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Ich bin die Nacht

Ich bin die Nacht

Titel: Ich bin die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Coss
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wiedererlangt. Wir werden später weitere Einzelheiten mitteilen. Mrs. Morgan zufolge hat ein Fremder, auf den die Beschreibung von Francis Ackerman junior passt, ihren Mann gezwungen, sich zwischen ihrem Leben und dem ihrer gemeinsamen Tochter zu entscheiden, mit anderen Worten, entweder sie oder das Mädchen zu töten. Aufgrund der ersten Ermittlungsergebnisse nehmen wir an, dass Trooper Jim Morgan dank seiner Geistesgegenwart in der Lage war, das Leben seiner Frau zu retten.«
    Der Police Officer trank einen Schluck Wasser und fuhr fort: »Trooper Morgan und sein Partner, Trooper Tom Delaine, hatten vor einigen Wochen mit einem Fall zu tun, bei dem eine junge Frau in den Kopf geschossen worden war. Sie hatten das fragliche Haus betreten und die Frau in einer Blutlache am Boden gefunden. Die beiden Trooper hielten sie für tot, stellten bei genauerer Untersuchung jedoch fest, dass sie noch lebte. Der Frau war mit einer Pistole vom Kaliber .22 aus schrägem Winkel in den Kopf geschossen worden, wobei die Kugel von ihrem Schädel abgeprallt war. Der Aufschlag des Geschosses raubte ihr das Bewusstsein, doch sie überlebte die Verletzung.
    Die Wunde an Emily Morgans Kopf ist fast identisch mit der Wunde dieser jungen Frau, auch wenn in ihrem Fall eine Waffe kleineren Kalibers verwendet wurde. Trooper Morgan war am Tag des Zwischenfalls morgens auf dem Schießstand. Seine Waffe war noch immer mit Patronen geladen, die eine Treibladung von geringer Durchschlagskraft enthalten. Wir können es zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber wir gehen davon aus, dass Trooper Morgan erfolgreich versucht hat, den vorherigen Vorfall nachzustellen, um dadurch das Leben seiner Tochter und seiner Frau zu retten. Obwohl Mrs. Morgan Teile ihres Schädelknochens und ihres Ohrläppchens verlor und wegen Schwellungen des Gehirns behandelt werden muss, wird davon ausgegangen, dass sie vollständig genesen wird. Derzeit steht sie unter Polizeischutz.«
    Ackerman lehnte sich zurück. Da soll mich doch der Teufel holen.
    »Gratuliere, Jim«, sagte er laut. »Dann steht es zwischen uns wohl unentschieden.«
    Er bemerkte, dass der ältere Mann, der neben ihm an der Theke saß, einen Löffel mit Kartoffelbrei zwischen Mund und Teller hielt. Ackerman wandte sich ihm zu und sah, dass der Mann ihn anstarrte. Eine aufgeschlagene Zeitung lag vor ihm auf dem Tresen. Zweifellos enthielt sie ein Foto des gesuchten Killers Francis Ackerman junior.
    Der Mann begann zu zittern, und eine kleine Portion Kartoffelbrei fiel ihm auf den Schoß. Er schien es gar nicht zu bemerken.
    Ackerman schüttelte seufzend den Kopf. Mein Werk ist nie vollbracht.
    »Wie wär’s mit einem Spielchen?«, fragte er den Mann.

2.
    Marcus Williams machte sich kampfbereit. Er neigte den Kopf zur Seite und ließ die Nackenwirbel knacken. »Tut mir echt leid für dich«, sagte er, »aber ich kann gut verstehen, dass sie lieber mit einem wie mir zusammen ist, der normal mit ihr redet statt Grunzlaute auszustoßen, so wie du.«
    »Mach hier bloß nicht auf Klugscheißer, Freundchen«, entgegnete der bierbäuchige Cowboy und blähte die Nüstern wie ein Bulle vor dem Losstürmen.
    »Ja, ich sollte auf Dummschwätzer machen. Dann wären wir wenigstens auf einer Wellenlänge.«
    Neben dem Cowboy, der Glenn hieß, postierten sich zwei Männer. Vom anderen Ende der Gasse hörte Marcus weitere Schritte, die näher kamen. Er streckte den Arm aus und zog Maggie hinter sich. Dumpfbacken wie diese hier rückten immer rudelweise an. Die Gasse war lang und schmal, kein Fluchtweg in Sicht.
    Einer der Männer hinter Marcus klatschte irgendetwas rhythmisch in seine Handfläche – es hörte sich ganz nach einem Baseballschläger an. Der Mann rechts von Glenn hielt lässig ein Brecheisen in seiner schwieligen Pranke. Marcus blickte blitzschnell hinter sich. Noch zwei Typen. Also insgesamt fünf. Zwei trugen ihre Waffen offen, die anderen hatten wahrscheinlich Messer bei sich, oder Schlagringe, oder Schlimmeres.
    »Ihr Wichser aus der Großstadt haltet euch für besonders schlau, was?«, sagte der Cowboy. »Ich hab die Schnauze voll davon, dass Typen wie du uns wie Hinterwäldler behandeln, die sich nicht mal die Schuhe zubinden können. Aber da liegst du falsch, Sackgesicht. Wir werden dir ein paar Dinge beibringen, die du so schnell nicht vergisst.«
    Marcus dachte blitzschnell nach. Bis die Kerle sich auf ihn stürzten, blieben ihm nur wenige Sekunden. Auch wenn sie ihn nur zusammenschlagen wollten,

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