraktiverer Bruder.”
    Shandi dachte an Orlando Bloom,

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