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Titel: iBoy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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lächelte wieder. »In jeder Hinsicht.« Sein Lächeln verschwand. »Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass die Fragmente anfangen werden zu wandern, aber wir können es nicht ausschließen.« Er sah mich an. »Wir haben die Hirntätigkeit seit deiner Einlieferung fortlaufend beobachtet und die meiste Zeit war alles in Ordnung. Aber es gab einen Zeitraum von ein paar Tagen – das war vor etwas mehr als einer Woche   –, da haben wir eine Reihe ungewöhnlicher Muster in deinem Gehirn festgestellt. Es ist möglich, dass sie von einer Abwehrreaktion gegenüber den Bruchstücken herrühren. Doch obwohl diese leichten Anomalien nicht besonders lange anhielten und sich seither auch nicht wiederholt haben, waren die betreffenden Messwerte ziemlich   …« Er unterbrach sich und suchte nach einem passenden Wort.
    »Ungewöhnlich?«, schlug ich vor.
    Er nickte. »Ja   … ungewöhnlich.« Wieder ein kurzes Lächeln. »Ich bin überzeugt, dass du dir deswegen keine großen Sorgen machen musst   … aber es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen. Also, wie ich schon sagte: Falls du
doch
etwas spürst, was auch immer es sein mag, musst du uns sofort Bescheid geben. Wir behalten dich noch etwa eine Woche hier, einfach um uns zu überzeugen, dass alles in Ordnung ist, also brauchst du, wenn etwas ist, nur jemandem Bescheid zu sagen – mir oder einer der Schwestern   … egal wem. Und wenn du entlassen wirst und dir danach etwas auffällt, kannst du entweder deiner Großmutter Bescheid sagen oder auch selbst im Krankenhaus anrufen.« Er unterbrach sich und sah mich an. »Wenn |20| ich es richtig verstehe, lebst du nur mit deiner Großmutter zusammen?«
    Ich nickte. »Meine Mum ist gestorben, als ich noch ein Baby war. Sie wurde von einem Auto überfahren.«
    »Ja   … das hat mir deine Großmutter erzählt.« Er sah mich an. »Sie meinte, der Fahrer hätte nicht angehalten   …«
    »Das stimmt.«
    »Und die Polizei hat nie herausgefunden, wer es war?«
    »Nein.«
    Er schüttelte traurig den Kopf. »Und dein Vater   …?«
    Ich zuckte die Schultern. »Den hab ich nie kennengelernt. Er war bloß jemand, mit dem meine Mum irgendwann mal geschlafen hat.«
    »Dann hat also deine Oma für dich gesorgt, seit du ein Baby warst?«
    »Ja, meine Mum musste gleich wieder arbeiten, nachdem ich geboren war, also hat sowieso Gram die meiste Zeit für mich gesorgt. Nachdem meine Mum tot war, hat sie mich einfach weiter großgezogen.«
    Mr Kirby lächelte. »Du nennst sie
Gram

    »Ja«, sagte ich etwas verlegen. »Keine Ahnung   … ich nenn sie eben so. Schon immer.«
    Er nickte wieder. »Sie ist eine sehr entschlossene und resolute Person.«
    »Ich weiß.«
    »In den letzten siebzehn Tagen ist sie nicht ein Mal von deiner Seite gewichen. War Tag und Nacht hier, hat mit dir geredet, dich beobachtet   … dir zugeredet, aufzuwachen.«
    Ich nickte nur, denn ich hatte Angst, wenn ich etwas sagte, würde ich heulen müssen.
    Mr Kirby lächelte. »Sie muss dir viel bedeuten.«
    |21| »Sie bedeutet mir alles.«
    Er lächelte wieder, stand auf und legte mir seine Hand auf die Schulter. »Also gut, Tom   … okay, ich habe deiner Oma die Durchwahl gegeben, damit sie, wenn du wieder zu Hause bist, in dringenden Fällen gleich anrufen kann. Und wie ich gesagt habe: Wenn es Probleme gibt, sag einfach deiner Oma Bescheid oder ruf selbst an. Hast du ein Handy?«
    Ich tippte mir seitlich an den Kopf.
    Er grinste.
    »Klar«, erklärte ich ihm. »Ich hab ein Handy.«
     
    Später, auf der Krankenhaustoilette, betrachtete ich mich zum ersten Mal ausgiebig im Spiegel. Ich sah mir kaum noch ähnlich. Zum einen hatte ich eine Menge Gewicht verloren, und auch wenn ich schon immer relativ dünn gewesen war, hatte mein Gesicht jetzt etwas merkwürdig Geisterhaftes, beinahe Skelettartiges an sich. Meine Augen lagen tief in den Höhlen, die Haut wirkte stumpf, fast wie Kunststoff, und war bedeckt mit einem gelblich grauen Schatten. Meine bisher ziemlich langen dunkelblonden Haare waren weg, abrasiert für die OP, stattdessen wuchs mir ein peinlich flaumiges und babyhaftes Gefussel auf dem Kopf. Ich sah aus wie Skeletor mit einem Stück gelbem Filz auf dem Schädel.
    Aus irgendeinem Grund war die Kopfhaut um die Wunde herum noch ganz kahl, was mich umso gruseliger aussehen ließ. Die Wunde selbst – eine unregelmäßige schwarze Spur aus fünfundzwanzig Stichen – verlief von knapp über dem rechten Ohr diagonal bis zur rechten Stirnhälfte,

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