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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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Waisenhaus in Cleveland auf geheimnisvolle Weise ein weiblicher Säugling ausgesetzt. Einsam und ungeliebt wächst »Jane« auf und weiß nicht, wer ihre Eltern sind. Eines Tages im Jahre 1963 verspürt sie eine seltsame Neigung zu einem Herumtreiber und verliebt sich in ihn. Doch gerade, als Janes Situation eine Wendung zum Besseren zu nehmen scheint, kommt es zu einer Reihe von Katastrophen. Zunächst wird sie schwanger von dem Herumtreiber, der daraufhin verschwindet. Zweitens stellen die Ärzte bei der komplizierten Geburt fest, daß Jane sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane besitzt, und sehen sich, um ihr Leben zu retten, gezwungen, die »sie« in einen »er« umzuwandeln. Schließlich raubt ein geheimnisvoller Fremder das Baby aus dem Kreissaal.
       Unter dem Schock dieser Ereignisse, von der Gesellschaft ausgestoßen und vom Schicksal gebeutelt, wird »er« zu einem Trunkenbold und Herumtreiber. Jane hat nicht nur ihre Eltern und ihren Liebhaber, sondern auch ihr einziges Kind verloren. Jahre später, 1970, führt sie der Zufall in eine verlassene Bar, Pops Place, wo sie ihre tragische Geschichte einem älteren Barkeeper erzählt. Der verständnisvolle Barkeeper bietet dem/der Herumtreiber/in die Möglichkeit, sich an dem Fremden zu rächen, der sie geschwängert und verlassen hat – unter der Bedingung, daß er/sie dem »Zeitreise-Korps« beitritt. Nachdem die beiden eine Zeitmaschine bestiegen haben, setzt der Barkeeper den Herumtreiber im Jahre 1963 ab. Dieser empfindet eine seltsame Zuneigung zu einer jungen Waisin, die bald darauf schwanger wird.
       Daraufhin legt der Barkeeper mit seiner Zeitmaschine weitere neun Monate zurück, raubt den weiblichen Säugling aus dem Krankenhaus, fährt ins Jahr 1945 zurück und setzt das Baby vor einem Waisenhaus aus. Anschließend befördert der Barkeeper den völlig verwirrten Herumtreiber ins Jahr 1985, wo dieser dem Zeitreise-Korps beitritt. Nun endlich gelingt es dem Herumtreiber, sein Leben in Ordnung zu bringen, er wird ein geachtetes und in Ehren ergrautes Mitglied dieses Korps, nimmt die Tarnung eines Barkeepers an und bekommt in dieser Rolle seine schwierigste Aufgabe zugewiesen: eine Verabredung mit seinem Schicksal, ein Treffen mit einem Herumtreiber in Pop’s Place im Jahre 1970.
       Die Frage lautet: Wer sind Janes Mutter, Vater, Großvater, Großmutter, Sohn, Tochter, Enkelin und Enkel? Natürlich sind das Mädchen, der Herumtreiber und der Barkeeper alle ein und dieselbe Person. Diese Paradoxa sind wahrhaft schwindelerregend, vor allem wenn wir versuchen, Janes verwickelte Herkunft zu enträtseln. Wenn wir Janes Stammbaum zeichnen, stellen wir fest, daß alle Zweige sich nach innen krümmen und kreisförmig zu sich selbst zurückführen. So gelangen wir zu dem erstaunlichen Schluß, daß sie ihre eigene Mutter und ihr eigener Vater ist. Sie alleine ist ein ganzer Familienstammbaum.

    Weltlinien
    Mit der Relativitätstheorie können wir recht einfach die schwierigsten dieser Paradoxa auflösen. Dazu werden wir uns der »Weltlinie« bedienen, einer Methode, die Einstein entwickelt hat.
       Nehmen wir beispielsweise an, eines Tages weckt Sie der Wecker um acht Uhr morgens, und Sie beschließen, an diesem Morgen im Bett zu bleiben, statt zur Arbeit zu gehen. Obwohl es den Anschein hat, als täten Sie nichts, wenn Sie im Bett faulenzen, ziehen Sie tatsächlich eine »Weltlinie«.
       Suchen Sie sich ein Blatt Millimeterpapier und legen sie eine waagerechte Achse für die Entfernung und eine senkrechte für die Zeit an. Wenn Sie von acht bis zwölf Uhr einfach im Bett liegen, ist Ihre Weltlinie eine gerade senkrechte Linie. Sie haben sich vier Stunden in die Zukunft bewegt, aber keine Entfernung zurückgelegt. Sogar unsere Lieblingsbeschäftigung, nichts zu tun, läßt also eine Weltlinie entstehen. (Wenn uns jemand kritisiert, weil wir faulenzen, können wir uns guten Gewissens auf Einstein und seine Relativitätstheorie berufen, nach der wir auch dann eine Weltlinie in der vierdimensionalen Raumzeit ziehen.)
       Sagen wir nun, Sie stehen um zwölf Uhr mittags doch noch auf und erscheinen um ein Uhr an Ihrem Arbeitsplatz. Dann bekommt Ihre Weltlinie eine Schräglage, weil Sie sich im Raum und in der Zeit bewegen. In der unteren linken Ecke ist Ihr Zuhause und in der oberen rechte Ihr Büro (Abbildung 11.1). Wenn Sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, kommen Sie früher ins Büro, schon um zwölf Uhr dreißig. Das heißt, je

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