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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Transportshuttle?
    Ich schaue nach links und blicke direkt in Andrews Augen. Mein Kopf ruht auf seinem Schoß und er streichelt durch mein Haar. »Alles ist gut, Nica, wir sind gleich in Resur.«
    »Wie lange noch, Rock?«, brüllt der braunhaarige Typ neben uns. Es ist Crome.
    »Bin schon im Landeanflug!«, kommt es aus dem Cockpit zurück.
    Da fällt mir alles wieder ein. Andrew und zwei Warrior haben mich entführt. Ich muss mich in dem gestohlenen Transporter befinden! Offenbar hat der irgendwo außerhalb der Kuppel gewartet.
    Sofort füllen sich meine Augen mit Tränen und ich wispere: »Ice?«
    Andrew fährt zärtlich über mein Gesicht. »Es geht ihm gut. Ganz bestimmt.« Beinahe wehmütig blickt er zu mir herunter. »Hattet ihr was miteinander?«
    Du warst plötzlich weg, und ich war so einsam , möchte ich antworten, doch ich weiß nicht, ob das hier noch der Andrew ist, den ich kenne.
    Eine seiner Brauen hebt sich leicht. »Er schien ziemlich wütend zu werden, als ich dich durchsucht habe.«
    Ice wollte mir etwas mitteilen. Mir wird nie das Bild aus dem Kopf gehen, wie er hilflos seine Hand nach mir ausgestreckt hat und sagte: Es tut mir leid …
    Ich starre Andrew weiterhin an, ohne seine Frage zu beantworten. Irgendwie realisiere ich immer noch nicht, was passiert ist.
    Er kratzt sich an der Stirn und schaut weg. »Schon gut, geht mich auch nichts an.«
    »Was wollt ihr von mir?«
    »Wir brauchen dich, um einen Krieg zu verhindern. Der Senat plant, in Resur einzufallen. Es stehen unzählige Leben auf dem Spiel. Senator Freeman wollte nicht mit uns verhandeln, eine friedliche Lösung war nicht in Sicht. Daher bist du leider unser einziges Druckmittel.«
    »Andrew …« Ich hebe die Hand und er drückt sie an seine Wange. Er hat mich aus meinem goldenen Käfig gerissen. Ich habe mir schon ewig gewünscht, diesem Gefängnis zu entkommen, aber jetzt habe ich Angst. Ich wünschte, Ice wäre bei mir.
    »Hier bin ich Julius. Julius Petri«, sagt er sanft, »aber du darfst mich trotzdem bei meinem alten Namen nennen. Die Menschen in Resur wissen mittlerweile, dass ich der Sohn eines Senators bin. Zu Beginn habe ich das geheim gehalten.«
    Verständlich … »Sie werden mich hassen.«
    »Dir wird nichts geschehen. Und ich weiß, dass du nicht so bist wie dein oder mein Vater. Du bist wie ich.« Ein Lächeln huscht über seine Lippen und er küsst meinen Handrücken. Ich erkenne den Mann, der einmal mein Herz zum Flattern gebracht hat. Den Charmeur und Liebhaber, mit dem ich mein erstes Mal verbracht habe. Doch jetzt liebe ich einen anderen. Glaube ich jedenfalls, wir haben uns schließlich noch nicht lange gekannt. Ob es ihm wirklich gutgeht? Was wird Vater tun, wenn er erfährt, dass Ice nicht gut genug auf mich aufgepasst hat?
    »Warum bist du übergelaufen?«, möchte ich von Andrew wissen. Es ruckelt, das Shuttle ist gelandet und der Warrior neben mir steht auf, um die Tür zu öffnen.
    Andrew bleibt mit mir auf dem Boden. »Mein Vater hat meine Mutter exekutieren lassen, wie du vielleicht weißt, weil sie mit den Rebellen sympathisierte.«
    »Mein Gott, das hatte ich total verdrängt!« Er war noch ein halbes Kind. Die Geschichte machte schnell die Runde, nicht nur die Bürger waren entsetzt, auch Vater wirkte damals geschockt.
    Er lächelt sanft. »Du hast so ein Glück, dass deine Mutter lebt und du sie sogar besuchen darfst. Dein Vater hat mehr Herz als meiner. Immerhin hat er nur den Lover deiner Mutter töten lassen.«
    »Was?« Mein Atem stockt.
    »Na, ihren Bodyguard, mit dem sie ein Verhältnis hatte. Von dem auch deine Stiefschwester ist. Der Kerl kam doch aus Royal City, oder? Dort werden außer den Soldaten nicht alle Männer zwangssterilisiert, da die Frauen ein Implantat tragen, das Schwangerschaften verhindert.«
    Ich höre das zum ersten Mal. Ich weiß bloß, dass ihr Leibwächter kein Warrior war. Sie hat manchmal von ihm gesprochen.
    Diese Neuigkeiten treffen mich härter als die Entführung. »Ich hatte keine Ahnung«, sage ich kraftlos. »Ich dachte immer, meine Stiefschwester sei gewollt gewesen, Mama hatte sich einen anonymen Samenspender gesucht.«
    Seufzend schließt er die Lider. »Shit, ich wollte nicht, dass du es so erfährst.«
    Plötzlich beugt sich Jax über uns und grinst uns an. »Hey, Turteltäubchen, wir sind da.«
    Andrew hilft mir auf, da sich meine Knie noch wie Mus anfühlen, und legt einen Arm um mich.
    Ich halte mich an ihm fest und sage resolut: »Erzähle mir alles,

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