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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Augen.
    Bevor mir Andrew antworten kann, sagt der schwarzhaarige Warrior: »Hier stimmt was nicht, Jul. Wieso ist unser Shuttle aufgetaucht? Das war nicht abgemacht.«
    Wer ist Jul?
    Andrew nickt. »Offensichtlich ein Ablenkungsmanöver. Die Senatoren haben gewusst, dass wir kommen, Jax.«
    Ablenkungsmanöver? Ich verstehe nichts!
    »Mark muss etwas geahnt haben. Vielleicht wollte er auch verhindern, dass Veronica mit dem Shuttle wegfliegt«, murmelt dieser Krieger mit Namen Jax. »Wir wussten schließlich ziemlich wenig und das ganze Vorhaben war absolut chaotisch und lief nicht nach Plan. Wir sollten sofort hier weg!«
    Jax … Jackson Carter! Er war derjenige, der mit der Ärztin geflohen ist! Dann muss der andere Kerl Crome alias Craig Deville sein!
    Plötzlich fühlen sich meine Knie gummiweich an. Aus einem Reflex heraus greife ich nach Andrews Hand.
    Er zieht mich sofort wieder in seine Arme und streichelt über meinen Rücken. »Ich weiß, dass du verwirrt bist und Angst hast, aber das brauchst du nicht.« Er legt seine Hände an meine Wangen und schaut mich tief an. »Vertraust du mir so wie früher?«
    Ich schnappe nach Luft. Bis eben hatte ich ihm vertraut. »Ich weiß gerade gar nicht mehr, wem ich noch trauen kann.« Mit aller Macht schlucke ich die aufsteigenden Tränen hinunter. Vater, Ice und jetzt auch Andrew … Sie alle haben mir etwas vorgespielt, und ich weiß immer noch nicht, welche Rolle ich in dieser Farce habe.
    Die Krieger zerren Ice in eine Ecke, fesseln auch seine Füße und lassen ihn dort liegen. Als ich zu ihm gehen möchte, zieht Andrew mich mit sich in Richtung Stahltür. »Du musst mit uns kommen, Nica.«
    Die W arrior machen sich nun an dieser Tür zu schaffen, die definitiv nicht zu den Toiletten führt. Sie ist mit einem Codegerät versehen. Ein Kabel geht von diesem kleinen Kasten zu einem Tablet-PC, auf dem ununterbrochen Zahlen durchlaufen.
    Ich soll mit ihm kommen? »Warum? Und wohin?«
    »Nach Resur. Du bist unsere einzige Hoffnung, um einen Krieg zu verhindern.«
    »Krieg … verhindern?«, stammle ich und weiß plötzlich, wohin die Tür führt. »Nein, ich will dort nicht leben!« Ich will nicht in der Kanalisation gefangen sein, da gibt es Katzen und Ratten und andere Tiere, die schlimme Krankheiten übertragen. Oder meint er etwa … die Stadt dort draußen?
    »Verdammt, wie lange dauert das denn noch?« Andrew schüttelt den kleinen Computer, der am Kabel hängt. Offensichtlich soll der den Code knacken. Vater lässt ihn seit den Vorfällen jede Woche ändern.
    »Jul!«, ruft Jax, und Andrew schaut zu ihm. »Wenn sie gewusst haben, dass wir kommen, hätte es vor Soldaten gewimmelt. Hast du außer den Bodyguards auch nur einen Warrior in der Nähe gesehen? Und wieso hat der Typ …« Er nickt zu Ice. »… so lahm reagiert und hat Veronica zuerst in die Toilette spazieren lassen? Das stinkt doch zum Himmel!«
    Der Soldat hat recht. Ein richtiger Bodyguard hätte mich sofort in Sicherheit gebracht und niemals erlaubt, dass ich vor ihm ein ungesichertes Gebäude betrete.
    »Sie wollten, dass wir Veronica entführen!«, ruft Crome und fährt sich durch sein kurzes braunes Haar. »Mark wollte uns das mitteilen! Und da er das nicht konnte, haben sie versucht, Unruhe zu stiften. Wahrscheinlich sitzt er mit Rock im Transporter und hat von dort aus auch das Video einspielen können. Sie kamen gerade rechtzeitig.«
    »Warum sollten sie wollen, dass wir Veronica entführen?« Andrew reißt die Augen auf und rüttelt mich an der Schulter. »Trägst du einen Sender bei dir? Oder eine Bombe?«
    »Was?« Das wird ja immer verrückter. »Nein! Und wer wollte, dass ihr mich entführt?« Ich verstehe überhaupt nichts mehr und schaue hilflos zu Ice, während Andrew in meinem Nacken herumdrückt und mich überall abtastet. Doch vor Aufregung merke ich kaum, dass seine Finger sogar unter mein Aramidhemd gleiten, um in meinen BH zu fahren.
    Ice starrt Andrew an, als würde er ihn töten wollen, seine Nasenflügel blähen sich. Warum tut er nichts? Okay, er ist entwaffnet und gefesselt, aber er ist kein Feigling! »Ice«, rufe ich. »Was ist hier los? Weißt du etwas?«
    Ständig muss ich daran denken, was sich in Vaters Arbeitszimmer abgespielt haben könnte.
    Seine Kiefer mahlen, seine Iriden haben die Farbe von flüssigem Quecksilber angenommen.
    »Sie ist sauber«, sagt Andrew in dem Moment, als die Tür aufspringt. »Ich verstehe zwar immer noch nicht, was hier abgeht, aber wir nehmen

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