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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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ich mich zum ersten Mal gefragt, ob ich nicht auf Männer stehe. Das wird in White City akzeptiert und ist nicht das Problem, aber … Wieso stehe ich ausgerechnet auf Storm? Erstens ist er kaum neunzehn, also acht Jahre jünger als ich und ein Warrior. Zweitens verabscheue ich alles, was mit dem Regime zusammenhängt. Am meisten hasse ich die Shows, in denen die Krieger einen Sklaven wählen, mit dem sie sich die ganze Nacht vergnügen können. Zum Glück wurden die Übertragungen auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ich würde es nicht aushalten, Storm mit einem anderen Mann zu sehen, und dass er auf Männer steht, hat er mir schon im Krankenhaus erklärt. So nebenbei, als wäre es das Normalste auf der Welt, seinem Arzt solche intimen Geheimnisse anzuvertrauen.
    »Okay, dann lass mich mal sehen.« Ich stelle meine Arzttasche, ohne die ich nie das Haus verlasse, neben ihm auf die Matratze und ziehe mein Sakko aus, das ich daneben werfe. Sein Bett ist der einzige Platz im Zimmer, der aufgeräumt erscheint, sonst liegen in seiner kleinen Bude im vierten Stock überall Anziehsachen oder andere Dinge herum. Storm ist in jeder Beziehung das genaue Gegenteil von mir, vor allem chaotisch. Ich kämme mein blondes Haar stets akkurat und trage Designeranzüge, und auch sonst ist in meinem Leben alles aufgeräumt, alles an seinem Platz. Dennoch fasziniert mich dieser Mann. Vielleicht, weil ich tief in meinem Inneren ein Rebell bin, ein Querdenker.
    Er mustert mich, während ich eine Salbe aus meiner Tasche hole.
    Räuspernd schlage ich die Ärmel meines Hemdes hoch. »Ihr habt also Ausgehverbot?«
    »Ja, und das alles nur wegen Crome und dieser Sklavin. Nachdem nun der zweite Warrior durchgebrannt ist, geht alles drunter und drüber.« Seufzend legt er sich zurück und verschränkt die Arme im Nacken, wobei sich sein Bizeps beachtlich wölbt. »Jetzt drehen sie alle durch.«
    Ich verreibe die Creme in meinen Handflächen, um sie aufzuwärmen, und lege meine Hände an sein Knie. Ich möchte Storm so gerne alles sagen, ihn aufklären. Hätte ich dieses verdammte Video einspielen können, wäre er vielleicht anderer Meinung, was den Senat betrifft. Der Rebellenführer Julius hat es in Resur, der Stadt der Outsider, aufgenommen, um den Menschen in White City zu zeigen, was draußen wirklich passiert und wie das Regime sie alle verarscht. Daher mache ich nur: »Hm.« Doch dann sage ich möglichst unverfänglich: »Schade, dass du diesen Sender-Chip trägst. Sonst hätten wir in einer Bar was trinken gehen können.« Weil ich das auch so oft tue … Aber ich erzähle das nur, um Storm aufzurütteln, damit er bemerkt, wie sehr das Regime sein Leben bestimmt. Im Moment ist er in seiner Wohnung gefangen.
    Storm grinst so breit, dass es in meinem Magen schon wieder prickelt. »Hey, wir können auch hier einen draufmachen. Ich habe Alkohol da.«
    Ich grinse zurück. »Später, zuerst muss ich einen klaren Kopf haben. Schließlich bin ich hier, um dich zu behandeln.« Ich gleite höher, unter das Tuch, und massiere seinen Oberschenkel. Er steckt voller Kraft und ist vollkommen in Ordnung.
    Leise stöhnend schließt Storm die Augen. »Da s tut richtig gut.«
    Unter seinem Handtuch ist eine deutliche Beule zu sehen. Ich schlucke trocken, mein Herz rast. » Hast du eben eine Aufbauinjektion genommen?«
    »Nee«, brummt er. »Hab ich noch nie bekommen. Wieso?«
    » Nur so.« Die Soldaten erhalten das Mittel erst, wenn sie mit der Ausbildung fertig sind und zum ersten Mal bei der Show mitmachen dürfen. Ich bin froh, dass er es nicht nimmt, dann muss er nicht durch einen grausamen Entzug, falls er es absetzt. Was mich auch hoffen lässt, dass die Shows noch lange ausfallen. Aber da er es nicht nimmt, bedeutet das, er ist meinetwegen geil.
    »Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«, fragt er frech.
    Räuspernd erwidere ich: »Ja.«
    » Ich stelle mir schon die ganze Zeit vor, wie sich deine Hände auf meinem Schwanz anfühlen würden.«
    Mein Penis zuckt und ich unterdrücke ein Stöhnen. Wie oft ich mir schon vorgestellt habe, seine Hände auf mir zu fühlen, kann ich nicht mehr sagen.
    Meine Finger verharren an seinem Oberschenkel, ich schließe die Augen. Soll ich es wagen? Storm will es und ich … Theoretisch ist er mein Feind.
    Als ich die Lider öffne, hat er das Handtuch weggezogen. Nackt liegt er vor mir. Seine Erektion ragt schräg nach oben, er hält sie mit einer Hand fest und reibt daran, während er mich mit glühendem Blick

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