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Ich bin alt und brauche das Geld

Ich bin alt und brauche das Geld

Titel: Ich bin alt und brauche das Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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steht es fest: Ich habe mich zu einer radikalen Loesung entschlossen.
    Und nein, MOMMY OF LAW, es war nicht nur ein Sinnbild, als ich von Schlampen-Eliminierung sprach, sondern mein voller Ernst. Alle Probleme waeren auf einen Schlag beseitigt, wenn diese Doppel-D-Natter nicht mehr da waere. Doch nach reiflicher Ueberlegung bin ich auf eine bessere Idee gekommen. Sehr viel praktischer waere es naemlich, wenn Mister HOTMAMI weg vom Fenster waere. Und zwar richtig weg, wenn ihr versteht, was ich meine. Als wir vor zwei Jahren gebaut haben, hat er doch diese enorm hohe Risiko-Lebensversicherung abgeschlossen, mit der ich auf einen Schlag sofort die Hypothek abloesen koennte und hinterher trotzdem noch ziemlich reich waere. Genauer, die Kinder waeren dann reich, denn ich muesste ja in den Knast. Dazu haette ich gerne noch gewusst, wie die Chancen auf Strafmilderung sind, denn ich habe keine Ahnung, ob die hier in England so was wie Totschlag im Affekt kennen. Doch im Grunde ist mir das auch egal. Ich weiss, dass die Kinder in wirklich guten und faehigen Haenden sind, sie werden dort sehr geliebt, das ist fuer mich sowieso das Wichtigste. Ich hoffe, Charlotte kann auch HOTMAMIS Baby noch zu sich nehmen, damit alle Geschwister zusammenbleiben koennen. Mit dem Geld aus der Lebensversicherung waere sie dann ja auch finanziell unabhaengig und kann gut fuer die Kinder sorgen.
    Im Moment ueberlege ich noch, wie ich am besten aus dem Haus komme, ohne dass Simon oder der Butler was merken. Lange kann ich nicht damit warten, denn bestimmt entdeckt bald jemand, dass eine von den Pistolen fehlt. Hatte ich schon erzaehlt, dass Simon einen richtigen antiken Waffenschrank hat, mit tollen alten Duellpistolen? Sie sehen ein bisschen vergammelt aus, aber Simon sagt, sie funktionieren alle noch. Uebrigens ist er unglaublich suess zu mir. Dieser Mann hat so viel Liebe und Warmherzigkeit in sich! Er verbringt jede freie Minute mit mir und kuemmert sich ruehrend um mich. Sein Freund, der Gynaekologe, soll mich entbinden, und Simon hat gefragt, ob er auch dabei sein darf. Er meinte, dass er sich immer schon eine Familie gewuenscht hat, weil ihm als Kind jede Nestwaerme gefehlt hat. Hatte ich euch schon erzaehlt, dass sein Vater irgend so ein Earl ist, der Simon schon mit zehn Jahren ins Internat abgeschoben hat? Es hat mir fast das Herz zerrissen, als ich das hoerte.
    Aber ich will nicht vom Thema abkommen.
    Es ist eine Nacht grosser Entscheidungen. Fuer manche Prinzipien muss man eben Opfer bringen. Bitte drueckt mir die Daumen, dass meine Kraft reicht, den noetigen Schritt zu tun. Ich werde euch berichten, wenn es vorbei ist.
    Edit: Ob sie im Gefaengnis eine Entbindungsstation haben und man seinen eigenen Gynaekologen mitbringen darf?
    Edit: Das mit den Fotos erzaehle ich euch auch noch irgendwann. Demnaechst habe ich ja viel Zeit.
    Kommentare
    MOMMY OF LAW: Oh mein Gott, das lese ich zufällig gerade, weil mein Kleiner kotzt und daher mal wieder eine Nachtschicht fällig ist. Tu bitte nichts Unüberlegtes, HOTMAMI!!! Für einen geplanten Mord kriegst du garantiert keine mildernden Umstände, weil es kein Affekt wäre! Und falls du es schon getan hast – ruf mich an! Meine Nummer habe ich dir per PM geschickt. Unsere Kanzlei hat eine Filiale in London. Die können dir einen Verteidiger stellen.

Kapitel 10
    D as fasse ich nicht«, sagte Adrian perplex. Er hatte sich eine Brille aufgesetzt und mitgelesen.
    »Oh, du benutzt ja eine Brille«, sagte ich überflüssigerweise, obwohl das wahrlich nicht die passende Zeit war, sich über etwas derart Banales auszutauschen.
    »Ja, du etwa nicht?«, meinte er geistesabwesend.
    »Doch, zum Autofahren«, sagte ich – mindestens ebenso zerstreut, denn ich überlegte gleichzeitig fieberhaft, was ich als Nächstes tun sollte. Das war nicht einfach, denn ich war abgelenkt, wobei ich nicht genau wusste, was der Grund dafür war: Meine hämmernden Kopfschmerzen oder doch eher der Anblick von Adrian in Boxershorts.
    Er nahm die Brille wieder ab und sah mich an. »Was denkst du über diese Sache?«
    Ich dachte gar nichts, denn ich war bereits dabei, Mark anzurufen. Was Jennifer anging, so gab es keine Gewähr. Bei ihr musste man mit allem rechnen.
    Unter Marks Anschluss meldete sich nur die Mailbox, was nahelag, denn es war – ich sah auf die Uhr – erst vier Uhr früh. Doch diesmal konnte ich auf niemanden Rücksicht nehmen, denn Mark musste erfahren, was los war. Meine Warnung war vielleicht seine einzige

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