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Ich bin alt und brauche das Geld

Ich bin alt und brauche das Geld

Titel: Ich bin alt und brauche das Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Situation beistand. Zu meiner Erleichterung sagte er fast dasselbe wie Wolfgang Meyer, als er hörte, was los war. »Ich komme sofort. Unternimm nichts.«
    »Ich will eine neue Windel anhaben«, sagte Mäxchen.
    »Geht es nicht ohne? Du wirst bald vier!«
    »Ich will aber eine Windel.«
    »Oh, bitte!«, rief ich hysterisch, während ich auf der Suche nach dem Schlüssel die Schmutzwäsche durchwühlte. »Können wir das auf später verschieben?«
    »Dann mache ich aber vielleicht Kacki.«
    »Willst du mich erpressen?«
    »Was ist das?«
    »Das kann ich dir jetzt nicht erklären.« Irgendwo musste der dämliche Schlüssel doch sein! Ich sah unterm Bett nach, dann unter der Kommode.
    »Wieso hat Olga den Schlüssel in ihrer Nase?«, fragte Mäxchen. »Weiß sie, dass der in meinem Kacki war?«
*
    Es klingelte, und ich rannte zur Tür. Es war Adrian. Er umarmte mich kurz, aber fest.
    »Wo hast du den Schlüssel?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich völlig aufgelöst. »Ich suche schon die ganze Zeit wie verrückt, aber ich muss ihn verlegt haben.«
    »Nur die Ruhe. Setz dich erst mal und reg dich ab. Das kriegen wir alles hin.«
    Es klingelte wieder, diesmal unten an der Haustür.
    »Wer ist da?«, fragte ich in die Wechselsprechanlage.
    »Kripo«, kam es von unten.
    Ich atmete erleichtert auf und drückte den Türöffner.
    Adrian legte den Arm um mich. »Überlass das mir, okay? Vor allem das Reden. Es kommt alles in Ordnung, glaub mir.«
    Ich lief aufgescheucht hin und her, bis Wolfgang Meyer endlich oben war. »Ich weiß nicht, wo …«, fing ich an, doch Adrian unterbrach mich. »Hier wäre der Schlüssel«, sagte er. Zu meinem grenzenlosen Erstaunen holte er seinen Hausschlüssel aus der Hosentasche und zog einen kleinen Schlüssel vom Ring. »Bitte sehr.«
    Wolfgang Meyer nahm ihn und besah ihn von allen Seiten. »Sieht ganz sauber aus. Gar nicht … verdaut.«
    »Wir haben ihn gründlich gewaschen«, sagte Adrian.
    »Scheint wirklich ein Schließfachschlüssel zu sein.«
    »Hundertprozentig«, sagte Adrian. »Ich weiß sogar, zu welcher Filiale der gehört.«
    »Woher?«, fragte Wolfgang Meyer verblüfft.
    »Weil ich da auch mal ein Schließfach hatte und der Schlüssel exakt so aussieht wie meiner.«
    »Und wo genau war das gleich?«
    »Bei der Sparkasse hier um die Ecke.«
    »Hm, das könnte passen. Herr Pieper hat sich häufiger in dieser Gegend aufgehalten. Na, dann wird das Ganze doch vielleicht einfacher, als wir dachten.«
    »Was ist denn jetzt mit Olga?«, wollte ich panisch wissen. »Was soll ich den Typen sagen, wenn die sich bei mir melden?«
    »Wir kümmern uns um alles. Ich habe unten Leute in Bereitschaft, die verkabeln schon alles. Bei der nächsten eingehenden Nachricht orten wir die Mistkerle sofort.«
    Er klang sehr zuversichtlich, doch ich war alles andere als beruhigt. Ich würde erst wieder aufatmen können, wenn Olga gesund und munter zurück war.
    Wolfgang Meyer verabschiedete sich ziemlich schnell wieder, er wollte seinen Leuten Instruktionen erteilen.
    »Wieso hast du ihm deinen Schlüssel gegeben?«, fragte ich Adrian, als Meyer weg war.
    »Damit der Typ dir nicht länger auf die Nerven geht.«
    »Ja, aber was war das für ein Schlüssel?«
    »Von meinem eigenen Schließfach, bei meiner Hausbank. Da liegt allerdings nichts drin.«
    »Aber das merken die bei der Kripo doch ganz schnell!«
    »Na und? Sollen Sie doch. Außerdem ist noch gar nicht erwiesen, ob der richtige Schlüssel überhaupt irgendwas Bedeutsames aufschließt. Und falls doch – vergiss nicht, dass dir aus diesem Nachlass noch eine Riesenmenge Geld zusteht.«
    Damit hatte er auch wieder recht, trotzdem hatte ich bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl, ganz abgesehen von den schrecklichen Sorgen, die ich mir um Olga machte.
    Gerade, als ich glaubte, es unmöglich länger aushalten zu können, ohne wenigstens Doro anzurufen und ihr die Ohren vollzujammern, ging die Wohnungstür auf und Olga kam hereinspaziert.
    Sie wirkte sehr verdutzt, als ich ihr heulend um den Hals fiel. »Ich bin so froh, dass es dir gutgeht!«, rief ich. »Haben Sie dir was getan?«
    »Nein, nur das Handy geklaut«, sagte Olga. »Aus dem Spind. Was ist denn hier überhaupt los? Wieso weinst du?«
    »Weil du … wieder da bist.«
    »Oh. Aber ich war doch bloß schwimmen.«
    Als Nächstes erfuhren wir, dass sie tatsächlich mit ihrem Freund im Schwimmbad gewesen war, und anschließend hatte sie festgestellt, dass irgendwer ihren Spind in der Umkleidekabine

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